Gaza: Israelische Armee evakuiert Rafah

Gaza: Israelische Armee evakuiert Rafah

Seit Wochen wird über den Beginn einer israelischen Offensive in Rafah spekuliert. Nun werden einige Randbezirke der Stadt evakuiert. Vor einem erwarteten Militäreinsatz hat Israels Armee mit der Evakuierung der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen begonnen. Das Militär rief die Einwohner des östlichen Teils der Stadt an der Grenze zu Ägypten dazu auf, sich in das einige Kilometer nördlich gelegene Al-Mawasi-Lager am Mittelmeer zu begeben. Das israelische Armeeradio berichtet, dass die Evakuierungen sich auf einige Randbezirke von Rafah konzentrierten, von denen aus die Menschen in Zeltstädte in den nahe gelegenen Städten Chan Junis und Al-Mawasi gebracht werden sollen. Israels Verbündete haben wiederholt eindringlich vor einer Offensive in Rafah gewarnt, weil sich dort Hunderttausende palästinensischer Binnenflüchtlinge drängen. Israel hält einen Einsatz jedoch für nötig, um die verbliebenen Bataillone der Hamas zu zerstören. Anderenfalls könne sie wiedererstarken. Rafah gilt als letzte Bastion der militant-islamistischen Palästinenser-Organisation Hamas im Gazastreifen, die mit ihrem Angriff auf Israel am 7. Oktober den Gaza-Krieg ausgelöst hatte. In der Stadt haben mehr als eine Million Palästinenser vor den Kämpfen zwischen der israelischen Armee und den Extremisten Zuflucht gesucht. Sie harren seit Monaten unter immer prekäreren Bedingungen auf engstem Raum aus. Israel hatte zur Vorbereitung eines Angriffs Zehntausende Zelte beschafft, um Zivilisten außerhalb von Rafah unterzubringen. Bislang kein Durchbruch bei Verhandlungen Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der von der Hamas genommenen Geiseln waren zuletzt wieder ins Stocken geraten. Auch am Wochenende gab es keinen Durchbruch. Die Hamas und die israelische Regierung beharrten auf ihren gegensätzlichen Positionen und warfen sich gegenseitig eine Behinderung der Gespräche vor. Die Hamas erklärte am Sonntagabend, die jüngste Verhandlungsrunde sei beendet. Man werde nun über das weitere Vorgehen beraten. Die Hamas fordert etwa, dass eine Feuerpause in ein vollständiges Kriegsende münden müsse. Das lehnt Israel ab. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekräftigte am Sonntag, Israel sei bereit, die Kämpfe im Gegenzug für die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Extremisten pausieren zu lassen. Der Militäreinsatz werde aber erst beendet, wenn die Hamas entmachtet sei.

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