Nach Hass-Welle: Aus für veganes Szene-Restaurant in Hamburg

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Ein halbes Jahr ist es her, dass die Betreiber des Restaurants „Froindlichst“ in Winterhude einen Shitstorm erlebten. Weil sie die benachbarten Räume anmieten wollten und damit das Ende der Traditionskneipe „Dorotheen Eck“ besiegelt hätten, zogen Hendrik Terner und Kerrin Kruse den Ärger der Kneipen-Stammgäste auf sich. Jetzt geben die beiden Veganer auf: Das „Froindlichst“ wird zum 31. Mai geschlossen.

Die Restaurant-Betreiber haben das Aus am Dienstag auf Instagram bekannt gegeben: „Ende Mai geht unsere Froindlichst-Ära (in Hamburg) zuende“, schreiben Terner und Kruse in ihrem Post, der sie auf einer Wiese vor einem Rapsfeld sitzend zeigt.

„Froindlichst“ in Hamburg: Beide Filialen in Winterhude und Ottensen machen dicht

Nicht nur das Restaurant in der Barmbeker Straße Ecke Dorotheenstraße werde geschlossen, sondern auch das Lokal in der Daimlerstraße 12 in Ottensen. Erhalten bleibe lediglich die zum Unternehmen gehörende Kuchen-Bäckerei „Kjeks“ mit drei Filialen in der Hansestadt sowie das Catering. Nicht betroffen von den Schließungen ist das „Froindlichst“ in Berlin, Prenzlauer Berg.

„Schwanken gerade zwischen Erleichterung und Traurigsein“, heißt es weiter in dem Instagram-Post. Doch das Ende sei unausweichlich gewesen: Zu viel Arbeit und finanzielle Gründe hätten zu der Entscheidung geführt, erklären die Gastronomen.

Restaurant-Schließung aus „finanziellen Gründen“

So habe die Corona-Pandemie dem vor achteinhalb Jahren gegründeten Unternehmen mit mehr als 60 Angestellten in Hamburg den ersten Schlag versetzt. Die infolge des Ukraine-Krieges gestiegenen Energiepreise hätten ihr Übriges getan. Hohe Mieten hatten Mitte April bereits zur Verlegung des „Kjeks“ in Ottensen an den Heidberg geführt. Und dann ist da noch der seit Jahresbeginn wieder geltende Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent für die Gastronomie, unter dem die ganze Branche ächzt.

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In Winterhude sorgt die Nachricht von der Schließung des „Froindlichst“ zumindest nicht mehr für Veränderungen. Das „Dorotheen Eck“ war im Februar von zwei Stammgästen gerettet worden. Sie dürfen nun hoffen, dass ihr bisher auf fünf Jahre befristeter Mietvertrag auch darüber hinaus verlängert wird.

Nach Hass-Welle: Aus für veganes Szene-Restaurant in Hamburg wurde gefunden bei mopo.de

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