„Mein St. Pauli-Herz war sehr glücklich“: Matanovic über das Wiedersehen und den HSV

„Mein St. Pauli-Herz war sehr glücklich“: Matanovic über das Wiedersehen und den HSV

Er ist gerade erst 21 geworden und macht in dieser Saison einen am Ende vermutlich entscheidenden Karriereschritt im Dress des Karlsruher SC. Gern hätte Igor Matanovic schon bei seinem Heimatverein FC St. Pauli so performt wie aktuell mit elf Toren – eines davon im Hinspiel – und vier Vorlagen, am Ende aber war der Schritt raus aus der Obhut der so geliebten Familie für den jungen Mann, der von Eintracht Frankfurt an den KSC verliehen wurde, genau der richtige. Mit der MOPO sprach Matanovic vor dem Duell mit dem Ex über…

… die Schwierigkeiten in seiner letzten St. Pauli-Saison: „Es war nicht ganz so einfach für mich. Es gab ein paar Höhen, aber leider doch mehr Tiefen. Das hat mich sehr geprägt, und ich habe in der Zeit viel gelernt. Ich habe mit vielen Menschen rund um St. Pauli geredet, die auch ihre Erfahrungen mit eingebracht haben, natürlich auch mit meinen Eltern. Und das hat mir sehr gutgetan.“

… seinen Start in Frankfurt im vergangenen Sommer: „Ich habe mir da ehrlich gesagt gar nichts vorgenommen. Keine Anzahl an Toren und auch nicht, dass ich es unbedingt in den Kader schaffen musste. Nur, dass ich mein Bestes geben wollte. Ich war total entspannt. Dann habe ich in drei Testspielen vier Tore geschossen, und auch wenn es als Mannschaft mit zwei Niederlagen gegen Regionalligisten nicht gut war, lief es für mich persönlich. Auch im Training.“

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… den Anfang in Karlsruhe: „Ich bin da mit neuem Selbstbewusstsein hin und wurde ziemlich ins kalte Wasser geworfen. Ich habe an einem Freitag unterschrieben und bin dann vom Büro direkt in den Bus zum Auswärtsspiel nach Wiesbaden eingestiegen. Da haben wir leider verloren, dann wurde ich ein bisschen krank – ich habe etwas Anlaufzeit gebraucht. In der ersten Länderspielpause habe ich viel mit den Trainern gesprochen und langsam verstanden, wie die Mannschaft tickt. Wir hatten dann ein Testspiel gegen Straßburg, haben 3:0 gewonnen, und seitdem habe ich einen extremen Schwung. Und den versuche ich weiter mitzunehmen. Gott sei Dank läuft es ganz gut.“

… Trainer Christian Eichner: „Er ist sehr wortgewandt, spricht die richtigen Themen an, macht gute Ansagen vorm Spiel. Er ist schon ewig beim KSC, kennt den Verein in- und auswendig, das passt einfach, auch mit der Mannschaft. Es harmoniert. Ich nenne es mal professionelle Freundschaft zwischen Team und Trainer. Es ist ja zum Beispiel auch ganz lustig, dass einer wie Lars Stindl mit Eichner noch zusammengespielt hat.“

Matanovic vergleicht Stindl mit Burgstaller

… besagten Lars Stindl: „Es ist ähnlich wie damals mit Guido Burgstaller bei St. Pauli. Wenn so ein großer Name mit dir auf dem Platz steht, versuchst du, so viel mitzunehmen, wie es geht. Du schaust dir eigentlich alles ab. Es ist schon bewundernswert, was für eine Ruhe so ein Spieler mitbringt. Und wenn ein Lars Stindl vor dir steht und du persönlich mit ihm sprichst, dann hörst du noch mal genauer zu und versuchst, etwas zu lernen.“

Matanovic verrät: Auch der KSC schielt noch nach oben

… den aktuellen KSC-Aufschwung und die Ziele für die Restsaison: „Wir verteidigen leidenschaftlich, mit hoher Energie, haben in den letzten fünf Spielen nur ein einziges Gegentor kassiert. Das war eine Baustelle aus der Hinrunde, und wir haben uns gestrafft. Wir sind jetzt auf dem sechsten Platz und sehr, sehr zufrieden nach einer durchwachsenen Hinrunde. Natürlich ist es uns erlaubt, nach oben zu schielen. Aber wir gehen die Sache eher cool an, zumal jetzt mit St. Pauli ein harter Brocken auf uns wartet.“

… seine Einschätzung von St. Paulis Entwicklung unter Fabian Hürzeler: „Die Spieler wissen, was sie zu tun haben, und Fabi hat schon als ich noch da war immer versucht, Lösungen zu finden. Ich weiß, dass er ex­trem hart arbeitet. Er war immer der Erste, der kam,und der Letzte, der da war, war sich von Beginn an seiner Verantwortung bewusst. Und Menschen, die so hart arbeiten, ihren Job so ernst nehmen, die werden auch belohnt. Ich habe mit Fabi immer ein gutes Verhältnis gehabt und es freut mich für ihn, dass es so gut läuft. Ich denke auch, es war eine richtige Entscheidung von ihm, seinen Vertrag bei St. Pauli zu verlängern.“

Matanovic und seine besondere Beziehung zu Beifus

… den zweiten Ex-Kiezkicker Marcel Beifus: „Er war schon in Hamburg eigentlich mein engster Freund und es ist lustig, dass wir jetzt hier wieder zusammenspielen. Er hat auch in der Hinrunde schon gute Phasen gehabt, im Training Gas gegeben und war bereit für den Moment. Dann hat sich leider Robin Bormuth den Kreuzbandriss zugezogen, was mir für ihn unendlich leid tut, sowas wünscht man niemandem. Und Marcel war bereit. Seitdem er spielt, läuft es gar nicht so schlecht für ihn. Das freut mich sehr.“

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… seinen Doppelpack beim HSV: „Es ist immer schön, als Stürmer zu treffen, und dann gleich zweimal und noch so früh. Als Ex-St. Paulianer muss ich natürlich sagen: Ich weiß gar nicht, wie viele Derbys ich in der Jugend gespielt habe, bestimmt 20 oder 30, und es war immer schön, gegen den HSV zu treffen. Bei unserem 4:3-Sieg war jedenfalls mein St. Pauli-Herz sehr, sehr glücklich, und dass wir nach dem Spielverlauf und dem zwischenzeitlichen 3:3 noch gewonnen haben, war das größte Highlight. Auch für meine Familie, die mich im Stadion supportet hat. Solche Momente mit der Familie zu teilen, ist wunderschön.“

… die Zukunft in Frankfurt: „Dass sie mit mir bis 2029 verlängert haben, ist natürlich ein Beweis, dass sie an mich glauben. Es macht mich sehr glücklich zu hören, dass sie hundertprozentig mit mir planen. Das motiviert mich noch mehr, ist aber auch erst in ein paar Monaten. Erst einmal gilt es, hier noch sieben Spiele Gas zu geben. Und ich werde alles dafür tun, dem KSC für das entgegengebrachte Vertrauen ein Geschenk zurückzugeben.“

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