Wahlen in Thüringen: Interner Streit kostet AfD bei Kommunalwahl wohl Stimmen

Wahlen in Thüringen: Interner Streit kostet AfD bei Kommunalwahl wohl Stimmen

Im Thüringer Landkreis Saalfeld-Rudolstadt tritt die AfD nach einem Streit mit zwei Listen an. Letztendlich verlieren beide gegen die CDU. Ein parteiinterner Streit hat die AfD bei der Kommunalwahl im Thüringer Landkreis Saalfeld-Rudolstadt vermutlich Stimmen gekostet. Bei den Kreistags- und Stadtratswahlen am Sonntag holte die AfD 18,6 Prozent und kam damit hinter der CDU , die 26,6 Prozent erhielt, auf den zweiten Platz, wie aus dem am Montag vom Landesamt für Statistik veröffentlichten vorläufigen Ergebnis hervorging. Die mit der AfD konkurrierende Kandidatenliste der Alternative für den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt (AfL) erreichte 13,7 Prozent. Vorausgegangen war ein längerer parteiinterner Zwist um die offizielle Kandidatenliste der AfD für die Kreistagswahl in dem Landkreis. Der AfD-Kreisverband versuchte im Vorfeld mit der Begründung, für die ursprünglich im Herbst gewählte Liste seien zu wenige Kandidaten gewählt worden, die Wahl zu wiederholen. Der auf Platz eins gesetzte AfD-Landtagsabgeordnete Karlheinz Frosch klagte dagegen erfolgreich vor Gericht. AfD-Kandidaten forderten Höcke-Rücktritt Die vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestufte Landes-AfD und auch deren Parteichef Björn Höcke unterstützten hingegen die AfL. Die Landesspitze leitete Medienberichten zufolge in dem Streit sogar ein Parteiausschlussverfahren gegen neun Parteimitglieder ein. Der Streit eskalierte zwischenzeitlich weiter. AfD-Kandidaten übten offene Kritik an Höcke und forderten seinen Rücktritt. Am Montag nach der Kommunalwahl wurde zudem bekannt, dass der AfD-Politiker Frosch aus der Partei und der Landtagsfraktion austritt. Der Bundesvorstand der AfD sei darüber ebenso informiert wie der Landtag, hieß es aus dem Wahlkreisbüro von Frosch. Eine Landtagssprecherin bestätigte, dass Frosch mit sofortiger Wirkung aus der AfD-Fraktion unter ihrem Chef Höcke austrat, die damit auf 18 Abgeordnete schrumpfte.