Von Star-Trainer bis Ex-Käpt’n: So viel Hamburg steckt im deutschen Eishockey-Team

Von Star-Trainer bis Ex-Käpt’n: So viel Hamburg steckt im deutschen Eishockey-Team

Eishockey und der Standort Hamburg – das ist längst Geschichte. Nach dem Aus der Hamburg Freezers 2016 und der Insolvenz der Hamburg Crocodiles vor einem Jahr gibt es in der Hansestadt kein höherklassiges Eishockey mehr. Das endgültige Abtauen der Eisfläche der q.beyond-Arena im Volkspark ist ein weiterer Tiefpunkt. Und trotzdem gibt es bei der am Wochenende startenden WM in Tschechien (10. bis 26. Mai) ein kleines bisschen Hamburg – auf, beziehungsweise neben dem Eis.

Überraschend holt sich Bundestrainer Harold Kreis den frischgebackenen Meistertrainer der Eisbären Berlin an die Seite. Serge Aubin, der mittlerweile zum dritten Mal die Deutsche Eishockey Liga (DEL) gewann, war der letzte Coach der Hamburg Freezers. „Mit Serge haben sie einen guten Fachmann mit dabei“, findet auch Christoph Schubert, zwischen 2010 und 2016 bei den Freezers, Kapitän unter Aubin und das letzte bekannte Gesicht des Hamburger Profi-Eishockeys.

Ex-Freezers-Profi Christoph Schubert reist auch mit zur WM

Schubert, den es vor drei Jahren privat aus Hamburg nach Kiel zog, wird ebenfalls in Tschechien dabei sein. Im Auftrag der DEL begleitet er deutsche Fans in der letzten Turnierwoche in Prag. Also in jener Phase, welche die deutsche Mannschaft erneut miterleben möchte.

Christoph Schubert spielte in Hamburg für die Freezers und Crocodiles.
picture alliance/dpa/Axel Heimken

Christoph Schubert spielte in Hamburg für die Freezers und Crocodiles.

Silber gewann die DEB-Auswahl im vergangenen Jahr, spielte begeisternd Eishockey und sorgte damit dafür, dass die Erwartungen ans Abschneiden stetig steigen. „Zurecht“, findet Schubert, der vergangene Saison in der Oberliga Nord Trainer der Füchse Duisburg war. „Es gibt wieder sehr, sehr gute Chancen aufs Halbfinale“, ist sich der 42-Jährige sicher.

Deutschland hat bei Eishockey-WM eine schwere Gruppe

Vorher wartet aber eine schwierige Gruppe, unter anderem mit den USA und Schweden. Außerdem geht es zum Auftakt gegen die Slowakei, gegen Lettland, Kasachstan, Polen und Frankreich. Machbar, aber auch nicht einfach. Dass die Chancen auf ein langes Turnier groß sind, hat seine Gründe: Trainer, Kader und Stimmung. „Der Zusammenhalt in der Truppe ist sehr gut“, weiß auch Schubert, der nicht nur in positiven Tönen über seinen Ex-Coach Aubin spricht, sondern auch über Bundestrainer Kreis. „Als Spieler und als Trainer war er immer erfolgreich, hat Titel geholt“, schwärmt Schubert, der selbst sechs Weltmeisterschaften für Deutschland spielte: „Harold ist Fachmann durch und durch, hat immer ein offenes Ohr und kommt auch deshalb bei den Spielern so gut an.“

Dominik Kahun vom SC Bern ist einer der Stars beim Vize-Weltmeister.
IMAGO / Just Pictures

Dominik Kahun vom SC Bern ist einer der Stars beim Vize-Weltmeister.

Doch ein guter Trainer braucht auch fähige Spieler, um erfolgreich zu sein. Und die gibt es im deutschen Eishockey aktuell zuhauf. John-Jason Peterka (Buffalo Sabres), Philipp Grubauer (Seattle Kraken) und Nico Sturm (San José Sharks) sind pünktlich zum WM-Start drei NHL-Stars zum Team gestoßen. Alle drei werden eine große Wirkung auf das Team haben, ist sich Schubert sicher. Grubauers „ruhige Ausstrahlung, seine Beweglichkeit und wie er mit seinen Vorderleuten spricht, sind einfach Weltklasse“. Sturm „ist eine Kampfsau und richtig stark am Bully“. Bei Peterka hofft Schubert, dass der Stürmer „seinen Scoring Touch aus der NHL mit bei der WM hat“. Starke 28 Tore und 22 Vorlagen gelangen dem gebürtigen Münchener in der abgelaufenen Saison.

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Dazu kämen laut Schubert noch die Schweizer Profis wie Dominik Kahun und Marc Michaelis sowie der Berliner Meister-Block von WM-Co-Trainer Aubin, der die Hamburger Eishockeyfans an bessere Tage denken lässt. „Eine schöne Zeit“, wie sich auch Schubert erinnert. Aber eben alles Vergangenheit.

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