Kommentar: Warum im Endspurt niemand Angst um St. Pauli haben muss

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Es war kurz vor halb vier am Sonntag, als die heile Fußballwelt vieler Fans des FC St. Pauli Kratzer bekam. Verloren. Zu Hause. Erstmals in dieser Zweitliga-Saison. Ein unbekanntes, ein unangenehmes Gefühl. Aus elf Punkten Vorsprung auf Platz drei wurden fünf. In zwei Wochen. Und die Frage, wann St. Pauli aufsteigen wird, ist der Frage gewichen, ob das spielerisch beste Team der Liga noch alles verspielen wird. Die schlimmen Nachrichten von den Verletzungen von Philipp Treu und Eric Smith streuten weiteres Gift auf die nervösen Fan-Seelen. Wichtig aber ist, dass sich die Angst vor dem Scheitern nicht auf den Platz überträgt. Denn Angst muss um St. Pauli niemand haben, kommentiert MOPO-Sportchef Frederik Ahrens.

Und dabei dürfte es helfen, dass die, die Einfluss auf die Nervenkostüme der Akteure nehmen, eine Ruhe ausstrahlen, die in der Vorbereitung auf die anstehenden Aufgaben eminent wichtig ist. Spielbeobachter mögen nun fragen: Ausgerechnet die? Ja, ausgerechnet die. Denn Trainer Fabian Hürzeler und auch Sportchef Andreas Bornemann taumeln zwar während der 90 Minuten von Emotionsexplosion zu Emotionsexplosion.

Bornemann und Hürzeler sind abseits des Platzes besonnen

Abseits dieser Ausnahmesituation handeln beide aber äußerst besonnen, klar und ohne jede Tendenz, von ihrem Plan abzuweichen. Dieser Plan hat die Mannschaft an die Zweitliga-Spitze gebracht. Dieser Plan ist so gut, dass es dem Team immer wieder gelungen ist, personelle Ausfälle aufzufangen. Dieser Plan wird unterstützt von einer intensiven Beobachtung des Gegners, führt aber nicht dazu, dass aus dem Agieren auf dem Platz ein Reagieren wird.

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Es wäre falsch zu behaupten, dass St. Pauli nun einen Tunnelblick haben muss, um ins Ziel zu kommen. St. Pauli aber darf eines nicht tun: in den Rückspiegel schauen. Wer sich mit der herannahenden Konkurrenz beschäftigt, der verliert den Fokus. Dieser lautet: Hannover. Dieser lautet: Wir sind St. Pauli. Das Wissen um die eigene Stärke, es ist ein Faustpfand. Diese Mannschaft, sie hat die nötigen Leader (Irvine, Wahl, Hartel) und sie hat den nötigen Rückhalt, um sich nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Das hat St. Pauli schon nach dem Pokal-Aus bewiesen. Damals gab es Befürchtungen, dass sich eine bleierne Schwere über das Team legen könnte. Es folgten sechs Siege aus acht Spielen – und die Erkenntnis, dass rund um diese Truppe niemand nervös werden muss.

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