Kommentar: Der Fall Schonlau zeigt, dass der HSV Geduld braucht

Kommentar: Der Fall Schonlau zeigt, dass der HSV Geduld braucht

Geduld ist eine Tugend, die im Fußballgeschäft nicht allzu verbreitet ist. Dass HSV-Trainer Steffen Baumgart im Interview mit der MOPO ohne zu zögern erklärt, dass er genau diese Eigenschaft verkörpert, mag verwundern, wenn man ihn während der 90 meist sehr lebhaften Minuten an der Seitenlinie beobachtet. Zweifel an der Aussage sind aber fehl am Platz. Gerade der Fall von Kapitän Sebastian Schonlau sollte dem HSV zeigen: Geduld ist dringend nötig, kommentiert MOPO-Sportchef Frederik Ahrens.

Und Geduld haben sie gelernt beim HSV. Zum Zeitpunkt, als Tim Walter seine Trainerkabine räumen musste, gab es nur fünf Übungsleiter in den ersten beiden Ligen, die länger bei ihrem Klub angestellt waren. Nun mag die Tatsache, dass der HSV trotzdem noch immer in der 2. Liga ist, ein Indiz dafür sein, dass Geduld kein Allheilmittel ist, um Erfolg zu erzwingen. Sie ist auf vielen Ebenen aber doch ein guter Ratgeber.

HSV-Trainer Steffen Baumgart ist ein Fan von Geduld

Ohne sie könnte Baumgart seinen Job beim HSV wohl auch kaum bewältigen. Der Trainer brauchte keine sieben Wochen, um festzustellen, dass der Wind in Hamburg deutlich kühler weht als bei den schon in Extremen lebenden Kölnern. Als Norddeutscher wusste er schon vorher, worauf er sich einlässt. Und Baumgart weiß, dass es nur ein Rezept gibt, um die Nörgler zu vertreiben: Erfolg. Möglichst dauerhaft.

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Schon ein Unentschieden in Magdeburg könnte die Welle der Unzufriedenheit und Verzweiflung auf ein Neues anschieben. Zum Leidwesen des Trainers, der auf kurzfristige Fortschritte angewiesen ist, gleichzeitig aber langfristige Ziele im Auge haben muss. Baumgarts Gesetz, nach dem angeschlagene Spieler nur in absoluten Ausnahmefällen Einsatzminuten erhalten, ist fürsorglich, mag aber Beobachter verärgern, die aktuell auf den Fakt hinweisen, dass Robert Glatzel beim HSV nicht gleichwertig zu ersetzen ist und der Stürmer ergo unbedingt spielen müsse, wenn es nur irgendwie geht.

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Zur Verdeutlichung, dass das zu kurz gesprungen ist, genügt ein Blick in die Hinrunde, in der Kapitän Sebastian Schonlau mutmaßlich zweimal zu früh ins Feuer geschickt worden war. Die Folgen sind bekannt und könnten dem HSV in der Tabelle die Punkte gekostet haben, die am Ende möglicherweise fehlen werden.

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