Nach der Kalifat-Demo: Am Samstag gehen 3000 für die Demokratie auf die Straße

Nach der Kalifat-Demo: Am Samstag gehen 3000 für die Demokratie auf die Straße

1100 Islamisten forderten am vergangenen Samstag auf dem Steindamm lautstark den „Sturz der Wertediktatur“ Bundesrepublik und hielten Schilder in die Höhe, auf denen stand: „Die Lösung ist das Kalifat“. Eine Kundgebung, die für viel Empörung sorgte. An diesem Samstag (4. Mai) bekommen die Islamisten ihre Antwort: Denn dann werden Hamburgs Demokraten für die freiheitlich-demokratische Grundordnung, für das Grundgesetz, für Liberalität und Freiheit auf die Straße gehen. Schauplatz: wieder der Steindamm. Die Veranstalter Ali Toprak von der Kurdischen Gemeinde Deutschland, Hourvash Pourkian vom Verein Kulturbrücke und Necla Kelek vom Verein Säkulärer Islam rechnen mit 3000 Teilnehmern. Aber vielleicht werden es noch sehr viel mehr.

An der Demo am Samstag wird sich nach MOPO-Informationen auch der Senat beteiligen. Entweder wird Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) eine Rede halten oder Innensenator Andy Grote (SPD). Wer von beiden, steht noch nicht fest. Weitere Redebeiträge kommen unter anderem von Hamburgs CDU-Chef Dennis Thering und dem CDU-Bundestagesabgeordneten Christoph de Vries. Für die Veranstalter werden Ali Toprak und Necla Kelek sprechen. Die Moderation übernimmt Hourvash Pourkian.

Hourvash Pourkian ist eine von drei Initiatoren der Demo am kommenden Samstag.
Olaf Wunder

Hourvash Pourkian ist eine von drei Initiatoren der Demo am kommenden Samstag.

Vertreter demokratischer Parteien und viele Vereine und Verbände demonstrieren mit

Die Kundgebung wird von sämtlichen demokratischen Parteien in der Bürgerschaft unterstützt, es beteiligen sich auch die Türkische Gemeinde Hamburg, die Deutsch-Israelische Gesellschaft, alle vier alevitischen Gemeinden in der Stadt, der Verein „International Women in Power“, FrauenHeldinnen e.V., das Junge Forum Hamburg, der Verein Woman Live Freedom, die Werteinitiative Jüdisch-deutsche Positionen und die säkulare Flüchtlingshilfe Deutschland.

Ali Toprak ist Vorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland und Hamburger CDU-Politiker
Patrick Sun

Ali Toprak ist Vorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland und Hamburger CDU-Politiker

Die Schura, der Rat der Islamischen Gemeinschaften, beteiligt sich nicht. Vorsitzender Fatih Yildiz gab stattdessen eine Presseerklärung ab, in der er die Gruppe „Muslim Interaktiv“ „befremdlich“ nennt. „Wir beobachten die Parolen, das Auftreten und die verunsichernden Auswirkungen dieser Demonstration mit Sorge. Wir lehnen jegliche antidemokratischen Vorstellungen ab und warnen vor der Gefahr, dass ein solches Vorgehen in einer systematischen Ablehnung demokratischer Prozesse endet. Hier zeigt sich, wie Religion für eine politische Ideologie mit einer emotionalisierten Rhetorik instrumentalisiert wird. Durch die Inszenierung als ‚Verteidiger des Islams‘ wird ein einfaches Freund-Feind Schema bedient, welches Spaltung und Entfremdung befördert. Dieses gefährliche Vorgehen steht unserem Ansatz eines pluralistischen Miteinanders diametral gegenüber.“

Auf die Frage, warum die Schura sich an der Demo nicht beteiligt, ging Fatih Yildiz in der Presseerklärung nicht ein.

Schura verurteilt Islamisten, will aber nicht demonstrieren

Die MOPO hat auch bei der Ditib Nord, der von der Türkei finanzierten islamischen Religionsgemeinschaft, nachgefragt, ob eine Teilnahme an der Demo geplant sei. Unsere Mail blieb unbeantwortet.

Fatih Yildiz, der Vorsitzende der Schura
Patrick Sun

Fatih Yildiz, der Vorsitzende der Schura

Die Kundgebung der islamistischen Gruppe „Muslim Interaktiv“ vor einer Woche hatte bundesweit für Empörung gesorgt. Sogar Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich. Vertreter sämtlicher demokratischer Parteien im Bundestag forderten das Verbot der Gruppierung, das von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) geprüft wird.

Gleich nach der Islamisten-Kundgebung kamen Ali Toprak, Hourvash Pourkian und Necla Kelek auf die Idee, eine Demonstration der Demokraten folgen zu lassen. „Denn die islamistischen Parolen dürfen so nicht stehenbleiben, müssen beantwortet werden“, so Toprak zur MOPO. Die Demo am Samstag beginnt um 13 Uhr und endet um 15 Uhr. Schauplatz: der Steindamm in St. Georg.

Nach der Kalifat-Demo: Am Samstag gehen 3000 für die Demokratie auf die Straße wurde gefunden bei mopo.de

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