Nach oben gucken lohnt sich hier besonders!

Nach oben gucken lohnt sich hier besonders!

In Hamburg wird viel gebaut und viel abgerissen, aber zum Glück auch einiges an historischer Bausubstanz erhalten und renoviert. Wir sind auf die Suche gegangen und haben Gebäude und Inneneinrichtungen aus der Zeit des Jugendstils gefunden. Genau hinzuschauen lohnt sich – und nicht vergessen, auch mal nach oben zu gucken. Auch an der Decke finden sich in ehemaligen Geschäften, Hauseingängen und Passagen einhundert Jahre alte Wandmalereien und Glasdecken.

Schöner schwimmen

Hamburgs ältestes Schwimmbad, das Kaifu-Bad, feiert im nächsten Jahr seinen 130. Geburtstag. Die historischen Badehallen wurden top renoviert, genauso wie in den anderen beiden Jugendstil-Bädern, dem Holthusenbad in Eppendorf und der Bartholomäus-Therme in Barmbek-Süd.

Eines von drei Hamburger Jugendstil-Bädern: das Holthusenbad in Eppendorf
@ Klaus Behrmann

Eines von drei Hamburger Jugendstil-Bädern: das Holthusenbad in Eppendorf

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Shoppen und schauen

Nicht besonders groß, aber dafür besonders schön. Die Mellin-Passage verbindet die Alsterarkaden mit dem Neuen Wall. Erbaut 1864 wurde die älteste Einkaufspassage der Stadt später mit Deckenmalereien und Hinterglasbildern geschmückt und sieht heute noch so aus wie vor 120 Jahren. Den Biskuit-Bäcker Mellin, nach dem die Passage benannt wurde, gibt es nicht mehr, aber die Buchhandlung Felix Jud hält seit über 90 Jahren die Stellung am Eingang der Passage am Neuen Wall.

Essen mit Stil

Das passt perfekt. Von französischen Einflüssen inspiriertes Essen mit regionalen Produkten in einem Restaurant, das auch in Paris stehen könnte. Als Niels-Ove Nielsen und seine Frau Katja die ehemalige Metzgerei Ende der 1990er Jahre in der Papenhuder Straße 35 auf der Uhlenhorst entdeckten, war klar: Das ist der richtige Ort für ein Restaurant. Die Original-Fliesen und die Glasdecke von 1896 sind noch erhalten und machen aus dem „Rexrodt“ ein optisches und kulinarisches Gesamtkunstwerk.

Früher eine Metzgerei, heute ein Restaurant: das Rexrodt auf der Uhlenhorst.
JENNER-EGBERTS Foto+Film

Früher eine Metzgerei, heute ein Restaurant: das Rexrodt auf der Uhlenhorst.

Innenansichten

Kleine Kunstwerke werden oft übersehen. Das renovierte Treppengeländer in der Hamburger Volkshochschule Mitte in der Schanze ist ein Meisterwerk des Jugendstils, genauso wie die Glasdecke im Haus Eppendorfer Weg 9 oder der Fassadenschmuck an der „Ottersburg“ in Eimsbüttel. Und das sind nur zwei Beispiele von vielen sehenswerten Hauseingängen und Fassadendetails.

Fassadenschmuck an der Ottersburg in Eimsbüttel
Anke Geffers

Fassadenschmuck an der Ottersburg in Eimsbüttel

Kunstvolle Fassaden

Nicht nur in Stadtteilen wie Eimsbüttel, Eppendorf oder dem Grindelviertel in Rotherbaum sind Straßenzüge mit Gründerzeit- oder Jugendstilfassaden noch erhalten, auch in der Innenstadt gibt es typische Jugendstil-Architektur. Das Heine-Haus am Jungfernstieg 34 ist so ein Beispiel. Ursprünglich wohnte und arbeitete hier der Bankier Salomon Heine, Onkel des Dichters Heinrich Heine. Das alte Kontorhaus wurde nach einem Großbrand abgerissen und 1903 im Jugendstil mit geschwungenen großen Fenstern neu erbaut. Lohnenswert ist auch ein Blick in die monumentale Halle des Oberlandesgerichts am Sievekingplatz von 1912. Details wie an Pflanzen erinnernde Lampen oder Ornamente an Treppenaufgängen sind typische Jugendstil-Elemente. Im Gerichtsgebäüde werden regelmäßig Führungen angeboten.

Typische Jugendstil-Fassade: Das Heine Haus am Jungfernstieg.
Anke Geffers

Typische Jugendstil-Fassade: Das Heine Haus am Jungfernstieg.

Tipp: Wer sich für die Epoche des Jugendstils interessiert, kann im Museum für Kunst und Gewerbe die größte Sammlung im deutschsprachigen Raum anschauen.

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