Darf jetzt auch in Hamburgs Biergärten und Kneipen gekifft werden?

Rmag Breaking News

Mit dem neuen Cannabis-Gesetz ist das Kiffen in der Öffentlichkeit mit Ausnahmen erlaubt. Das hat auch Auswirkungen auf Hamburgs Gastronomie. Inhaber müssen entscheiden, ob und wie in ihren Bars, Biergärten und Clubs künftig Marihuana konsumiert werden darf. Auf MOPO-Nachfrage reagieren die Chefs verhalten – oder mit deutlichen Ansagen.

Ein lauer Abend im Biergarten, die Gläser klirren, gedämpfte Stimmen sind zu hören, ein paar Gäste zünden sich ihre Zigarette an. Eine typische Szene in Hamburgs warmen Monaten. Ab dem 1. April könnte sich zu dem Zigarettenrauch auch der süßliche Geruch von Cannabis mischen. Mit der teilweisen Legalisierung darf in der Öffentlichkeit gekifft werden, gesetzliche Verbote gelten nur in der Nähe von Spielplätzen oder Schulen.

Hamburg: Bar-Chefs sehen Joints in ihren Bars kritisch

„Da, wo nach den gesetzlichen Vorschriften der Bundesländer das Rauchen noch erlaubt ist, ist auch Cannabis-Konsum grundsätzlich gestattet“, sagt eine Sprecherin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) zur MOPO. Es gibt jedoch zwei Einschränkungen: Die unmittelbare Gegenwart von Kindern und Jugendlichen – und wenn Gastronomen es verbieten. „Klar ist: Jeder Gastronom darf aufgrund seines Hausrechts den Gästen den Konsum von Cannabis – auch in Raucherkneipen – verbieten. Das gilt auch in der Außengastronomie“, so die Sprecherin.

Ob sich die Gäste künftig einen Joint zu ihrem Jever anzünden dürfen, hängt demnach von der Location ab. Stephan Fehrenbach, Inhaber der „Laundrette“ in Ottensen, hat eine klare Haltung zur Frage, ob seine Gäste bei ihm kiffen dürfen: „Auf gar keinen Fall. Die meisten können kiffen oder saufen, aber nicht beides. Ich bin Alkoholdealer, bei mir wird getrunken, nicht gekifft. Auch aus Sicherheitsgründen – ich hab genug mit Schnapsleichen zu tun“, sagt er zur MOPO.

Kiffen im „Goldenen Handschuh“? „Hier wird gesoffen, das reicht“

Marco Nürnberg, Chef im „Goldenen Handschuh“, will Kiffen ebenfalls nicht erlauben – aus ganz praktischen Gründen: „In unseren kleinen Räumen ist das mit dem Zigarettenrauch schon hart genug. Dann noch Kiffen wäre zu viel, das können wir unseren Angestellten nicht zumuten“, so Nürnberg. „Hier wird gesoffen, das reicht.“

Die Inhaberin der „Factory Hasselbrook“, Diana Nußbaum, ist noch unentschlossen. „Bei mir können die Gäste grundsätzlich alles tun, was erlaubt wird“, sagt sie. „Meine erste Entscheidung aus dem Bauch heraus wäre aber nein.“ Sie habe es bislang jedoch immer so gehalten, dass sie erstmal abwarte und schaue, wie ihre Kollegen es machen und wie das laufe.

Das könnte Sie auch interessieren: Billiger als beim Dealer und ganz legal: Wo Kiffer künftig shoppen gehen

„Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht“, sagt Andi Schmidt, Chef vom „Molotow“ auf dem Kiez. „Wir werden mit Sicherheit keinen rauswerfen, aber ob ich Schilder mit ‚Kiffen erlaubt‘ aufstelle, weiß ich auch nicht.“

Darf jetzt auch in Hamburgs Biergärten und Kneipen gekifft werden? wurde gefunden bei mopo.de

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *