Hrubesch „warnt“ Nachfolger bei DFB-Frauen: „Wird noch Spaß dran haben“

Hrubesch „warnt“ Nachfolger bei DFB-Frauen: „Wird noch Spaß dran haben“

Der neuerliche Schlafmützen-Start hatte die Nerven von Horst Hrubesch arg strapaziert. Falls die deutschen Fußballerinnen dem bald 73-Jährigen ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk machen wollen, der Interims-Bundestrainer hätte wohl einen sehnlichen Wunsch: Schluss mit den Schwankungen!

„Da wird auch mein Nachfolger noch Spaß dran haben“, stellte Hrubesch nach dem glücklichen 3:2-Comebacksieg in Österreich trocken fest. Christian Wück, nach Olympia neuer Bundestrainer der DFB-Frauen, soll sich also gefasst machen auf die notorischen zwei Gesichter der Auswahl im Umbruch.

Zukünftiger Trainer Wück nimmt auf der Tribüne Platz

Wück wird am Dienstag (18.10 Uhr/ZDF) in Aachen erstmals von der Tribüne aus beobachten, ob gegen Island der zweite Schritt zur EM 2025 in der Schweiz souveräner gelingt. „Das wird auch kein Selbstgänger“, warnte Hrubesch, der sein wankelmütiges Ensemble noch bis Montag im idyllischen Hagenberg in Oberösterreich auf den nächsten unangenehmen Gegner einstellt.

Zunächst musste eine schonungslose Analyse der katastrophalen ersten 30 Minuten in Linz her. Doppelpackerin Klara Bühl ahnte gleich nach Abpfiff: „Wir wissen, dass es nicht Friede, Freude, Eierkuchen wird. Wir werden uns etwas anhören müssen.“

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Das DFB-Team verpennte wieder einmal die Anfangsphase – und geriet durch Eileen Campbell (9./16.) vom SC Freiburg in Rückstand. Die Verunsicherung und Hilflosigkeit erinnerte gar an das WM-Debakel im Vorsommer – wie zuletzt in der Nations League die erste Hälfte beim 1:2 in Frankreich, dem dann ein starkes 2:0 in den Niederlanden folgte.

So lösten die Vize-Europameisterinnen Ende Februar auf den letzten Drücker das Ticket für die Sommerspiele. „Wir müssen langsam dahin kommen, dass wir bei Olympia eingespielt sind“, schimpfte Hrubesch. In Frankreich (24. Juli bis 11. August) ist schließlich eine Medaille das Ziel.

Laura Freigang reist verletzt ab

Bühl diagnostizierte, dem verjüngten Team fehle noch immer „Selbstbewusstsein und Überzeugung“. Hrubesch macht die Umstände seiner zweiten Amtszeit mitverantwortlich. „Es geht immer nur ums Gewinnen“, betonte er, für echte Weiterentwicklung bleibe keine Zeit.

Mut aber machten Teamgeist, Moral sowie die Einwechslungen von Debütantin Bibiane Schulze Solano und Laura Freigang. Letztere zog sich beim 3:2-Sieg gegen Österreich eine Verletzung am Schultereckgelenk zu und reiste am Sonntag vorzeitig vom DFB-Nationalteam ab, von einer Nachnominierung sah Hrubesch ab.

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Bühl (39./49.) holte zunächst den Rückstand auf, ein diskutabler Foulelfmeter brachte die wichtigen drei Punkte. ÖFB-Torhüterin Manuela Zinsberger hatte Freigang von den Beinen geholt. Den Strafstoß „muss man nicht unbedingt geben“, meinte Hrubesch. Neu-Kapitänin Giulia Gwinn (64.) verwandelte gewohnt sicher und avancierte zur Matchwinnerin.

Weiterer Lichtblick war Schulze Solano (25), die nebenbei das geänderte Design der umstrittenen Rückennummer 4 auf den neuen DFB-Heimtrikots präsentierte. Die Deutsch-Spanierin von Athletic Bilbao („Ich bin megahappy“) legte in Abwesenheit der angeschlagenen Abwehrchefin Marina Hegering einen abgezockten Auftritt hin.

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Auch Nebenfrau Kathrin Hendrich lobte: „Sie hat einfach diesen spanischen Fußball in sich.“ Durch ihren Einsatz im Pflichtspiel ist die auch schon von Weltmeister Spanien nominierte Schulze Solano für Deutschland „festgespielt“. Viel spricht dafür, dass die Newcomerin im Tivoli ihr Startelfdebüt gibt.

Vor den eigenen Fans ist Schlafmützen-Fußball strengstens verboten. „Gegen Island müssen wir von der ersten Minute an da sein“, mahnte Gwinn als Vertreterin der verletzten Spielführerin Alexandra Popp. Ein besseres Präsent könnten sie Hrubesch vor seinem Ehrentag am 17. April nicht bereiten. (sid/dpa/lmm)

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