„Gut gelungen“: Ein Psycho-Trick brachte St. Pauli zurück in die Erfolgsspur

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Der Vorgang ist nicht neu beim FC St. Pauli, er hieß nur einst anders. Als sich der Kiezklub in seiner letzten Erstliga-Saison sukzessive der Abstiegszone näherte, sprach der damalige Coach Holger Stanislawski nach einer Pleite bei 1860 München davon, die Reset-Taste zu drücken. „Wir haben 0:0 Tore und null Punkte“, lautete seine Devise, die allerdings nicht fruchtete: St. Pauli ging dennoch runter. Ähnlich war Braun-Weiß nun in die Woche nach dem ernüchternden 3:4 gegen Elversberg gegangen. Mit Erfolg!

Stolze elf Zähler hatte Braun-Weiß bereits vor dem Relegationsplatz gelegen, es folgten das unglückliche 1:2 von Karlsruhe und eben Elversberg. „Nachdem unser Vorsprung geschmolzen war, haben wir während der Woche gesagt, dass wir jetzt einen Cut machen zu dem, was alles vorher war“, verriet Johannes Eggestein. „Dass wir den Fokus nicht auf die Tabelle richten, sondern nur och auf die letzten fünf Spiele.“ Das sei zumindest in Bezug auf Hannover schon mal „gut gelungen“.

St. Paulis Coach Fabian Hürzeler „sehr stolz auf die Mannschaft“

Befand auch der Trainer und gab sich „sehr stolz. Stolz auf die Mannschaft, so eine Reaktion zu zeigen nach so einer nicht einfachen Situation, in der wir stark angezählt waren, natürlich auch von extern“. Das habe schon eine Rolle gespielt, erläuterte Fabian Hürzeler. „Und dann so zu reagieren, gar nicht mal von der Leistung her in den ersten 30 Minuten, aber wie sie es verstanden haben in einem Auswärtsspiel bei einer Mannschaft, die in der ganzen Rückrunde zu Hause kein Spiel verloren hat – das ist imponierend gewesen.“ Das solle doch Vertrauen geben in die eigene Stärke.

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Die Hoffnung darauf ist groß, denn zu spüren war das bereits in der zweiten Hälfte in Hannover. „Da kam die Dominanz wieder, die Kontrolle über das Spiel, die uns auszeichnet. Und es kommt auch nicht so häufig vor, dass eine Mannschaft bei Hannover 96 mehr Ballbesitz hat.“ Das alles habe viel mit Glaube zu tun, sagte Hürzeler. „Man muss an die eigene Stärke glauben, daran, was die Mannschaft dorthin gebracht hat, wo sie steht.“ Dies seien Dinge, die man immer wieder hervorheben müsse, die den Spielern bewusst sein müssen.

St. Pauli räumt die Zweifel beiseite

Auch Hürzeler selbst hatten das 3:4 gegen Elversberg und die Folgen zu schaffen gemacht, räumte er ein. „Wenn ich sage, das wäre alles spurlos an mir vorbeigegangen, würde ich lügen“, sagte er. „Da sollte man ehrlich zu sich selbst sein, dass einen das natürlich beschäftigt.“ Einzig mit dem Begriff Identitätsverlust, der unter anderem gefallen war, tat er sich weiterhin schwer. „Du hast eineinhalb Jahre lang eine Identität aufgebaut und verlierst die dann in einem Spiel“, monierte er, gab aber zu: „Natürlich waren gewisse Zweifel da, das ist ja auch menschlich. Die Frage aber ist: Wie lange hältst du dich auf mit diesen Zweifeln? Und wann begibst du dich wieder in das Mindset, das dich stark gemacht hat?“

St. Pauli nimmt weiter keine Gratulationen an

Womit wir wieder bei eingangs erwähntem Cut wären. So, erklärte Hürzeler, könne man negative Gedanken beiseite schieben. Überbewerten aber wollte er den Trend noch nicht: „Was der Sieg wert ist, sehen wir nächste Woche oder in den kommenden Wochen.“ Dass 96-Kollege Stefan Leitl darauf hinwies, die Bundesliga-Tür stehe für St. Pauli auf, sie mögen da doch bitte durchgehen, ließ Hürzeler kalt. „Ich tue gut daran, solche Aussagen zu kommentieren. Vor drei Wochen waren wir an einem ähnlichen Punkt, zwei Wochen später gefühlt die schlechteste Mannschaft der Liga.“

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