Kein Luxus-Shoppingtempel auf Kosten ausgebeuteter Arbeiter

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Mit dem Kreuzfahrtschiff am neuen Cruise Center in der HafenCity andocken und im neuen Shoppingtempel in einem der vielen Luxusläden einkaufen. Danach ein feines Mittagessen beim Italiener und etwas auf dem Boulevard flanieren. Klingt nach einem schönen Start für einen Hamburg-Besuch. Und hat schon am Ende des ersten Tages womöglich so viel gekostet, wie ein Arbeiter mit 40-Stunden-Knochenjob auf der dortigen Baustelle im Monat verdient hat.

Denn jetzt kommt so langsam ans Licht, unter welchen Bedingungen manche Arbeiter auf Europas größter Baustelle derzeit beschäftigt sind. So kamen die fünf Männer, die Ende Oktober 2023 mit einem nicht verankerten Gerüst in den Tod stürzten, alle aus Albanien und hatten offenbar gefälschte Pässe, keine Krankenversicherung und wurden – wen wundert es unter diesen Bedingungen – miserabel bezahlt. Von Stundenlöhnen um die drei, vier Euro ist die Rede. Nun stehen die Frauen und Kinder der Verstorbenen mit leeren Händen da, nicht mal der Transport der Särge in die Heimat war gesichert. Zum Glück kamen wenigstens über Spenden 25.000 Euro für die Familien zusammen.

Die Stadt sollte Baustellen besser kontrollieren

Als zur Fußball-WM in Katar die desaströsen Arbeitsbedingungen auf den Baustellen ans Licht kamen, waren wir entsetzt und empört. Zu Recht. Denn dort ist wahrlich genug Geld vorhanden, um für sichere Arbeitsbedingungen und vernünftige Bezahlung zu sorgen. Und das gleiche gilt für Europa und insbesondere für Hamburg.

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Das Überseequartier ist ein Milliarden-Euro-Projekt und soll einmal ein Ort sein, an dem Menschen eine schöne, unbeschwerte Zeit verbringen. Der Preis dafür darf nicht die Ausbeutung osteuropäischer Arbeiter sein. Dazu kann auch die Stadt Hamburg einen Beitrag leisten, mit deutlich mehr Kontrollen auf der Baustelle.

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