Spitzenreiter mit Mini-Stadion: Muss HSV-Gegner Kiel bei Aufstieg umziehen?

Spitzenreiter mit Mini-Stadion: Muss HSV-Gegner Kiel bei Aufstieg umziehen?

Der kommende HSV-Gegner Holstein Kiel bastelt immer mehr an der großen Überraschung: Der aktuelle Tabellenführer der 2. Bundesliga hat gute Karten, zum Ende der Saison in das Oberhaus des deutschen Fußballs aufzusteigen. Allerdings ist das Holstein-Stadion mit seinen 15.000 Zuschauern und der nicht zeitgemäßen Haupttribüne alles andere als erstligareif und muss umgebaut werden.

Schon in der 2. Liga, in der der Spiteznreiter KSV am Samstag beim HSV antritt (Samstag, 20.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de), brauchen die Norddeutschen eine Ausnahmegenehmigung – jetzt hoffen sie auf die Gnade der DFL. Droht dem Verein am Ende gar ein Umzug?

Das steht in den Sternen. Die Stadt hofft auf einen Baubeginn im 3. Quartal 2025. Dann in etwa startet die Saison 2025/26. Natürlich ist heute noch völlig unklar, in welcher Liga die Kieler zu dem Zeitpunkt auftreten. Die Stadt will den Ausbau europaweit ausschreiben.

Auch die Stadt Kiel würde Millionen bereitstellen

„Wir wollen einen Generalunternehmer, der uns das alles plant und schlüsselfertig baut“, sagt Kiels Sportdezernent Gerwin Stöcken. Er rechnet mit einer Ausnahmegenehmigung der Liga. „Ich habe den Eindruck gewinnen können, dass die DFL gerne sehen möchte, dass es mit dem Stadion weiter vorangeht. Und das demonstrieren wir gerade.“

Die Stadt will keinen zusammengestückelten Umbau, sondern ein rundes, geschlossenes Stadion. Denn das liegt mitten in der Stadt. Es soll auch Platz bieten für Menschen mit Behinderungen oder psychischen Beeinträchtigungen.

Jubel vor 15.000 Fans im Holstein-Stadion

Ein Sponsor will sich mit 20 Millionen Euro an dem Bau beteiligen. Auch das Land hat bereits vor Jahren, als sich durch die Teilnahme an der Relegation 2017 erstmals ein Bundesliga-Aufstieg abzeichnete, Fördermittel zugesagt.

„Für den Ausbau des Holsteinstadions in Kiel stehen weiterhin 20 Millionen Euro Landesmittel bereit“, sagte Innenstaatssekretärin Magdalena Finke. „Diese Summe ist nicht von einem möglichen Aufstieg der KSV Holstein in die Bundesliga abhängig. Nach wie vor liegt dem Innenministerium aber kein prüffähiger Antrag vonseiten der zuständigen Kommune, also der Stadt Kiel, vor.“

Die Hoffnung auf eine erneute Ausnahmegenehmigung

Das Stadion gehört der Stadt Kiel. Derzeit ist es eine städtische Liegenschaft. Es wurde aber bereits eine Stadiongesellschaft gegründet, die noch zu 100 Prozent der Stadt gehört. „Aber wenn sich ein Investor mit 20 Millionen Euro beteiligt, dann will er sicherlich auch Einfluss haben, sagt Sportdezernent Stöcken. „Bestenfalls behält die Stadt 75 Prozent der Anteile.“ Ein Fünftel der Zeit soll das künftige Stadion für Amateursport zur Verfügung stehen.

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Die Statuten der DFL regeln die Anforderung an die Stadien. Zum aktuellen Stand des Lizenzierungsverfahren wollte sich die DFL nicht äußern. Holstein teilte mit, dass der Klub bis Ende April eine Rückmeldung der DFL erwartet. Die Organisation bemängelt in Kiel einige Defizite. Darunter eine zu geringe Anzahl an Sitzplätzen und infrastrukturelle Mängel. Alleine die Haupttribüne ist mit ihren knapp 74 Jahren auf dem Buckel nicht mehr zeitgemäß. Die Kieler hoffen, dass sie von der DFL erneut eine Ausnahmegenehmigung erhalten.

Muss Kiel seine Heimspiele bald woanders austragen?

Zur Diskussion stand in der Vergangenheit auch schon die Verlegung in ein anderes Stadion nach einem Aufstieg. Das scheint aber aus verschiedenen Gründen eher unwahrscheinlich. Für die Fans wäre es eine Katastrophe, nach einem möglichen Aufstieg nicht in der eigenen Stadt spielen zu dürfen.

„Wir als Holstein Kiel werden alles daran setzen, auch in der Saison 2024/25 unsere Heimspiele im Holstein-Stadion austragen zu können“, wurde Klub-Präsident Steffen Schneekloth im März von den „Kieler Nachrichten“ zitiert.

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Nein, sagt Sportdezernent Stöcken und verweist auf die Baupreisentwicklung, die einen Strich durch die Pläne des Investors gemacht hätten. „Nun nimmt die Stadt das selbst in die Hand.“ Der Ausbau auf 25.000 Plätze und auch Businessbereiche soll 75 Millionen Euro kosten. Neben den 40 Millionen von Land und Investor steuert Kiel 10 Millionen bei. Die restlichen 25 Millionen sollen vom Kapitalmarkt kommen.

Stöcken will darauf achten, den Verein mit der künftigen Stadionmiete nicht zu überfordern: „Holstein soll sie auch in der 2. Bundesliga bezahlen können, notfalls auch in Liga 3.“ (dpa/pu)

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