Schrott-Immobilien gammeln in Hamburg vor sich hin – wann kann hier gebaut werden?

Schrott-Immobilien gammeln in Hamburg vor sich hin – wann kann hier gebaut werden?

Kaspertheater-Direktor, Antikladen-Chef und Haushaltsauflöser – der ältere Herr, der einmal im Haus Osdorfer Landstraße 247 gearbeitet und wohl auch gelebt hat, war ein echtes Multitalent. Doch das ist lange her. Der Komplex ist abrissreif, genauso wie das Nachbarhaus Nr. 249. Doch warum wird auf den Grundstücken kein neuer Wohnraum geschaffen?

Vor einigen Jahren schaute die MOPO in dem schrägen „Antikladen“ vorbei. Das Geschäft war ein Sammelsurium von Sperrmüll und schlechterer Flohmarktware. Dem Betreiber, einem durchaus kultivierten älteren Herren, war das Durcheinander wohl auch etwas peinlich und er lotste uns ins „Theater.” Das verfügte über einige Reihen roter Plüschsessel, war aber auch ziemlich angestaubt.

Die Rückfront des Wohnhauses Osdorfer Landstraße 249. Der Eigentümer will angeblich 1,3 Millionen Euro für die Immobilie.
Florian Quandt

Die Rückfront des Wohnhauses Osdorfer Landstraße 249. Der Eigentümer will angeblich 1,3 Millionen Euro für die Immobilie.

Als wir jetzt nochmals die Adresse ansteuerten, befand sich noch ein Plakat an der Hauswand mit dem Text: „Wählt den Hamburger Kasper – denn Marionetten haben wir schon genug.” Der Gebäudekomplex war verlassen, genauso wie das Einzelhaus Osdorfer Landstraße 249 daneben. Auf dem Areal könnten insgesamt sicher mehr als 20 Wohnungen gebaut werden. Warum geschieht hier nichts?

Diese skurrile „Wahlplakat” hängt im Schaufenster des geräumten Antikladens.
Florian Quandt

Diese skurrile „Wahlplakat” hängt im Schaufenster des geräumten Antikladens.

Mike Schlink, Sprecher des für Baugenehmigungen zuständigen Bezirksamts Altona, erklärte der MOPO, dass dem Amt keine Bau- oder Abrissanträge vorliegen. Recherchen in der Nachbarschaft ergeben, dass der Eigentümer des Einzelhauses auf einem knapp 1000 Quadratmeter großen Grundstück sofort für 1,3 Millionen Euro verkaufen würde.

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Doch das ehemalige Puppentheater nebenan gehöre einer Erbengemeinschaft und die scheint sich über einen Verkauf uneinig zu sein. Das Bezirksamt wiederum soll angedeutet haben, hier könne sofort ein großes Mehrfamilienhaus gebaut werden – aber nur, wenn beide Grundstücke dafür zur Verfügung stehen.

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