Direktion des Goethe-Kollegs erneut zurückgetreten

Bukarest– Die Direktion des deutschen Goethe-Kollegs in Bukarest ist am 28. Februar erneut zurückgetreten, bestätigte das Bu-karester Schulinspektorat dem Bildungsportal EduPedu, ohne jedoch die Entscheidung zu begründen. Es ist das zweite Mal seit Beginn des Jahres, dass die Direktion abtritt, nachdem Anfang Januar das Bildungsministerium aufgrund einer einzigen Beschwerde einer gut vernetzten Mutter den Kontrollausschuss in die Schule geschickt hatte. Damals kündigten die drei Direktorinnen als Protest gegen die „demütigende“ Arbeitsweise des Ausschusses. Ihrem Protest schlossen sich in einem spontanen Streik fast alle Lehrkräfte und das Verwaltungspersonal an. Zwei Wochen später widerriefen die drei Direktorinnen Rodica Ilina, Maria Lipan-Weber und Beatrice Herbert ihre Enscheidung, um die bevorstehenden Prüfungen und Simulationen durch das Fehlen der gesamten Direktion nicht zu beeinträchtigen.

Nach Bekanntmachung der Unstimmigkeiten innerhalb des Kollegs hätten sich weitere zehn Eltern über sonstige Mängel beim Goethe-Kolleg beschwert, teilte die Webseite educatieprivata.ro mit, die als einzige Quelle auch die Beanstandung der anklagenden Mutter veröffentlicht hatte.

Die Schlussfolgerungen des Kontrollausschusses waren hauptsächlich gegen eine Deutschlehrerin gerichtet (deren Namen jedoch nicht genannt wurde), welche die Kinder zu Nachhilfestunden in einer Afterschool verpflichten würde, bei der sie als rechtlicher Vertreter fungiert, sich weigernde Schüler seien dem Bullying dieser Lehrerin ausgesetzt. Gemäß Gesetz drohen vollbeschäftigten Lehrern, die Schülern aus ihrer Klasse Nachhilfestunden geben, bis zu sieben Jahre Dienstverbot. Der Kontrollausschuss hätte die Eröffnung eines Disziplinarverfahrens sowie die Strafverfolgung dieser Lehrerin empfohlen, so educatieprivata.ro.

Ebenfalls hätte der Kontrollausschuss Disziplinarmaßnahmen gegen Direktorin Ilinca und den Sekretär des Schul-Aufsichtsrats empfohlen, soweit die Einberufung und die Dokumentation der Aufsichtsratssitzungen den geltenden Regelungen nicht entsprechen würden.
Des Weiteren teilt educatieprivata.ro mit, dass der Kontrollausschuss auch Empfehlungen zur Gründung eines Sonderausschusses ausgesprochen hat, der die internen Anti-Bullying-Politiken sowie weitere Situationen prüfen soll, bei denen den Schüler Nachhilfestunden aufgezwungen werden.

Aufgrund der verschiedenen Mängel, die die Eltern mitteilten, hätte der Kontrollausschuss des Bildungsministeriums ebenfalls eine weitläufige Schulinspektion empfohlen, welche den angesprochenen Mängeln auf den Grund kommen soll, sowohl was die Durchführung des Bildungsakts angeht, als auch bezüglich der Bewertung der Schüler.
 

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