Baden-Württemberg | Klasse testet Gleitzeitmodell an Gymnasium

Baden-Württemberg | Klasse testet Gleitzeitmodell an Gymnasium

Zur ersten Stunde kommen oder länger schlafen: Das sollen Schülerinnen und Schüler eines Gymnasiums in Baden-Württemberg selbst entscheiden dürfen. Die Schule probiert erstmals ein Gleitzeitmodell aus. Zweimal in der Woche dürfen Schülerinnen und Schüler einer siebten Klasse in Plochingen in Baden-Württemberg selbst bestimmen, ob sie um 7.50 Uhr oder um 9.40 Uhr starten wollen. Das Gymnasium testet das Gleitzeitmodell für sechs Wochen. Was soll es bewirken? Damit die Schülerinnen und Schüler im Unterricht konzentriert mitarbeiten können, sollen sie immer Dienstag und Donnerstag wählen, ob sie zur ersten oder zur zweiten Stunde kommen. Der Test läuft über sechs Wochen An beiden Tagen stehen Deutsch und Englisch auf dem Plan. Die Klasse bekommt Aufgaben gestellt und kann selbst entscheiden: In der ersten Stunde mit Unterstützung der Lehrkraft erledigen oder ausschlafen und die Aufgaben selbst bearbeiten. Die Idee für die Gleitzeit-Schule kam im Deutschunterricht der siebten Klasse. Lehrer Till Richter sagte dem WDR, sie hätten gemeinsam überlegt, was an der Schule verbessert werden könnte. Vor allem der frühe Unterrichtsbeginn sei ein Kritikpunkt gewesen. Nach der Diskussion überzeugten die Schülerinnen und Schüler schließlich den Schulleiter und den Elternbeirat vom testweisen Gleitzeitmodell. Nach den sechs Wochen besprechen alle Beteiligen, ob die Gleitzeit dauerhaft eingerichtet werden kann. Gymnasium in NRW ist überzeugt vom Modell Hintergrund ist, dass Jugendliche mehr Schlaf als Erwachsene brauchen, besonders am Morgen. Tatsächlich gehen sie aber während der Pubertät später ins Bett und erreichen so ihr Schlafziel nicht. Forschende gehen davon aus, dass der optimale Schulbeginn für Jugendliche 9 Uhr ist – nicht wie vielerorts zwischen 7.30 und 8.30 Uhr. Das Gymnasium Plochingen ist nicht das erste, das ein solches Modell einführt. Ein Alsdorfer Gymnasium in Nordrhein-Westfalen stellt es den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe seit 2016 frei, ob sie erst zur zweiten Stunde starten. Das ist möglich, da es neben den Unterrichtsstunden Zeiten gibt, in denen sich die Klassen den Stoff selbst erarbeiten müssen. Wann sie das tun, ist ihnen überlassen.

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