Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft bei ADR VEST

Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft bei ADR VEST

Eine neue Finanzperiode ging zu Ende. Die Agentur für regionale Entwicklung in Westrumänien (ADR VEST) zog im Dezember Bilanz für das Regionale Operationsprogramm POR 2014-2020 in der Region: Die Agentur hat für die Verwaltungskreise Arad, Karasch-Severin, Hunedoara und Temesch/Timiș mehr als die zugewiesenen 643 Millionen Euro, also weitere 200 Millionen mehr, herangezogen. Das bedeutet, 130 Prozent des ausgezahlten Betrags im Vergleich zum zugewiesenen Betrag, einen Nettowert von 835 Millionen Euro. Das Programm wird in diesem Jahr endgültig abgeschlossen. Die letzten Zahlungen wurden am 31. Dezember 2023 getätigt; in diesem Jahr werden noch die letzten Projekte, die darüber eine Finanzierung erhalten werden, vollendet.
2023 wurden auch 25 Jahre regionale Entwicklung abgeschlossen. 2024 werden in Westrumänien 25 Jahre Regionale Entwicklungsagentur ADR Vest gefeiert. Über die Fortschritte in der Region und die Zukunftspläne der Regionalentwicklung hat sich ADZ-Redakteurin Andreea Oance mit dem Leiter der ADR Vest, Sorin Maxim, unterhalten.

25 Jahre regionale Entwicklung wurden 2023 vollendet. Wie sind denn diese Jahre vergangen?
Ja, tatsächlich blicken wir nun auf 25 Jahre zurück. Die Zeit ist unheimlich schnell vergangen. Neulich wurde auch eine Bilanz bezüglich aller Fonds, die Rumänien herangezogen hat, gezogen. In den 24 Jahren seit unserem EU-Beitritt sind es 90 Milliarden Euro, von denen 60 Milliarden Euro Nettobeträge sind, die Rumänien erhalten hat. Das sind Milliarden Euro, die direkt in die Entwicklung geflossen sind, und ich denke, es ist sehr wichtig, dies festzuhalten. Rumänien hat im Laufe der Jahre 30 Milliarden Euro beigesteuert. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie Rumänien ohne diese Mittel dastehen würde, erstens, und zweitens, ohne die Strenge, die die Europäische Kommission angelegt hat. Die Europäische Kommission hat es in dieser Zeit geschafft, sich in die „DNA der rumänischen Institutionen“ einzuschleusen.

Das Programm Regio POR 2014-2020 ist 2023 zu Ende gegangen. Im Dezember hat ADR Vest eine Bilanz für die Westregion gezogen. Sie haben damals über einen Erfolg gesprochen. Welche waren die wichtigsten Investitionen für die Westregion über dieses Programm?
In der Tat sind es zwei Programme gewesen, denn Regio POR 2014 -2020 setzte den ersten Finanzierungszyklus 2007-2013 fort. Insgesamt haben wir 3275 Projekte im Wert von 3 Milliarden Euro bearbeitet. Insgesamt haben wir bisher in der Region aus allen Programmen, die wir verwaltet haben, mehr als 2 Milliarden Euro investiert. Es gibt also Gelder, die in verschiedene Projekte unterschiedlicher Art geflossen sind: Dadurch hat man 585 Kilometer Straßen renoviert und modernisiert; 127 Hektar Grünflächen modernisiert; 222 neue Nahverkehrsmittel – Busse und Straßenbahnen, die wir in der Bega-Stadt im Verkehr sehen – erworben; 157 Kilometer Fahrradwege eingerichtet; 222 Bildungseinrichtungen modernisiert oder von Grund auf neu gebaut, von denen 90.000 Schüler oder Studenten profitieren; 95 Sozialzentren modernisiert; 52 Ambulatorien- und Aufnahmeeinrichtungen bei allen Krankenhäusern in der Region renoviert oder modernisiert; auf der Ebene der Kreiskrankenhäuser wurden alle Aufnahme- und Notfallstationen im Rahmen dieses Programms renoviert. Darüber hinaus wurden auch 29 Kulturerbestätten renoviert und saniert; 15.000 Wohnungen und 49 öffentliche Gebäude energieeffizient gemacht; mehr als 1200 KMU wurden unterstützt – 16.000 Arbeitsplätze wurden dabei geschaffen. Das sind nur einige der Daten. Es ist wichtig, zu sehen, dass wir zusätzlich zu diesen Ergebnissen einen direkten Beitrag zur Lebensqualität der Bürger geleistet haben, und zwar durch die Dienstleistungen, die der öffentliche Bereich für die Bürger bereithält. Natürlich gibt es noch viel zu tun, vieles ist noch nicht abgeschlossen, aber ich denke, es ist ein sehr guter Beitrag bisher gewesen. 
Die Finanzierung über POR 2014-2020 wurde 2023 abgeschlossen. Die Europäische Kommission hat aber entschieden, das Programm um ein Jahr zu verlängern. Es handelt sich um Projekte, die nicht abgeschlossen wurden, die keine Ressourcen mehr benötigen, sondern nur noch Zeit. 38 solche gibt es in der Region. 

Die Investitionen gehen in der Region weiter. Über das neue Regionale VEST-Programm 2021-2027 wurden vor Kurzem die ersten Projekte unterzeichnet. Was folgt?
Ende des letzten Jahres haben wir besondere Anstrengungen unternommen und haben zwei Verträge unterzeichnet, die bereits aus dem Haushalt der Stadt Temeswar initiiert wurden, nämlich die beiden Modernisierungen und Sanierungen der Straßenbahnlinien auf dem Cetății-Boulevard und an der Stan-Vidrighin-Straße, wo wir in der Praxis bereits begonnene Projekte finanziert haben, die aber nicht abgeschlossen wurden und die wir im Rahmen des Programms übernommen haben. Dafür haben wir bereits Ende des letzten Jahres Teilzahlungen geleistet. Die Projekte belaufen sich zusammen auf fast 40,3 Millionen Euro. Dieses Geld fließt also im Wesentlichen in den lokalen Haushalt unserer Stadt zurück und kann entweder für andere Projekte oder für bereits laufende Projekte weiter investiert werden. Für dieses regionale Programm VEST haben wir auch eine Webseite – vest.ro. Dort kann man sich über die Förderrichtungen informieren und die Ausschreibungen verfolgen. 

Wie werden die Mittel über dieses Programm aufgeteilt? 
Es wurden bereits 16 Ausschreibungen durchgeführt; andere Ausschreibungen sind noch in der Durchführung. Die städtische Mobilitätskomponente haben wir bereits mit den beiden Temeswarer Boulevards, die modernisiert wurden. Wir haben auch die Komponente für die Sanierung und den Ausbau von Kreisstraßen in Bewegung gebracht, die Komponente zur thermischen Sanierung öffentlicher Gebäude und die Finanzierung für den KMU-Bereich wurde ebenfalls gestartet. Dabei haben wir mit den Kleinstunternehmen begonnen. Diese Finanzierungskomponente ist abgeschlossen, nach der Bewertung geht es weiter mit den mittelständischen Unternehmen. Die Ausschreibungen gehen dann weiter für die thermische Sanierung von Wohngebäuden, mit dem Bereich des Kulturerbes, mit dem grünen Bereich, usw. Alle Komponenten des Programms werden noch in diesem Jahr finanziert. 
Das Wichtigste, worauf ich sehr viel Wert lege, ist, dass wir versuchen, dieses Jahr als ein Jahr der Innovation zu definieren, in dem wir die meisten Innovationskomponenten einführen werden, denn es ist das erste Mal, dass das Regionalprogramm, zumal es ein lokales Programm ist und wir es verwalten, eine Innovationskomponente hat, und zwar eine beträchtliche Innovationskomponente, die fast 30 Prozent des Gesamtbetrags ausmacht. Wir werden zwei Risikokapitalinstrumente auflegen – einen Business Accelerator und einen Risikokapitalfonds. Zusammen werden sie mit 40 Millionen Euro ausgestattet sein. Wir werden auch Kompetenzzentren einrichten, in denen wir versuchen, junge Menschen von klein auf, ab der fünften Klasse, an Technologie heranzuführen. Dort können wir sie direkt mit Spitzentechnologie in Kontakt bringen, egal ob es sich um Industrieroboter, Elektronik, Architektur oder andere moderne Bauelemente oder Materialien handelt und wir wollen auch eine Innovationsagentur aufbauen. Diese soll der Katalysator für das gesamte Innovationspaket sein, das die Region aufbauen will.
Geld allein ist nicht immer die Lösung, um Entwicklung zu erzeugen. Es ist auch notwendig, ein Ökosystem mit Wissen, Zusammenarbeit und Kommunikation zu unterstützen. 

Im Vorjahr wurde auch das Programm „Tranziție Justă“ (Gerechter Übergang) gestartet. Dieses ist ein Schlüsselinstrument, das von der Europäischen Kommission geschaffen wurde, um sicherzustellen, dass der Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft auf gerechte Weise und unter Beachtung des Grundsatzes „niemand wird zurückgelassen“ erfolgt. In der Region ist der Kreis Hunedoara dafür im Mittelpunkt.
Das Programm ist von Interesse, weil es ein sehr konsistentes Programm auf verschiedenen Ebenen ist. Wir sprechen hier von 540 Millionen Euro, von denen die meisten Mittel in den privaten Bereich fließen. Einen Aufruf für den KMU-Bereich haben wir im Dezember gestartet. Dieser läuft noch bis März, wo Projekte von bis zu 8 Millionen Euro in den Bereich der nicht rückzahlbaren Komponente eingereicht werden können. Dazu kommt eine Kofinanzierung, die bei mittleren Unternehmen sogar 30 Prozent betragen kann. Das kann sowohl für Unternehmen interessant sein, die im Kreis Hunedoara ansässig sind und ihr Geschäft dort weiter ausbauen wollen, aber auch für andere Unternehmen in der Region, die ihre Produktions- oder Dienstleistungskapazitäten erweitern wollen. Und sie können dies durch eine Kofinanzierung des Kreises Hunedoara tun, indem sie natürlich die neuen Investitionen, die sie tätigen wollen, in diesem Verwaltungskreis ansiedeln.  

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