Aufstiegs-Endspurt: Acht heiße Fragen, die über die HSV-Zukunft entscheiden

Aufstiegs-Endspurt: Acht heiße Fragen, die über die HSV-Zukunft entscheiden

Die Uhr zeigte am Dienstag 11.05 Uhr, das Training war gerade einmal fünf Minuten alt und doch war Steffen Baumgart schon auf Betriebstemperatur. „Ey, lauft zusammen!“, brüllte der Trainer in Richtung seiner 50 Meter entfernten Profis, die die Jogging-Runde zum Warmwerden nicht ernst genug genommen hatten. Es ist keine Zeit mehr für Spielereien – sondern ab sofort nur fürs Saisonfinale, das (ohne Relegation) acht Endspiele und acht heiße HSV-Fragen umfasst. Die MOPO gibt den Überblick.

Erstens: Wann kann Baumgart auf Jean-Luc Dompé setzen? Er würde es am liebsten sofort. „Ich habe eine ganze Menge Arbeit mit Jean-Luc“, sagt der Coach zwar, weil er Verbesserungsbedarf sieht – etwa bei Dompés offensiver Effektivität sowie beim Pressing-Verhalten. Baumgart sagt aber auch: „Er bringt sehr viel mit, womit er der Mannschaft helfen kann.“ Sofern der Franzose fit ist. Wegen Rücken- und Adduktorenproblemen hatte Dompé zuletzt zweimal im Kader gefehlt, am Dienstag wärmte er sich mit dem Team auf, wechselte später aber ins Individualtraining.

„Die Prognose für Fürth ist erstmal so, dass ich ihn nicht einrechne“, verriet Baumgart, ließ sich für Sonntag eine kleine Hintertür offen, plant allerdings erst kommende Woche wieder vollständig mit Dompé: „Weil ich der Meinung bin, dass er erstmal in einem komplett fitten Zustand sein muss.“

Dompé und Van der Brempt fallen gegen Fürth aus

Diese Überzeugung vertritt Baumgart auch bei einem anderen HSV-Profi: Wo ist Ignace Van der Brempt? Nicht in Hamburg, sondern bis einschließlich heute in seiner Heimat Belgien, wo er ein Reha-Programm für seine muskulären Probleme absolviert. „Dort hat er Vertrauensleute“, sagt Baumgart über den 21-Jährigen, der „ganz viel“ mitbringe: „Ignace kann auf lange Sicht ein sehr guter Fußballer sein. Egal, ob er das hier oder woanders macht.“ Bis Saisonende spielt die Leihgabe von RB Salzburg definitiv für den HSV – sobald er denn wieder kann.

Weil der Belgier aber nicht fit ist, stellt sich die Frage: Bleibt Ludovit Reis hinten rechts? Im Ballbesitz war der Niederländer gegen Wiesbaden (3:0) zweiter Sechser, gegen den Ball Rechtsverteidiger. Und weil der Plan aufging, dürfte Reis erneut in der für ihn neuen Rolle spielen. Zumal es nicht viele Außenverteidiger-Alternativen gibt.

Katterbach und Ambrosius vor Kader-Comeback

Zeitnah könnte auch Noah Katterbach wieder eine sein. Feiert ein Duo sein Comeback? Neben dem Neuzugang, den jüngst eine Oberschenkel-Blessur stoppte, könnte auch Stephan Ambrosius, der noch gar nicht unter Baumgart spielte, auf der Bank sitzen. „Sie sind weiter im Training und daher eine klare Kader-Option“, sagt der Trainer, stellt aber auch klar, dass die Platzhirsche Miro Muheim und Dennis Hadzikadunic jüngst „einen sehr, sehr guten Job gemacht“ hätten.

Wieder da: Dennis Hadzikadunic beim HSV-Training am Dienstag
WITTERS

Wieder da: Dennis Hadzikadunic beim HSV-Training am Dienstag

Apropos: Muss Hadzikadunic aufgebaut werden? Der Verteidiger hatte gegen die Ukraine zur Führung getroffen, verlor das Playoff-Halbfinale zur EM-Teilnahme mit Bosnien-Herzegowina aber am Ende dramatisch mit 1:2 – und schrieb: „Die schwerste Niederlage, die ich je erlebt habe.“ Gestern stand der 25-Jährige aber schon wieder mit einem Lächeln auf dem Trainingsplatz und Baumgart weiß: „Es ist natürlich ärgerlich, wenn du so kurz vor so einem großen Event stehst. Am Ende ist es trotzdem Sport. Er hat verloren, jetzt muss er mit uns gewinnen.“

Zum „Wir“ unter Baumgart gehörten in der Länderspielpause auch einige Eigengewächse. Bleiben die Talente jetzt bei den Profis? Verteidiger Luis Seifert (20), Stürmer Omar Sillah (20) und Linksverteidiger David Igboanugo (19) mischten auch gestern mit und der Profi-Coach erklärt: „Sie sollen die Intensität mitbekommen und an den Männerfußball herangeführt werden. Deswegen werden sie immer wieder dabei sein.“ Das gilt für die HSV-Talente generell – auch Tom Sanne etwa könnte seine Tore künftig immer mal wieder im Training der Profis schießen.

Der HSV hofft auf die Glatzel-Wende

Ludovit Reis (l.) und Robert Glatzel beim HSV-Training am Dienstag
WITTERS

Ludovit Reis (l.) und Robert Glatzel beim HSV-Training am Dienstag

Ein anderer dürfte sich wünschen, gegen Fürth überhaupt mal wieder auf den Kasten zu ballern: Kommt Glatzel aus der Torschuss-Krise? Sein letzter Treffer ist gerade mal dreieinhalb Wochen her, in zwei von vier Baumgart-Spielen hatte der Stürmer aber keinen einzigen Torschuss. Und unter Tim Walter hatte er pro Spiel im Durchschnitt noch dreimal so oft auf die Bude geschossen wie unter Baumgart. Folgt am Sonntag nun die Glatzel-Wende?

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Falls ja, könnte sie die Antwort auf die achte heiße HSV-Frage mitbestimmen: Wirft der HSV Fürth aus dem Aufstiegskampf? Durch die Pleite in Düsseldorf (0:2) hatte der HSV (Dritter) der Fortuna (jetzt Vierter) unfreiwillig wieder die Tür geöffnet – und jetzt könnte im engen Rennen um Rang drei (und zwei) auch Fürth (38 Punkte) wieder heranrücken. Oder aber der HSV (44 Zähler) nimmt mit einem Sieg im ersten von acht Endspielen ein wenig Hitze aus der Aufstiegs-Angelegenheit.

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