Umweltschutzprojekt der Speläologen

Reschitza – Die Problematik der Fragilität der Karstgebiete Rumäniens und der Bewohner von Ortschaften, auf deren Hoheitsgebiet sich Höhlen befinden, ist das Thema des Projekts RuralKarst. Erstmals in diesem Land werden in allen 27 Landeskreisen, wo es Karsthöhlen gibt, nach einheitlichen Kriterien von den Speläologenclubs zu diesem Thema Untersuchungen angestellt und Aufklärung der Bevölkerung betrieben.

Initiator ist der Reschitzaer Club „Exploratorii“ der Hobby-Höhlenforscher, der seit den 1970er Jahren besteht. Das Vorhaben wird vom Active Citicens Fund Romania unterstützt und mit nicht rückzahlpflichtigen Finanzmitteln aus dem „SEE 2014-2021“-Fonds finanziert, den Island, Liechtenstein und Norwegen für Rumänien zur Verfügung stellen.

Hauptziel des Projekts ist das Erwecken des Interesses von 6040 Bürgern aus 135 Ortschaften aus dem ländlichen Raum in 27 Landeskreisen für einen nachhaltigen Schutz und eine effiziente Verwaltung des Karstumfelds, des Höhlenreichtums und der unterirdischen Gewässer in ihrem Lebensraum. Das Vorhaben nennt den anvisierten Raum einen „ungenügend versorgten“ Raum hinsichtlich Informationen zum Karstphänomen, den Höhlen und unterirdischen Gewässern eines solchen Raums, deren Schutzbedürfnis und deren Chancen für die Bewohner des Umfelds. Bewusst gemacht werden soll, dass auch solche Räume, durch ihre „spezifischen Ressourcen“, essentiell sein können „für die Existenz und Entwicklung menschlicher Gemeinschaften“.

Es handelt sich in Rumänien um 6594 Quadratkilometer Karst und Höhlenumfeld – 2,8 Prozent der Gesamtfläche Rumäniens – wo es „karstifizierbare Gesteinsarten“ gibt: Kalkstein, Dolomit, Marmor, Sandstein und Konglomerate mit Kalk, Salz, Gips oder Anhydriten als Bindemittel. Diese entwickeln sich im Untergrund des Karpatenraums in unterschiedlichen Tiefen auf einer bisher bekannten (und teilweise erforschten und kartographierten) Gesamtfläche von 134.119,841 Quadratkilometern – und das stellt seinerseits 56,26 Prozent des Gesamtgebiets Rumäniens dar.

Die ausgedehnteste Karstfläche (831,39 Quadratkilometer) stellt der Banater Karst dar, der sich hauptsächlich im Banater Bergland (zwischen dem Tal der Bersau/Bârzava und dem Donaudurchbruch beim Eisernen Tor) befindet und überwiegend auf dem Gebiet des Landeskreises Karasch-Severin. Der kleinste Karst ist im Landeskreis Jassy (0,3 Quadratkilometer). Obwohl insgesamt 414 ländliche und 73 urbane Ortschaften in oder am Rande von Karstgebieten liegen, konzentriert sich das Vorhaben von „Exploratorii“ auf 135 ausgewählte Ortschaften in allen 27 Landeskreisen, wo es Karstphänomene gibt.
 

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