Mehrere Nachfolger gehandelt: Ist Boldts HSV-Aus schon besiegelt?

Mehrere Nachfolger gehandelt: Ist Boldts HSV-Aus schon besiegelt?

Die Uhr tickt. So früh wie nie seit dem Abstieg steht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fest, dass die HSV-Epoche in Liga zwei um mindestens eine weitere Saison verlängert wird. Wer ebendiese sportlich planen soll, ist aber ungewiss. Täglich geistern neue Namen durch den Volkspark und es stellt sich die Frage: Ist Jonas Boldts Aus beim HSV schon besiegelt?

Der Sportvorstand wird nicht selbst hinwerfen. Auch nicht jetzt, da ihm droht, die Verantwortung für den fünften Nichtaufstieg seit seiner Ankunft zur Saison 2019/20 zu tragen. Das allein könnte Boldt zum Verhängnis werden. Die auch im Aufsichtsrat diskutierte Mängelliste umfasst sogar konkrete Kritikpunkte, die diese Spielzeit sportlich so verkorkst aussehen lässt wie nie in Boldts Amtszeit.

HSV-Boss Boldt hat sich wohl zu spät von Walter getrennt

Auch wenn es den Manager ehrt, die lange vermisste Kontinuität vorzuleben und auf die Entwicklung von Menschen zu vertrauen: Boldt wird vorgeworfen, sich zu spät von Tim Walter getrennt zu haben. Ihn zeichnet auch aus, an Spieler wie den unter Steffen Baumgart verbesserten Dennis Hadzikadunic zu glauben und Transfers nicht zu tätigen, nur weil die Öffentlichkeit danach schreit – doch dass Boldt im Winter keinen Innenverteidiger verpflichtete, löste auch Kopfschütteln aus.


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Leihgaben wie Masaya Okugawa sind keine Sofort-Verstärkungen. Und gelungenen Transfers stehen einige Fehlgriffe gegenüber. Zugleich gibt es positive Entwicklungen, für die Boldt nicht alleinverantwortlich ist, die er aber auf seine Fahne schreiben darf und die ihm zugutegehalten werden.

Der Verein ist wirtschaftlich stabil, erzielte im vergangenen Jahr einen Gewinn von 7,8 Millionen Euro – das mit Abstand beste Ergebnis seit über einer Dekade. Unter Boldt ist die Mitgliederzahl auf über 110.000 gewachsen. Und bei Sky sagte er zuletzt: „Ich bin angetreten, um den Verein nachhaltig aufzubauen und ihm eine Identität zu verschaffen. Darum wurde ich ausgewählt.“

Beim HSV werden Rufe nach dem Boldt-Aus immer lauter

Alleingänge und Interviews wie dieses, in dem Boldt die „Ich“-Form aus Sicht vieler überstrapazierte, haben auf führenden Positionen im Verein jedoch Irritationen ausgelöst. Die Rufe nach einem Neuanfang werden rund um den Aufsichtsrat immer lauter – und auch innerhalb des Gremiums wird kontrovers über Boldt diskutiert. Das Verhältnis zwischen Aufsichtsratschef Michael Papenfuß und Boldt gilt als professionell, aber nicht als besonders eng.

Es schlägt die Stunde der Kontrolleure, die schon nach einem Boldt-Nachfolger suchen. Am 19. März hatte die MOPO über Gedankenspiele berichtet, Jörg Schmadtke zum neuen Boss zu machen. Bis zuletzt ist der langjährige Manager aber nicht kontaktiert worden. Die Räte Markus Frömming und Stephan von Bülow sollen Felix Magath als neuen Vorstand präferieren. Und die „Bild“ brachte in dieser Woche BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl, dem in Dortmund der Aufstieg zum Geschäftsführer Sport verwehrt wurde, ins Gespräch.

Die Aufsichtsräte des HSV führen derzeit Gespräche in alle Richtungen – auch mit dem aus Finanz-Chef Eric Huwer und Boldt bestehenden Vorstandsduo, ließ Papenfuß der MOPO ausrichten. Der Fokus gelte den letzten vier Spieltagen. Werden es die letzten mit Boldt sein?

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