Blitzer-Alarm! Extra fies – oder dringend nötig?

Blitzer-Alarm! Extra fies – oder dringend nötig?

Plötzlich leuchtet es während der Autofahrt rot auf: Verdammt, ein Blitzer! Für die Stadt Hamburg spülen Blitzerfotos jährlich Einnahmen in Millionenhöhe in die Kassen. Seit Kurzem steht jetzt ein mobiles Blitzgerät an den Elbbrücken – aus Sicht der Autofahrer handelt es sich dabei um eine besonders fiese Stelle.

Autofahrer, die über die Elbbrücken in Richtung stadtauswärts unterwegs sind, entdeckten kürzlich eine graue Blechkiste, versteckt hinter einer der Säulen. Dabei handelt es sich um einen der mobilen Blitzer der Hamburger Polizei. Zu diesen mobilen Einheiten gehören Lasergeräte, Messfahrzeuge und die gepanzerten Anhänger, so wie es auch in diesem Fall einer ist.

Blitzer an den Elbbrücken – kurz vor der Autobahnauffahrt

Auf den wenigen Hundert Metern zwischen den Elbbrücken und dem Beginn der Zubringer-Autobahn A255 gilt noch die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 Kilometer pro Stunde. Auf der vierspurigen Fahrbahn, so kurz vor der Autobahn, treten allerdings viele schon aufs Gaspedal – und werden prompt von dem Gerät erwischt.

Der rote Kreis zeigt den Anfang der Autobahn. Bis dahin gilt noch Tempo 50.
Florian Quandt

Der rote Kreis zeigt den Anfang der Autobahn. Bis dahin gilt noch Tempo 50.

Eine extra fiese Entscheidung, genau dort einen Blitzer aufzustellen? Nein, beteuert die Polizei. „Geschwindigkeitsüberschreitungen stellen nach wie vor eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle dar – nicht selten verbunden mit erheblichen Verletzungen der Betroffenen und hohen Sachschäden“, sagt Sprecher Florian Abbenseth auf MOPO-Nachfrage. Genau diese Stelle an den Elbbrücken sei zudem ein Unfallschwerpunkt.

Mobile Blitzer erwischen die meisten Temposünder in Hamburg

Der fest installierte Blitzer in die andere Richtung ist hingegen seit Jahren stadtweit bekannt, die meisten Fahrer verringern hier rechtzeitig vorher ihre Geschwindigkeit. Eine Umstellung gab es allerdings Anfang vergangenen Jahres: Wo vorher Tempo 60 erlaubt war, gilt seitdem nur noch 50. Die entsprechenden Schilder wurden abgebaut, allerdings kamen keine neue dazu. Die Blitzer-Zahlen stiegen daraufhin rasant in die Höhe.

Mobile Blitzeranhänger, wie der, der gerade stadtauswärts an den Elbbrücken steht, ermöglichen laut Abbenseth eine durchgängige Geschwindigkeitsmessung, auch zur Nachtzeit und am Wochenende. Insgesamt besitzt die Hamburger Polizei 18 Stück, die immer wieder an wechselnden Stellen in Hamburg aufgestellt werden. Dort bleiben sie dann entweder mehrere Tage – oder sogar Wochen.

Im Jahr 2023 nahm die Hansestadt etwa 44 Millionen Euro an Bußgeldern wegen überhöhter Geschwindigkeit ein, eine Rekordsumme. Das meiste Geld, fast 32,44 Millionen Euro, ging auf die mobilen Blitzer zurück. Insgesamt, so urteilt die Polizei, halten sich aufgrund der stärkeren Verkehrsüberwachung immer mehr Hamburger Autofahrer an das vorgeschriebene Tempo. (aba)

Blitzer-Alarm! Extra fies – oder dringend nötig? wurde gefunden bei mopo.de

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *