In dieser 1000-jährigen Eiche soll ein Kobold wohnen

In dieser 1000-jährigen Eiche soll ein Kobold wohnen

Autofahrer, die von der Bundesstraße 75 auf dem Weg nach Rotenburg/Wümme nach Bötersheim abbiegen, landen zwei Kilometer weiter in einer ganz anderen, mystischen Welt. Im märchenhaften Dorf in der Nordheide endet die kleine Straße. Kein Durchgangsverkehr stört die Idylle. Nicht nur Künstler und Musiker wissen die Stille zu schätzen, im Dorf soll es auch einen Kobold und andere Fabelwesen geben.

Mühle und Schmiede

Die Schmiede in Bötersheim gibt es schon seit fast 400 Jahren.
Anke Geffers

Die Schmiede in Bötersheim gibt es schon seit fast 400 Jahren.

Das Wasser rauscht, ein dumpfes Dröhnen ist zu hören. Die Mühle und die bald 400 Jahre alte Dorfschmiede bestimmen seit Jahrhunderten die Geräuschkulisse in Bötersheim. Im Dunst über dem Mühlenteich scheinen Wassergeister zu schweben. Nur ein paar Mal im Jahr wird es voll in Bötersheim. Am 8. und 9. Juni zum Beispiel, wenn Petra Schmalz von der Schmiede zum Sommerfest mit Kaffeegarten und Kunsthandwerkermarkt einlädt.

An der Bötersheimer Mühle rauscht das Wasser in den Teich.
Anke Geffers

An der Bötersheimer Mühle rauscht das Wasser in den Teich.

Wandern am Fluss

An allen anderen Tagen landen vor allem Wanderer und Radausflügler im kleinen Dorf. Der Este-Wanderweg führt direkt an Bötersheim vorbei, immer am Wasser entlang über Hollenstedt und Buxtehude nach Cranz. Mal fliegt ein Eisvogel über die Este, Libellen schwirren über dem Wasser und zwischen den Buchen, waren da nicht Elfen zu sehen oder Zwerge? Das Dorfgasthaus hat seit einigen Jahren geschlossen, aber an sonnigen Sonntagen stellen Anwohner einen Kaffeekarren mit selbstgebackenem Kuchen, hausgemachter Limonade und Kaffee am Mühlenteich auf. „Das ist immer eine ganz besondere Atmosphäre“, erzählt Katharina Reichle. Sie ist Musikerin und lebt mit ihrem Mann, einem Komponisten, im Dorf. Nebenbei kümmert sie sich um die Ziegen, Schafe und Ponys im „Lebenshof“ am Este-Wanderweg.

Der Este-Wanderweg führt von Bötersheim bis nach Cranz.
Lüneburger Heide Tourismus

Der Este-Wanderweg führt von Bötersheim bis nach Cranz.

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Am Ortseingang sprudelt die Estequelle aus dem Boden. Das Wasser soll heilig sein und auch wer nicht daran glaubt, füllt sich gern die eine oder andere Flasche ab. Eingeschworene Quellenbesucher zelebrieren sogar ein Bad im eiskalten Wasser – geschadet hat das jedenfalls noch niemandem. Heute sitzt eine Frau im orangeroten Gewand am Wasser. Eine Fee? Nein, es ist Siva, eine Künstlerin aus Hamburg, die jetzt in Bötersheim lebt. „Ein inspirierender Ort, wie durch ein Wunder habe ich hier ein Haus gefunden“, erzählt Siva. In Zukunft soll ihr Haus zu einem Veranstaltungsort und Treffpunkt werden. „Eine Mischung aus Ibiza und Avalon.“

Für Künstlerin Siva ist die heilige Quelle ein Ort der Inspiration.
Anke Geffers

Für Künstlerin Siva ist die heilige Quelle ein Ort der Inspiration.

Kobold und Eiche

Links im Wald liegt einer der letzten privaten Friedhöfe im Landkreis. Hier wurden die Mitglieder der Gutsbesitzer-Familien von Weyhe und von Rogister bestattet. An verwunschenen Gärten, in denen ein paar Hühner scharren, am Herrenhaus und am Mühlenteich mit der Wassermühle vorbei geht es zur 1000-jährigen Eiche. Hier soll der Legende nach ein Kobold wohnen. Seitdem ein Blitz vor 60 Jahren den Eichenstamm ausgehöhlt hat, ist der Kobold  verschwunden. Ob er noch einmal zurückkehrt? In einem zauberhaften Ort wie Bötersheim ist alles möglich.

In dieser 1000-jährigen Eiche soll ein Kobold wohnen wurde gefunden bei mopo.de

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