Ukraine lässt Jacht von Oligarchen Wiktor Medwedtschuk versteigern

Ukraine lässt Jacht von Oligarchen Wiktor Medwedtschuk versteigern

Die Ukraine will die Megajacht eines russischen Oligarchen versteigern lassen – und hofft darauf, dass bald weitere Jachten folgen werden. Die Ukraine lässt eine im Rahmen der EU-Sanktionen gegen Russland beschlagnahmte Luxusjacht versteigern. Das berichtet der “Business Insider”. Demnach wurde die niederländische Auktionsfirma Troostwijk Auctions damit beauftragt, die Versteigerung der “MY Royal Romance” zu managen. Der Erlös soll dem ukrainischen Staat zugutekommen. Die 92 Meter lange Jacht gehörte dem früheren ukrainischen Politiker und russischen Oligarch Viktor Medwedtschuk. Er ist ein Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin , der Kremlchef ist sogar der Patenonkel von Medwedtschuks Tochter. Der ukrainische Geheimdienst geht davon aus, dass Russland plante, Medwedtschuk nach dem Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 als neuen Präsidenten einzusetzen. Die ukrainische Staatsbürgerschaft war dem in Sibirien geborenen Politiker 2023 aberkannt worden. Kaufpreis lag bei 214 Millionen Euro Medwedtschuk hatte die Jacht 2014 für 214 Millionen Euro gekauft. Sie war im März 2022 von kroatischen Behörden in der Hafenstadt Rijeka beschlagnahmt worden, nachdem Medwedtschuk vom Westen sanktioniert wurde. Ein Gericht übertrug die Jacht anschließend der ukrainischen Behörde für Vermögensrückgewinnung und -verwaltung. Medwedtschuk wurde 2021 in der Ukraine des Hochverrats beschuldigt und Anfang 2022 unter Hausarrest gestellt. Am Tag des russischen Einmarschs floh Medwedtschuk und tauchte unter, der ukrainische Inlandsgeheimdienst nahm ihn im April 2022 fest. Im September tauschte die Ukraine ihn gegen 200 ukrainische Kriegsgefangene. Medwedtschuk befindet sich mit seiner Familie mittlerweile in Moskau . Die ukrainische Staatsbürgerschaft wurde dem in Russland geborenen Politiker 2023 aberkannt. Erst kürzlich wurde bekannt, dass Medwedtschuk Geldgeber des Portals “Voice of Europe” sein soll – ein in der tschechischen Hauptstadt Prag ansässiges Propaganda-Netzwerk. Der tschechische Geheimdienst hatte es Ende März ausgehoben und in diesem Zuge ermittelt, dass über dieses Netzwerk europäische Politiker Geld erhalten haben sollen, darunter auch der AfD-Politiker Petr Bystron. Mehr dazu lesen Sie hier . Ukraine hofft auf weitere Fälle Die Versteigerung von beschlagnahmten Luxusgütern gestaltet sich in der Regel als kompliziert. Viele dieser Besitztümer sind “eingefroren” und nicht beschlagnahmt. Die Ukraine hofft nun, dass der Fall von Medwedtschuks Jacht einen Wendepunkt darstellt: Der “Verkauf von Medwedtschuks Jacht ist nicht nur symbolisch, sondern kann ein erster Anstoß und eine Demonstration für die gesamte Gemeinschaft sein, dass das Vermögen von Verrätern an der Ukraine zum Wohle der Ukraine verwendet wird”, teilte die ukrainische Behörde für Vermögensrückgewinnung und -verwaltung mit. Wann und wo die Auktion stattfinden wird und welcher Preis erwartet wird, ist bislang noch nicht bekannt.

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