Away – plecat – weg

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An einem kühlen Montagabend versammelte sich das Publikum aus allen Ecken der Stadt zur Eröffnung des Literaturfestivals „Don’t Look Back“ in Berlin. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch die Fotoausstellung „Away/Plecat“ von Elena Stancu und Cosmin Bumbuț eröffnet. Das Literaturhaus Berlin war der Ort, an dem sich Rumänen, Ausländer und Einheimische versammelten, um zu zeigen, welche Kraft die Kunst hat, zu vereinen. Neben dem Klirren von Wein- und Sektgläsern im Hintergrund unterhielten sich die Besucher angeregt und warteten gespannt auf die Eröffnungsworte der Künstler und der Kuratorin Ricarda Ciontoș.

Elena Stancu betonte in ihrer Rede die Bedeutung des „Kapitels Migration“ im heutigen Rumänien. „Dies ist ein persönliches Projekt, da wir unsere eigene Geschichte dokumentieren“, fügte sie hinzu. Zu den Herausforderungen des Projekts gehörte nicht nur der Zugang zu den rumänischen Gemeinschaften, sondern auch der Versuch, eine gewisse Distanz zu wahren, was sie dazu veranlasste, ihre Position als Journalistin zu hinterfragen. 

Facetten der Migration

Hinter dieser Initiative steht die nackte Realität einer ganzen Generation von Eltern, die nicht dauerhaft im Land sind und ihre Familien und Gemeinschaften zurücklassen. „Migration ist eines der wichtigsten Themen in Rumänien und in Europa im Allgemeinen.“ Der Grund für die Organisation dieser Ausstellung war es, diese Lebensgeschichten in den Vordergrund zu stellen, das Bewusstsein für die Auswirkungen der Migration zu schärfen und den Dialog über diese Realität anzuregen. 

Die Themen und Geschichten, die in der Ausstellung präsentiert werden, wurden sorgfältig ausgewählt, um eine vielfältige Perspektive auf das Leben von Migranten zu bieten, die über die Klischees bestimmter Berufe hinausgeht und die Vielfalt der Berufe und Bereiche, in denen sie sich befinden, hervorhebt: „Die Absicht war, eine Vielfalt von Biografien zu zeigen, die nicht nur Klischeejobs abdecken – Menschen, die auf der Baustelle oder als Erntehelfer arbeiten, sondern auch Ärzte, Künstler oder Lehrer.“

Bewusstseinsbildung durch Kunst

„Was die Wahrnehmung der rumänischen Migranten angeht, so hoffe ich, dass die Vielfalt der Geschichten und die Individualität jeder einzelnen Biografie deutlich werden“, so Cionto{. Hauptziel der Ausstellung war es, das Bewusstsein für die Auswirkungen der Migration zu schärfen und die Tatsache hervorzuheben, dass dieses Phänomen eine globale Realität ist. Es sollte ein Dialog über die Gründe für die Migration eröffnet werden, einschließlich klimatischer, wirtschaftlicher und soziopolitischer Aspekte. Durch die Vielfalt der vorgestellten Biografien wollte die Ausstellung eine umfassende Perspektive auf das Thema Migration bieten und zu Empathie und Verständnis anregen. 

Die Ausstellung hoffte, die öffentliche Wahrnehmung der rumänischen Migranten zu verändern, indem sie die Vielfalt und Individualität jeder Geschichte hervorhob. Rumänische Migranten werden so zu lebendigen Beispielen der Arbeitsmigration und bieten ein authentisches und komplexes Bild ihres Lebens. Das Publikum sollte über Stereotypen hinausblicken und den Beitrag dieser Menschen für das Zielland und die globale Gesellschaft als Ganzes würdigen.

Hoffnung auf mehr

Bei allen vorgestellten Geschichten beeindruckte vor allem die positive Energie und Entschlossenheit der Menschen, die trotz der Schwierigkeiten im Anpassungsprozess ihre Träume weiterverfolgen. Jede Migrationsgeschichte, auch wenn es Rückschläge gibt, ist ein starker Aufruf, durchzuhalten und für sein Ziel und seine Zukunft zu kämpfen. 

Die Botschaft ist klar: „Gib niemals auf und blicke niemals zurück, oder wenn doch, kämpfe weiter für das, was dein eigenes Ziel und deine Zukunft ausmacht.“ Ricarda Cionto{  fügt hinzu: „In einer sich verändernden Welt wird die Migration im kollektiven Bewusstsein immer präsenter, und im Falle Rumäniens, wo neun Millionen Menschen im Ausland leben, wird dieses Phänomen zu einem wesentlichen Aspekt der nationalen Identität.“ So wurde die Organisation einer Ausstellung über rumänische Migranten in Europa zu einer Notwendigkeit, die auf der Komplexität und Vielfalt ihrer Erfahrungen beruht.

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