„Müssen reden”: Baumgarts Analyse der HSV-Offensive – Pherai noch kein Holtby

„Müssen reden”: Baumgarts Analyse der HSV-Offensive – Pherai noch kein Holtby

21 Torschüsse und damit sieben mehr als der Gegner – trotzdem konnte sich Kiels Keeper Timo Weiner am Samstagabend nach Abpfiff über die sechste weiße Weste in Folge freuen. Holstein siegte im Volkspark mit 1:0, dem HSV fehlt aktuell die Durchschlagskraft. Es wäre wohl zu einfach, zu behaupten, dies läge einzig und alleine an den fehlenden Stürmer-Toren.

„Geht er aufs Knie, geht er rein, geht er gegen den Sack, wird es vielleicht ein bisschen schwierig“, umschrieb Trainer Steffen Baumgart am Dienstag rückblickend eine vergebene Chance Robert Glatzels gegen Kiel (53.). Der Torjäger verpasste es, den Ball aus kurzer Distanz über die Linie zu bugsieren – doch an ihm alleine lag es nicht, dass der HSV nach vier Spielen das erste Mal wieder torlos blieb.

Der Ausfall von Top-Scorer László Bénes machte sich in jedem Fall bemerkbar. Zu wichtig ist die Rolle des wichtigsten Offensiv-Akteurs in dieser Saison, der laut Baumgart wohl auch gegen Braunschweig ausfallen wird.

Beim HSV geht es um die Qualität der eigenen Torschüsse

An fehlenden Chancen mangelte es im Spiel gegen den Spitzenreiter aus Kiel nicht: „Wenn du von 21 Schüssen, und davon waren zehn, zwölf im Strafraum, nur vier aufs Tor kriegst, dann ist das in dem Moment nicht gut“, kritisiert Baumgart die Abschlussschwäche seiner Elf: „Da müssen wir über die Qualität der Torschüsse reden.“

„Die Jungs machen viele Sachen schon gut“, findet Baumgart. Auf die Aussage eines Journalisten, dass sie es aber aktuell nicht gut genug machen würden, reagiert der Rostocker verständnisvoll: „Da stimme ich Ihnen leider zu.“

Baumgart über Königsdörffer: „Müssen besser kommen“

Ransford Königsdörffer, der neben dem für viele überraschend in der Startelf stehenden Levin Öztunali erneut beginnen durfte, machte ebenfalls nicht sein bestes Spiel. Baumgart: „Er setzt sich zwei, drei mal sehr gut durch und trifft den Ball dann nicht richtig. Das sind die Dinge, die müssen besser kommen.“

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In der 70. Minute wurde neben Königsdörffer auch der blasse Öztunali ausgewechselt, das Duo wurde durch Masaya Okugawa sowie Jean Luc Dompé ersetzt, den sich viele Fans nach den letzten Minuten in Magdeburg (2:2) sicher von Beginn auf dem Platz gewünscht hätten. „Gegen Magdeburg hat er seine Qualität sehr, sehr gut ins Spiel gebracht. In diesem Spiel nicht“, sagt Baumgart, fügt aber schnell hinterher: „Er trainiert erst seit zwei Wochen wieder voll. Es gibt nicht eine Einheit, wo er nicht trainiert, er trainiert voll. Das erwarte ich von den Jungs. Und dann werden sie auch wieder in Form kommen.“

Immanuel Pherai und Jean-Luc Dompe machten am Samstagabend gegen Kiel (0:1) beide kein überzeugendes Spiel.
imago/Susanne Hübner

Immanuel Pherai und Jean-Luc Dompe machten am Samstagabend gegen Kiel (0:1) beide kein überzeugendes Spiel.

Für HSV-Profi Pherai geht es zurück an alte Wirkungsstätte

Für Immanuel Pherai, den Baumgart nicht als „klassischen Zehner“ bezeichnen wollte, ist das Spiel am Samstag, wenn der HSV um 13 Uhr (Liveticker auf MOPO.de) bei der aufstrebenden Eintracht in Braunschweig gastiert, ein besonderes: Er kehrt zurück an den Ort, an dem er sich in der Saison 2022/2023 mit einer herausragenden Spielzeit (29 Spiele/10 Tore/7 Assists) einst für einen Wechsel zum HSV beworben hatte.

„Manu ist ein sehr, sehr talentierter Spieler. Er muss aber auch noch viel lernen“, appelliert Baumgart. „Er muss abwägen, was die Pässe sind, die er spielen sollte und welche lieber nicht. Das ist ein Erfahrungswert.“

HSV-Coach weiß: „Verständlich, dass alle unzufrieden sind“

Diesen fehlenden Erfahrungswert hat einer, der früher beim HSV spielte und nun die Kieler höchstwahrscheinlich in die Erste Liga führt, bereits aufzuweisen: „Lewis Holtby“, so Baumgart, „hat diese Ruhe und Erfahrung zum Beispiel“. Etwas, was Hamburgs Pherai im Alter von 22 – naturgemäß – noch fehlt: „Manu ist noch nicht so weit, alles richtig zu machen. Aber wir sind auf einem guten Weg.“

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„Fußball ist ein Ergebnissport. Und wenn wir diese nicht holen, dann ist es klar, dass alle unzufrieden sind“, bringt es der Trainer abschließend auf den Punkt. Und um diese Ergebnisse nun einzufahren, sollte der HSV schleunigst wieder damit beginnen, Tore zu erzielen. Das am besten schon im Auswärtsspiel in Braunschweig.

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