Intelligente Ampeln, revolutionäre Busse, schnelle Bahnen: So baut Tjarks Hamburg um

Intelligente Ampeln, revolutionäre Busse, schnelle Bahnen: So baut Tjarks Hamburg um

Es klingt wie aus einem Science-Fiction-Film, ist in Hamburg aber schon teilweise Realität: intelligente Ampeln, die bestimmten Fahrzeugen immer Vorfahrt geben, computergesteuerte S-Bahnen, digitale Falschparker-Alarme und bis zum Jahr 2030 bis zu 10.000 Roboter-Shuttles. Damit das klappt, steht allerdings noch eine wichtige Entscheidung an, die nicht in Hamburger Hand liegt. Und eine nicht unerhebliche Frage ist auch: Reicht das Mobilfunknetz in der Hansestadt für all diese Projekte überhaupt aus?

„Die Digitalisierung kann Mobilität einfacher, komfortabler und schneller machen“, sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) am Dienstag. Vor allem bei den U- und S-Bahnen sollen Fahrgäste den Unterschied merken. „Da digitale Bahnen ständig miteinander kommunizieren, werden sie schneller und damit auch pünktlicher sein“, so der Senator.

So sollen Hamburgs S-Bahnen pünktlicher werden

Die S-Bahnlinie S2 wird bereits seit September 2022 zwischen Bergedorf und Berliner Tor per Computer gesteuert. Das soll künftig im gesamten Netz der Fall sein, seitdem ist aber nichts weiter passiert. Das liegt daran, dass die Deutsche Bahn noch ihr digitales Stellwerk bauen muss – dafür braucht sie allerdings Geld vom Bund. Anfang des Jahres gab es Berichte, dass das Projekt aufgrund der Haushaltskürzungen auf der Kippe steht.

Tjarks ist hingegen optimistisch. „Das Bundesverkehrsministerium ist gerade dabei, eine Vorlage für das Bundesfinanzministerium vorzubereiten“, sagte er. Wenn alles klappt, so hofft er, könnte die neue S-Bahn-Linie S6 von der Elbgaustraße bis nach Neugraben (ab Ende 2029) von Anfang an digital ausgerüstet werden.

So helfen intelligente Ampeln in Hamburg der Feuerwehr

Nicht alles sei aber nur Zukunftsmusik: Acht Ampeln in der Ludwig-Erhard-Straße geben bereits mithilfe von künstlicher Intelligenz der Feuerwehr immer Vorfahrt. Die Technik in den Fahrzeugen gibt den Ampeln Bescheid, dass die Einsatzkräfte unterwegs sind und die Ampeln berechnen wiederum den Zeitpunkt, wann sie auf Grün schalten.

Die Feuerwehr ist zwar im Notfall mit Martinshorn unterwegs und fährt dann auch über rote Ampeln, in der Realität ist es aber vor allem für die großen Löschfahrzeuge einfacher, wenn der Verkehr von der Kreuzung schon verschwunden ist. Nach MOPO-Informationen spart diese Technik bei fließendem Verkehr etwa 30 Sekunden, bei dichtem Verkehr sogar um die zwei Minuten.

Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) vor einem autonomen Fahrzeug der Hochbahn (Archivbild).
dpa

Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) vor einem autonomen Fahrzeug der Hochbahn (Archivbild).

Digital alarmiert werden übrigens auch schon Mitarbeiter des Landesbetriebs Verkehr: Wer sein Auto zum Beispiel mal kurz unerlaubterweise auf einer Ladezone abstellt, der könnte dabei durch im Boden verbaute Sensoren erwischt werden.

Das größte Vorhaben bleibe allerdings die geplanten 10.000 Roboter-Shuttles. Diese sollen die Hamburger ohne festen Fahrplan auf Abruf bestellen können. Das eine Modell ist der „Holon Mover“ der Hochbahn, der bis zu 15 Leute transportieren kann. Das andere ist ein Roboter-Taxi von Moia und heißt „ID Buzz AD“. Dazu kommen noch die weißen Wagen von „hvv hop“, die an Londoner Taxis erinnern.

Das Fahrzeug „ID Buzz AD“ ist rechts im Bild zu sehen. Links steht ein Holon Mover, der eines Tages für die Hochbahn im Einsatz sein soll.
dpa | Marcus Brandt

Das Fahrzeug „ID Buzz AD“ ist rechts im Bild zu sehen. Links steht ein Holon Mover, der eines Tages für die Hochbahn im Einsatz sein soll.

Der „ID Buzz“ ist bereits auf Teststrecken in Hamburg unterwegs, bis 2026 sollen etwa 20 Fahrzeuge von Hochbahn und Moia selbstständig Passagiere aufsammeln. Dafür brauchen die autonomen Fahrzeuge allerdings zuverlässige Mobilfunknetze wie LTE oder 5G, da sie in ständigem Kontakt mit anderen Fahrzeugen und Computern sein müssen. Das war noch im Juni 2023 nicht überall in der Stadt der Fall gewesen – laut Tjarks ist das inzwischen behoben.

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