Wie die Richter ticken, die über Vuskovic‘ Karriere entscheiden

Wie die Richter ticken, die über Vuskovic‘ Karriere entscheiden

Schaffen es Mario Vuskovic‘ Anwälte, einen Freispruch zu erwirken? Pünktlich um 9 Uhr startete am Mittwoch in Lausanne der zweite Verhandlungstag im Prozess um den wegen EPO-Dopings gesperrten HSV-Profi. Der 22-Jährige hofft nach der Anhörung vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) auf die Aufhebung seiner Sperre. Scheitert er in der Schweiz, darf er allerdings bis November 2026 keinen Fußball spielen. Drei Richter werden über Vuskovic‘ Schicksal entscheiden. Vor allem auf einem ruhen aus Sicht des Abwehrspielers große Hoffnungen.

Der Däne Lars Hilliger, der Engländer Jeffrey Benz und der Italiener Luigi Fumagalli bilden das Trio, das wenige Wochen nach der Anhörung entscheiden wird, wie es für Vuskovic weitergehen wird. Wie aber ticken die drei Richter?

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Hilliger, der in Lausanne den Vorsitz hat, gilt in der Branche als ruhiger, besonnener Geist. Der 52-Jährige mit der extravaganten Langhaar-Frisur soll diesem Ruf bereits am ersten Verhandlungstag gerecht geworden sein. Im Vuskovic-Lager soll insbesondere die Art und Weise, wie Hilliger mit den wissenschaftlichen Ausführungen der vom Kroaten beauftragten Gutachter umging, wohlwollend aufgenommen worden sein.

Im vergangenen Jahr, als der Abwehrspieler vom DFB-Sportgericht in Frankfurt verurteilt wurde, hatte der Vorsitzende Richter Stephan Oberholz noch angemahnt, von einer „wissenschaftlichen Schlacht“ absehen zu wollen. Hilliger tickt da offenbar anders.

Der Däne Hilliger war für den Vuskovic-Prozess gesetzt

Der Kopenhagener war für den Prozess gesetzt, dazu durften sich die beteiligten Parteien aus einem rund 300-köpfigen Pool jeweils einen weiteren Richter aussuchen. Vuskovic‘ Anwälte entschieden sich nach reiflicher Überlegung für Benz, der zwar aus England stammt, aber in den USA mehrere juristische Auszeichnungen erhielt.

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Was für den Briten spricht: Er war als Richter schon mehrfach daran beteiligt, Sperren für wegen Dopings gesperrte Athleten zu reduzieren. Davon profitierte auch die frühere deutsche Skilangläuferin Evi Sachenbacher-Stehle, die wegen eines positiven Befundes während der Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 zunächst für zwei Jahre gesperrt wurde. Insbesondere Benz setzte sich dann vor dem CAS dafür ein, dass die Sperre von 24 auf sechs Monate herabgesetzt wurde.

Der Engländer Jeffrey Benz gilt als athletenfreundlicher Richter.
MOPO/Simon Braasch

Der Engländer Jeffrey Benz gilt als athletenfreundlicher Richter.

Eine Reduzierung dieser Art wird im Fall Vuskovic allerdings nicht möglich sein. Die Statuten sehen bei EPO-Vergehen eine Sperre von vier Jahren oder einen Freispruch vor. Aus diesem Grund fechten die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA und ihr deutscher Ableger NADA die vom DFB eher willkürlich verhängte Zweijahressperre an.

Ihre Wahl fiel auf Fumagalli als Teil des richterlichen Dreigestirns. Der Mailänder nimmt seit 2005 regelmäßig an Verhandlungen vor dem CAS teil. Drei Richter, drei verschiedene Charaktere – und am Ende eine Entscheidung, die Vuskovic Karriere retten oder beenden könnte.   

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