Kommentar: Kleines Kiel? Von seiner Tradition kann sich der HSV nichts kaufen

Kommentar: Kleines Kiel? Von seiner Tradition kann sich der HSV nichts kaufen

Dass „der Großteil der Nation“ darauf schauen wird, wie es der Ex-Hamburger Lewis Holtby euphorisch formulierte, mag leicht übertrieben sein. Und dennoch: An diesem Samstagabend steht der Hamburger Volkspark mal wieder im Mittelpunkt. Topspiel gegen Spitzenreiter Kiel vor 57.000 Fans, live bei Sky und im Free-TV. Es sind diese Momente, in denen sich der HSV immer noch groß anfühlt. So wie damals, in der Bundesliga – die Älteren unter Ihnen werden sich vielleicht noch erinnern. Nur: Vom „Damals“ kann sich der HSV nun mal nichts mehr kaufen, kommentiert der stellvertretende MOPO-Sportchef Lars Albrecht.

Denn der flüchtige Eindruck täuscht: Der einstige Erstliga-Dino ist drauf und dran, der langjährigste Dauerbewohner des Unterhauses zu werden! Wenn St. Pauli und Kiel aufsteigen sollten, der HSV (seit 2018 zweitklassig) aber nicht, ist das Fakt. Das mag den einen oder anderen treuen Begleiter dieses Vereins schockieren. Er mag es gar für unnatürlich halten. Doch so sieht es aktuell nun mal (leider) aus.

Dass der HSV noch 2. Liga spielt, ist schwer begreiflich

Beim Betrachten der Sky-Konferenz oder auch der Samstags-„Sportschau“ mag sich so mancher HSV-naher Beobachter immer mal wieder denken: Darmstadt, Mainz, Heidenheim, Augsburg, Hoffenheim oder auch Bochum – was haben die in der Bundesliga zu suchen? (Zu) wenig Tradition, kaum Zuschauer, geringes Gesamtinteresse. Und dann bald auch noch Kiel mit seinem 15.000er-Mini-Stadion, tse, unnötig …


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Nein, unnötig ist, dass ein Verein, dem die Herzen der Fans besonders seit dem Abstieg nur so zufliegen, dessen Stadion noch besser gefüllt wird als zu Bundesliga-Zeiten, der stets einen Top-Zweitliga-Etat hat, dessen Spielern es zu gut geht im Vergleich zu den sportlichen Leistungen – wenn dieser Verein sich seit sechs Jahren quält, aufzusteigen. DAS ist unnötig!

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Saison sieben im vermeintlich unwürdigen Umfeld wäre am Ende einfach: verdient. So wie zum Beispiel Heidenheims Aufstieg, wie der Dorfklub mit Platz zehn in der Bundesliga eindrucksvoll beweist. Und so wie es auch bei den Kielern der Fall wäre. Denn: Tradition und tolle Fans garantieren am Ende nichts. Nicht mal für den einst so ruhmreichen HSV. Und wenn der es irgendwie doch noch hinkriegt, ​​​​​​​dann gratuliere ich zum verdienten Aufstieg.

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