Neue Elbbrücke für Hamburg nimmt wichtige Hürde

Neue Elbbrücke für Hamburg nimmt wichtige Hürde

Der Weg in den Hamburger Süden ist für Züge ein Nadelöhr: Auf nur vier Gleisen fahren täglich mehr als 600 Regional- und Güterzüge. Direkt daneben müssen sich hunderte S-Bahnen zwei Gleise teilen. Störungen und Ausfälle sind hier an der Tagesordnung. Alle sind sich einig: So kann es nicht weitergehen. Deshalb plant die Bahn bereits seit Jahren eine neue Elbquerung – jetzt steht eine wichtige Sache fest.

Zwischenfälle wie Weichen- oder Signalstörungen, Bombenfunde im Hafen oder Personen im Gleisbereich bringen das gesamte Schienennetz für den Hamburger Süden regelmäßig ins Wackeln. Richtig unangenehm wird es, wenn die Strecke für längere Zeit nicht befahrbar ist – wie im Sommer 2022.

Lkw-Brand sorgte für wochenlanges S-Bahn-Chaos im Hamburger Süden

Damals brannte ein Lkw unter dem S-Bahnhof Elbbrücken. Die Hitze beschädigte die Brücke erheblich, sodass nur eines der S-Bahngleise von einem Pendelzug genutzt werden konnte. Die Folge: Wochenlanges Bahn-Chaos. Der HVV richtete zwar ein aufwändiges Ersatzangebot mit vielen Bussen ein und sogar die Shuttles der VW-Tochter Moia waren im Einsatz – die konnten natürlich trotzdem nicht die Massen an täglichen S-Bahnfahrern auffangen.

„Es wurde jahrzehntelang versäumt, die Infrastruktur auszubauen und sich auf Autoquerungen konzentriert“, erklärte Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) bereits die Problematik. „Die letzte regionale Elbe-Fernbahnbrücke wurde vor 100 Jahren gebaut.“

Verkehrssenator will neue Elbbrücke für Hamburg

Deshalb schlug er vor, beim Neubau die Elbbrücken sechsgleisig ausbauen zu lassen. Das bedeutet zwei weitere Gleise von der Norderelbbrücke bis nach Harburg für den Regional- und Fernverkehr. Die Machbarkeitsuntersuchung der Bahn dazu ist inzwischen abgeschlossen – mit positivem Ergebnis!

Verkehrssenator Anjes Tjarks will die Gleise über die Norderelbe ausbauen lassen.
picture alliance/dpa/Christian Charisius

Verkehrssenator Anjes Tjarks will die Gleise über die Norderelbe ausbauen lassen.

„Es ist beabsichtigt, bei der Planung des Ersatzneubaus der Eisenbahnüberführung Norderelbe eine Erweiterung um zwei Gleise zu berücksichtigen“, heißt es etwas umständlich auf MOPO-Anfrage. Die Studie habe gezeigt, dass dies grundsätzlich möglich sei. Der Bund, die Stadt Hamburg und die Deutsche Bahn wollen jetzt gemeinsam die weiteren Schritte abstimmen.

Auch die U4 braucht eine neue Brücke über die Elbe

Es wird übrigens nicht die einzige neue Elbquerung: Die Hochbahn arbeitet derzeit an einer Brücke für die U-Bahn-Linie U4, die derzeit noch an der Haltestelle Elbbrücken endet. Künftig soll aber auch der neue Stadtteil Grasbrook damit erreichbar sein, der am Moldauhafen auf der südlichen Seite der Elbe entsteht. „In Grasbrook sollen 90 Prozent der Wege zu Fuß, per Rad oder Nahverkehr zurückgelegt werden. Deshalb müssen wir von Anfang an garantieren, dass die Bewohner eine gute Anbindung haben und ihr Auto gar nicht brauchen“, sagte Tjarks.

So könnte sie einmal aussehen: Die Brücke der U4 über die Elbe. Direkt daneben: Die Elbquerung für S-Bahnen und Regionalzüge. Auch der (derzeit im Baustopp befindliche) Elbtower ist auf der Visualisierung zu erkennen.
schlaich bergmann partner/Gerkan, Marg und Partner/WTM Engineers

So könnte sie einmal aussehen: Die Brücke der U4 über die Elbe. Direkt daneben: Die Elbquerung für S-Bahnen und Regionalzüge. Auch der (sich derzeit im Baustopp befindliche) Elbtower ist auf der Visualisierung zu erkennen.

Die Ergebnisse des Architektenwettbewerbs dafür wurden bereits im Juni 2023 vorgestellt: Das 1,1 Kilometer lange Konstrukt besitzt Carbon-Netzwerkbogen und geht dann auf der anderen Seite der Elbe in ein Viadukt über – nach dem Vorbild des Viadukts der U3 am Rödingsmarkt. Die Hochbahn geht davon aus, dass die U4-Züge ab 2031 den „Sprung über die Elbe“ schaffen.

Neue Elbbrücke für Hamburg nimmt wichtige Hürde wurde gefunden bei mopo.de

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