Möbel-Visionär Michael Eck gestorben: Was wird jetzt aus der „Wäscherei“?

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Michael Eck war der vielleicht kreativste Möbel-Händler Deutschlands: Viele Produkte in der „Wäscherei“ in der City Nord hat der Unternehmer und Visionär selbst entworfen, kein Artikel, den er nicht persönlich ausgesucht hätte, auch Promis zählten zu seinen Kunden. Nun ist der 71-Jährige überraschend gestorben. Und die Mitarbeiter fragen sich, wie es mit dem Unternehmen weitergeht. Zuletzt sanken die Umsätze dramatisch, die Zukunft ist ungewiss.

„Hallo, hier ist Michael Eck …“ Wer die Handynummer des quirligen Kaufmanns wählt, der hört diese Ansage. Doch Eck lebt nicht mehr – die Umstände seines plötzlichen Todes sind dabei nicht ganz klar. Auf MOPO-Anfrage hielt man sich dazu im Unternehmen bedeckt. Auf der Website der „Wäscherei“ ist zu lesen: „Mit Michael Eck verliert die Möbelwelt einen Visionär, Design-Liebhaber und allen voran einzigartigen Menschen.“

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Alles, was mit Lifestyle und Design zu tun hatte, faszinierte Eck. Als 16-jähriger Austauschschüler in Paris betrat er einen Chanel-Laden und war begeistert von der Einrichtung. In der MOPO schwärmte er: „Die haben vor der Öffnung die Messingriffe poliert. Das zeigt doch Liebe zum Geschäft und Respekt vor den Kunden.“

Michael Eck nahm sich das zum Vorbild und eröffnete 1974 an der Eppendorfer Landstraße den Plattenladen „Tractor“, stattete ihn mit extravaganten Möbeln und Leuchten aus. Der Kaufmann stellte allerdings fest, dass ihn Einrichtung und Design mehr interessierten als Musik und er begann, als Verkäufer in der „Wäscherei“ zu arbeiten. Der Laden hatte seinen Sitz damals noch in einem ehemaligen historischen Wäscherei-Komplex an der Jarrestraße in Winterhude. Bald übernahm Eck das Geschäft.

Auch Promis kamen zum Shoppen in die „Wäscherei“

Doch dort war der Boden durch Chemikalien vergiftet und die „Wäscherei“ musste neue Räume finden. Der Unternehmer und Hamburger Ehrenbürger Helmut Greve (1926-2023) bot Eck dann 2012 Räumlichkeiten am Mexikoring in der City Nord an. Erst lief es dort schleppend, doch nach einigen Jahren hatte sich der Standort etabliert. Auch Promis wie Ina Müller oder Sylvie Meis kamen zum Shoppen.

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Ständig änderte Eck im Laden etwas, engagierte sogar einen Maler, der ständig damit beschäftigt war, neue Ideen des Eigentümers umzusetzen. Und Eck sprudelte nur so vor Ideen. „Ich bin schnell gelangweilt“, sagte er der MOPO. Doch bei sich zu Hause in einem umgebauten Weltkriegsbunker in Wandsbek liebte er es puristisch: „Im Laden stehe ich unter Strom, zu Hause brauche ich Ruhe.“

So war die „Wäscherei“ über Jahre eine Erfolgsgeschichte, doch im vergangenen Jahr sanken die Umsätze dramatisch. Wie es nun weitergeht, ist unklar. Das Unternehmen war extrem auf Michael Eck zugeschnitten, alles lief bei ihm zusammen. Auf Nachfrage konnte ein leitender Mitarbeiter nicht sagen, wer das Unternehmen jetzt eigentlich führt. Es gebe aber „Gesellschafter“, aktuell sitze man mit Anwälten zusammen. Und überlege, wie die Zukunft der „Wäscherei“ aussehen wird.   

Möbel-Visionär Michael Eck gestorben: Was wird jetzt aus der „Wäscherei“? wurde gefunden bei mopo.de

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