Droht der Lizenzentzug? Warum Hamburgs Handballer jetzt um ihre Existenz kämpfen

Droht der Lizenzentzug? Warum Hamburgs Handballer jetzt um ihre Existenz kämpfen

Es sind extreme Tage für Hamburgs Handballer. Ein Verein, zwei Welten. Während sich die Mannschaft im Höhenflug befindet, kämpft die Vereinsführung mit Hochdruck um die Lizenz für die kommende Bundesliga-Saison. Es gibt positive Signale – doch was ist mit dem Durchbruch? Die MOPO hat mit Geschäftsführer Sebastian Frecke gesprochen und beantwortet die wichtigsten Fragen zum Kampf des HSVH um seine Bundesliga-Lizenz – und um seine Zukunft.

Alles unter einem Dach. Das Team bereitet sich in der q.beyond Arena auf das Auswärtsspiel beim TVB Stuttgart am Sonntag (15 Uhr) vor, um die Erfolgsserie auf acht Spiele ohne Niederlage auszubauen. Direkt nebenan, auf der Geschäftsstelle, wird eifrig gearbeitet, die Forderungen der Handball Bundesliga (HBL) zu erfüllen.

Hamburgs Handballer stecken in „schwieriger Situation“

Trainer Torsten Jansen spricht von einer „schwierigen Situation“ und ist bemüht, den Fokus seiner Spieler auf das Sportliche zu richten. „Alles, was wir tun können auf dem Spielfeld, tun wir“, betont der Coach.

Und wie! Sieben Spiele nacheinander sind die Hamburger ungeschlagen. Fünf Siege und zuletzt zwei Unentschieden gegen Rekordmeister Kiel und Europacup-Anwärter Gummersbach. Tabellenplatz neun. Klassenerhalt frühzeitig gesichert. Erfolgswelle.


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Klassenerhalt gesichert? Das gilt nur sportlich. Was die künftige Ligazugehörigkeit angeht, muss der HSVH bekanntlich wirtschaftlich nachbessern. Die HBL hat dem Verein zwar am 17. April die Lizenz für die kommende Spielzeit im Oberhaus erteilt, aber dies an Bedingungen geknüpft (MOPO berichtete). Der Klub muss eine errechnete Liquiditätslücke schließen. Absichtserklärungen von Sponsoren und Investoren reichen dafür nicht aus. Die HBL will ganz sichergehen und Garantien sehen. Heißt vereinfacht gesagt: Vereinbarte Zahlungen von Sponsoren müssen vorgezogen werden, um die finanzielle Lücke zum errechneten Zeitpunkt zu decken.

HSV Hamburg hatte auf Lizenz ohne Bedingungen gehofft

Auch wenn man sich beim HSVH nicht überrascht gezeigt hatte angesichts der Nachforderungen der HBL, so hatte man doch darauf gehofft und auch gesetzt, die Lizenz ohne Bedingungen erteilt zu bekommen. Allein schon, um dem Verein die interne Unruhe, Aufregung im Umfeld und negative Außenwirkung zu ersparen. Deadline: Bis zum 3. Mai hat der HSVH Zeit, die Bedingungen zu erfüllen.

„Wir werden bis zum Ende der Woche die erforderlichen Unterlagen an die HBL übersenden und gehen fest davon aus, dass wir in der kommenden Woche einen positiven Bescheid bekommen“, berichtet Geschäftsführer Sebastian Frecke der MOPO.

Entwarnung? „Es ist mir wichtig, immer wieder zu betonen, dass es eine rein formelle Geschichte ist“, so Frecke. Weder die Lizenz, noch die Existenz des Vereins sei akut gefährdet. „Niemand muss sich Sorgen machen.“ Ganz so undramatisch soll die Lage aber nicht sein.

HSVH-Boss Frecke will bei Lizenz künftig „anders agieren“

Die HBL agiert beim Thema Lizenzierung extrem vorsichtig, will und muss sich gegen mögliche Klagen von Klubs absichern. Wie genau es die Lizenzierungskommission nimmt, hat man beim HSVH offenbar unterschätzt. Frecke: „In Zukunft werden wir während der Lizenzierung etwas anders agieren, um so etwas zu vermeiden.“

Pikant: Am 2. Mai bestreitet der HSVH sein nächstes Heimspiel. Gegner ist der Bergische HC, der aktuell auf Aufstiegsplatz 17 steht. Der BHC wäre der Verein, der von einem Lizenzentzug für Hamburg profitieren und in der Liga bleiben würde.

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Spätestens am Spieltag möchte der HSVH einen positiven Bescheid der HBL vermelden – und dann auch auf dem Spielfeld für klare Verhältnisse sorgen.

Droht der Lizenzentzug? Warum Hamburgs Handballer jetzt um ihre Existenz kämpfen wurde gefunden bei mopo.de

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