Slowakei: Pellegrini gewinnt Präsidentschaftswahl

Slowakei:  Pellegrini gewinnt Präsidentschaftswahl

Die Präsidentschaftswahl in der Slowakei ist wohl entschieden. In der Stichwahl lag nach Auszählung der meisten Stimmen Peter Pellegrini vorn. Der sozialdemokratische Parlamentspräsident Peter Pellegrini dürfte die Präsidentschaftswahl in der Slowakei gewonnen haben. Nach Auszählung von fast 90 Prozent der Wahlbezirke lag er mit fast 56 Prozent der Stimmen klar vor dem liberalen Oppositionskandidaten Ivan Korcok mit 44 Prozent, wie die Wahlkommission berichtete. Zwar waren vor allem solche Wahlbezirke noch nicht ausgezählt, in denen im ersten Wahlgang Korcok gewonnen hatte. Doch war Korcoks Rückstand nach Einschätzung von Beobachtern zu groß, um noch aufholen zu können. Pellegrini ist ein Verbündeter des seit dem Herbst 2023 amtierenden russlandfreundlichen Regierungschefs Robert Fico, welcher der Ukraine militärische Hilfe zur Verteidigung gegen Russland verwehrt. Der 48-Jährige hat unter anderem die Souveränität der Ukraine in Frage gestellt und Kiew zum Friedensschluss mit Russland aufgerufen. Der Präsident hat in dem kleinen Nato- und EU-Staat vor allem eine repräsentative Rolle, er ist aber auch Oberbefehlshaber der Streitkräfte und kann sein Veto gegen vom Parlament verabschiedete Gesetze einlegen. Bislang galt die nicht mehr kandidierende Präsidentin Präsidentin Zuzana Čaputová als Gegenspielerin von Figo und legte immer wieder ein Veto gegen Gesetzesvorlagen ein. Damit dürfte es jetzt vorbei sein. Pellegrini vertritt viele der Positionen Ficos, unter anderen die kritische Haltung gegenüber Waffenlieferungen an die Ukraine. Lesen Sie hier mehr über die beiden Kandidaten in der Slowakei . Wahlbeteiligung höher als am 23. März Die liberale Amtsinhaberin Zuzana Caputova bewarb sich trotz ihrer noch immer großen Beliebtheit nicht um eine zweite fünfjährige Amtszeit. In der ersten Runde am 23. März gewann der von den liberalen und konservativen Oppositionsparteien unterstützte Korcok überraschend mit fünfeinhalb Prozentpunkten Vorsprung auf Pellegrini, den ein Teil der linksnationalen Dreiparteienkoalition unter Führung des Linkspopulisten Robert Fico unterstützte. Für die Stichwahl ließen Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwarten. Entscheidend sollte das Stimmverhalten der Anhänger von sieben nach dem ersten Wahlgang ausgeschiedenen Kandidaten sein. Die Wahlbeteiligung lag nach vorläufigen Angaben bei knapp 60 Prozent und damit klar höher als beim ersten Wahlgang am 23. März mit 52 Prozent. Das galt vor allem für Wahllokale in Bezirken, die zuletzt mehrheitlich den Oppositionskandidaten Korcok wählten. Als einziger klarer Trend war nach Auszählung von rund der Hälfte der Stimmen lediglich zu erkennen, dass die Siegeschancen beider Kandidaten ungefähr gleich groß waren.

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