Nächstes Immobilien-Unternehmen insolvent! Was wird aus den Hamburger Wohnungen?

Nächstes Immobilien-Unternehmen insolvent! Was wird aus den Hamburger Wohnungen?

Die Insolvenzen in der Bau- und Wohnungswirtschaft gehen weiter. Jetzt hat laut „Handelsblatt“ die Deutsche Invest Immobilien AG („d.i.i.“) Insolvenz angemeldet. Die Wiesbadener Immobiliengruppe verwaltet ein vier Milliarden Euro schweres Portfolio und hat vor zwei Jahren in Hamburg auf einen Schlag 400 Wohnungen in Lokstedt, Horn und Eppendorf gekauft.

Die damals erworbenen Wohnungen stammen aus den 30er- und 70er-Jahren und mussten laut Unternehmen energetisch saniert werden. So schilderte es „d.i.i.“-Vorstand Frank Wojtalewicz im Februar 2022 der MOPO. Zu dem Zeitpunkt hatte „d.i.i.“, mit Sitz an der Eppendorfer Landstraße 61, bereits 850 Hamburger Wohnungen im Bestand und war dabei, auch neue Wohnungen zu bauen.

Diesen Wohnblock im Nedderfeld 110 hat d.i.i. Anfang 2022 gekauft.
Patrick Sun

Diesen Wohnblock im Nedderfeld 110 hat „d.i.i.“ Anfang 2022 gekauft.

Jetzt hat das Unternehmen Insolvenz angemeldet. „Leider ist uns der lange Atem ausgegangen, die aktuell zurückhaltende Investoren- und Käuferseite zu überbrücken“, sagte Wojtalewicz dem „Handelsblatt“. Trotz „intensiver bis in den späten Abend geführten Verhandlungen“ hätten die notwendigen Finanzierungsgespräche zu „keiner einvernehmlichen positiven Lösung“ geführt.

Deutsche Invest Immobilien AG ist insolvent

Die „d.i.i.“ hatte sich darauf spezialisiert, kleine Wohnquartiere mit Renovierungsbedarf zu erwerben, energetisch zu sanieren und wieder zu veräußern. Also eigentlich ein Bereich, der ohne das Desaster in der Baubranche florieren würde und auch dringend nötig ist für die Klimawende in Hamburg.

Ein Teil der 400 in Hamburg erworbenen Wohnungen liegt in Horn (134), sie sind aus der Vorkriegszeit um 1937 und haben Größen zwischen 40 und 45 Quadratmetern. Die Leerstandsquote beläuft sich auf lediglich zwei Prozent. Die U-Bahn-Stationen „Horner Rennbahn“ und „Legienstraße“ befinden sich in der Nähe.

Wohnblock in der Stengelstraße 2-4, der 2022 von d.i.i. gekauft wurde.
Patrick Sun

Wohnblock in der Stengelstraße 2-4, der 2022 von „d.i.i.“ gekauft wurde.

In Eppendorf und Lokstedt wurden weitere 253 Wohnungen erworben, die aus den 70er Jahren stammen und Größen zwischen 41 und 85 Quadratmetern aufweisen. Bei allen älteren Wohnhäusern plante „d.i.i.“ energetische Sanierungsmaßnahmen wie Geothermie, Blockheizkraftwerke sowie Wärmedämmung der Fassaden und neue Fenster.

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Was in Zukunft mit dem Immobilienbestand in Hamburg passiert, ist noch nicht bekannt. Der Vorstand will nach eigener Aussage das Insolvenzverfahren bestmöglich unterstützen, um alle Möglichkeiten für eine Neuaufstellung der „d.i.i.“-Gruppe zu nutzen.

Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens und der Tochtergesellschaften werde nach dem Insolvenzantrag weiter fortgeführt und alle von der „d.i.i.“ gemanagten Assets würden weiter betreut und bewirtschaftet. „d.i.i.“ verfügt über einen Bestand von 13.000 Wohnungen mit einem Volumen von rund 4,6 Milliarden Euro. Das 2006 gegründete Unternehmen beschäftigt mehr als 300 Mitarbeiter.

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