Paloma setzt auf den Fußballgott: Warum der Kapitän an den Pokal-Coup glaubt

Paloma setzt auf den Fußballgott: Warum der Kapitän an den Pokal-Coup glaubt

Manchmal werden Träume wahr. Wenn am Samstag (11.45 Uhr, ARD live) der USC Paloma gegen Teutonia 05 Ottensen am „Tag der Amateure“ um den Hamburger Lotto-Pokal und die DFB-Pokal-Teilnahme spielt, wird das für Tauben-Kapitän Moritz Niemann ein ganz besonderer Moment sein, der vor sechs Jahren am selben Ort seinen Anfang nahm. In der MOPO spricht der 28-Jährige über seinen Abschied, die Final-Chancen seiner Palomaten – und über seine nächsten Träume.

Stadion Hoheluft, Mai 2018: Niemann ist als Spieler der zweiten Mannschaft des Niendorfer TSV Zuschauer des Pokalfinales des NTSV gegen die TuS Dassendorf (0:2). „Da habe ich mir gesagt, dass ich dieses Endspiel auch einmal spielen möchte. Das war jahrelang mein Ziel, mein Traum“, erinnert sich der 28-Jährige.

Niemann verabschiedet sich im Finale vom USC Paloma

Dieser Traum geht nun in Erfüllung – und könnte kitschiger kaum sein. Denn es ist gleichzeitig Niemanns letztes Spiel für den USC Paloma. Zur kommenden Saison wechselt der Mittelfeldspieler aus der Oberliga zu Regionalligist Eintracht Norderstedt. „Das macht was mit mir, beschäftigt mich, aber die Vorfreude auf das Finale überwiegt.“ Denn bevor sich Niemann nach fünf Jahren von der Brucknerstraße verabschiedet, will er mit seinen Palomaten den großen Coup schaffen und Regionalligist Teutonia schlagen. Den Verein, der den Lotto-Pokal zuletzt zweimal in Folge gewann und auf dem Papier der klare Favorit ist. „Wir sind der Underdog“, sagt Niemann, „aber in der Rolle fühlen wir uns wohl. Wir können Übermannschaften schlagen.“

Trainer Marius Nitsch und sein Kapitän tüfteln den Matchplan für das große Finale aus.
WITTERS

Trainer Marius Nitsch und sein Kapitän tüfteln den Matchplan für das große Finale aus.

Gezeigt hat das der USC im laufenden Wettbewerb, als er Niemanns künftigen Klub Norderstedt nach 90 Minuten ausschaltete. „Natürlich brauchen wir das nötige Spielglück, aber wenn der Fußballgott Blau trägt, können wir gewinnen“, beschwört Niemann höhere Mächte.

Eine Einstellung, mit der er nicht alleine ist. Auch sein Trainer Marius Nitsch glaubt an die Überraschung. „Dass es für uns etwas Einmaliges ist, kann ein Vorteil sein“, sagt der Übungsleiter, der auf die Entwicklung seines Anführers einen „großen Impact“ hatte, wie Niemann verrät.

Paloma stand schon zweimal im Hamburger Pokalfinale

Doch so einmalig ist Palomas Finalteilnahme gar nicht. Bereits 2002 und 2014 stand der USC im Endspiel, gewann beide und gehört somit zu den insgesamt zehn Vereinen, die den Hamburger Pokal mehr als einmal gewinnen konnten – genauso wie der jetzige Finalgegner Teutonia.

Auf dessen Seite spielt übrigens einer von Niemanns besten Freunden. Ole Wohlers ist nach abgesessener Rotsperre an der Hoheluft dabei. Der Teutone, dessen Bruder Tom bei Paloma spielt, aber verletzungsbedingt nicht dabei sein kann, und Niemann tauschen sich schon seit Tagen über das direkte Duell aus, waren sogar noch zusammen im Fitnessstudio.

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„Die Freundschaft ruht für 90 Minuten und danach haben wir uns wieder lieb, je nachdem wie er sich benimmt“, scherzt Niemann, dessen Weg aus der zweiten Mannschaft des Niendorfer TSV aus der Bezirks- in die Landesliga inklusive zwei Endspielen im Holstenpokal und dem Festbeißen in der Oberliga mit Paloma nun im Pokaltriumph gipfeln soll – ehe es noch einmal weiter nach oben geht. Träume, sie werden eben doch wahr.

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