„Demokratie braucht jeden“: Kluge Köpfe diskutieren im Schauspielhaus

„Demokratie braucht jeden“: Kluge Köpfe diskutieren im Schauspielhaus

Worum geht’s? Vielleicht um alles! Nicht nur die US-Wahl im November und die Stärke der AfD bereiten Sorgen. Die Demokratie ist an vielen Stellen der Welt porös. Deshalb tritt der Schweizer Dramatiker und Preisträger des Georg-Büchner-Preises, Lukas Bärfuss, im Schauspielhaus mit meinungsstarken Persönlichkeiten in einen Dialog zur „Zukunft der Demokratie“. Den Auftakt macht am heutigen Dienstag der Politikwissenschaftler Herfried Münkler. Nächsten Monat folgt Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller. 

MOPO: Für wie belastbar halten Sie die Demokratie?

Lukas Bärfuss: Das hängt von ihrer Beweglichkeit ab. Eine Gefahr für die Demokratie ist das mangelnde Engagement der Demokratinnen und Demokraten. Die Demokratie braucht jeden von uns, jeden Tag. Das kann im Betrieb sein, im Viertel, in der Institution. Die Demokratie ist lebendig, will wachsen und sich entwickeln. Unsere Reihe leistet dazu einen Beitrag.

Wäre es nötig gewesen, die Gesprächsreihe vor zehn Jahren ins Leben zu rufen? 

Sich über die Freiheit, die Gerechtigkeit, die Gleichheit auszutauschen, sich zu fragen, in welcher Welt wir leben und in welcher wir leben möchten, das bleibt aktuell, heute und in zehn Jahren. Aber es stimmt. Es geschieht viel. Zehn Jahre fühlen sich wie ein halbes Jahrhundert an. Wir sollten uns davon nicht verrückt machen lassen und beharrlich bleiben.

Wie suchen Sie sich Ihre Gesprächspartner:innen aus?

Wir laden Menschen ein, die mit Wort und Tat an dieser Demokratie arbeiten. Herfried Münkler als Historiker, Herta Müller als Schriftstellerin, Carolin Emcke als Essayistin machen es jeweils auf ihre unverwechselbare und einzigartige Weise. Sie alle haben starke Stimmen und die Fähigkeit zur Synthese. 

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Was hat den größten Einfluss auf die Gesellschaft: die klassischen oder die sozialen Medien, die Parlamente, Schulen oder Familien?

Jeder dieser Bereiche ist wichtig, jeder hat seine eigenen Aufgaben. Wir sollten als Gesellschaft unsere Kinder und unsere Jugend unterstützen, damit sie die besten Voraussetzungen haben, die Demokratie von morgen zu gestalten. Und wir sollten dazu das Wissen und die Erfahrung aller Generationen nutzen. Wir können auf niemanden verzichten.

Sind Sie selbst Optimist oder Pessimist?

Darüber mache ich mir keine Gedanken. Niemand sucht sich seine Lebenszeit aus. Es ist sinnvoller, sich eine Aufgabe zu geben und sie mit anderen Menschen zu teilen. Deshalb liebe ich das Theater. Es macht Freude und stiftet Begegnung. Es ist ein kollektiver, ein öffentlicher Ort. Hier können wir unsere Fragen teilen. Und davon gibt es mehr als genug.

Schauspielhaus: 23.4., Karten 18 Euro

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