„Massive Beschwerden“: Schränkt Eimsbüttel die Außengastro deutlich ein?

„Massive Beschwerden“: Schränkt Eimsbüttel die Außengastro deutlich ein?

Wie viel Trubel verträgt ein Viertel? Wenn sich im Sommer Gäste auf den Außenterrassen der Lokale im Stellinger Weg tummeln, reagieren inzwischen viele Anwohner genervt, klagen über abendlichen Lärm und Tische und Bänke, die Fußgängern im Weg stehen. Der Bezirk Eimsbüttel hat nun Konsequenzen gezogen – droht jetzt der Terrassen-Kahlschlag?

Es muss eine wahre Beschwerdeflut gewesen sein: In Ämtern und Ausschüssen hätten Anwohner den Lärm vor ihrer Tür geschildert. Die Lage im Stellinger Weg sei „massiv und deutlich“ und so schlimm wie nirgendwo sonst im ganzen Bezirk, sagt Sprecher Kay Becker der MOPO. Zuerst hatte das „Abendblatt“ darüber berichtet.

Hamburg: Gastro-Terrassen führen immer wieder zu Konflikten

Der Stellinger Weg ist eine Wohnstraße mit vielen kleinen Läden, Restaurants, Cafés und Kneipen. „Während Corona gab es eine wohlwollende Genehmigungspraxis vonseiten des Bezirks“, sagt Becker mit Blick auf den Wunsch der Gastronomen, die Außenflächen zu nutzen. „Mit dem Abebben der Pandemie, in der es auch für die Gastronomie keine Einschränkungen des Geschäftsbetriebs mehr gab, war der Zeitpunkt erreicht, die Ausnahmeregelungen nicht pauschal zu verlängern, sondern die Anträge wieder im regulären Verfahren zu prüfen“, so der Sprecher.

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Keine Ausnahmeregeln: Das bedeutet, dass nur noch Tische, Stühle und Schirme vor der Tür genehmigt werden – keine Pavillons oder feste Aufbauten mehr. Und Gäste sollen nur noch auf dem Gehweg bewirtet werden, nicht mehr auf Parkplätzen. Während der Bezirk im vergangenen Jahr noch 15 Genehmigungen erteilte, sind es für die aktuelle Saison bisher nur acht. Es seien jedoch auch noch Anträge in Bearbeitung.

Bezirksamt: Die meisten Anträge werden bewilligt

Becker betont, dass der Bezirk Eimsbüttel die meisten Anträge bewilligt. Auch der Blick in die Bezirke Altona und Mitte zeigt: Bei hunderten Anträgen gibt es für die laufende Saison nur eine Handvoll Ablehnungen.

Als die MOPO am Stellinger Weg vorbeischaut, hat nahezu jedes Lokal schon Tische aufgebaut, oder zumindest bereitgestellt. Von einem Kahlschlag der Außengastro keine Spur. Auch vor dem „Been Café“ in der Hausnummer 38 stehen Tische bereit, die Stühle sind aufgrund des Schmuddelwetters noch zusammengeklappt.

Die hölzernde Terrasse einer Gaststätte liegt jenseits des Gehwegs. Offenbar gibt es über die Nutzung der Parkplätze einen Rechtsstreit.
Florian Quandt

Die hölzernde Terrasse einer Gaststätte liegt jenseits des Gehwegs. Offenbar gibt es über die Nutzung der Parkplätze einen Rechtsstreit.

„Wir machen uns Mühe, es den Gästen schön zu machen“, sagt Inhaberin Gilina Hoops (30). „Die meisten, auch unsere Nachbarn, freuen sich über die Terrasse“. Mit der Genehmigung für die Flächen auf dem Gehweg habe es nie ein Problem gegeben. Einzig ein Antrag für eine zusätzliche Fläche im Parkraum stecke beim Bezirksamt fest. Klar gebe es auch mal Beschwerden, so Hoops, aber das seien Einzelfälle.

Gastronom: Wir haben keine Konflikte mit Anwohnern

„Für unseren Außenbereich haben wir noch keinen Antrag gestellt, aber wir haben auch noch nicht aufgebaut“, sagt Mortaza Nowrozi (42), Inhaber von „Croque Francais“ in der Hausnummer 8. Auch ihm sind keine gehäuften Beschwerden seitens der Anwohner bekannt. Konflikte in der Straße gebe es, allerdings betreffe das andere Läden.

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Anders ist es mit der hölzernen Terrasse einer Gaststätte. Sie scheint zu jenen Aufbauten zu gehören, die nicht mehr genehmigt werden. Nach MOPO-Informationen führen der Wirt und der Bezirk zurzeit einen Rechtsstreit darum, ob die Fläche genutzt werden darf. Angeblich war es dort wiederholt zu laut.

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