NATO-Topjob: Ungarns Außenminister begrüßt „Bewerber aus Mitteleuropa“

NATO-Topjob: Ungarns Außenminister begrüßt „Bewerber aus Mitteleuropa“

Sfântu Gheorghe/Oradea (ADZ) – Ungarns Außenminister Peter Szijjartó hat am Wochenende bei den aus Anlass des ungarischen Nationalfeiertags in Sfântu Gheorghe gestiegenen Feierlichkeiten aufgezeigt, dass sein Land im Rennen um die Nachfolge des scheidenden NATO-Generalsekretärs Jens Stoltenberg, in dem bekanntlich auch Staatschef Klaus Johannis antritt, den „Bewerber aus Mitteleuropa“ begrüße – immerhin habe das Verteidigungsbündnis bis dato noch nie einen Anwärter aus Mitteleuropa gehabt. Bezüglich des Ausgangs des Rennens um den NATO-Job sagte der ungarische Außenminister, es sei in etwa „wie beim Lotteriespiel 6 aus 49“ – fest stehe auf jeden Fall, dass sein Land den als Favoriten geltenden niederländischen Premierminister Mark Rutte unter keinen Umständen unterstützen werde, da dieser angekündigt habe, „Ungarn in die Knie zwingen“ zu wollen.

Szijjartó stellte zudem klar, dass die rechtskonservative Regierung in Budapest ab Juli, wenn Ungarn die rotierende EU-Ratspräsident übernimmt, alles unternehmen will, um Rumäniens Schengen-Vollmitgliedschaft bzw. auch den Beitritt mit den Bodengrenzen zu ermöglichen, den Österreich nach wie vor systematisch blockiert. Es sei dies einschließlich im Interesse Ungarns – nicht bloß aus wirtschaftlicher Sicht, sondern auch, um die Verbindungen zur ungarischen Minderheit in Siebenbürgen noch mehr festigen zu können, so der Chefdiplomat.

Allerdings ließ es sich Szijjartó anlässlich eines Kurzbesuchs in Oradea/Großwardein auch nicht nehmen, dem siebenbürgischen Publikum die russlandfreundliche Politik seines Landes schmackhaft zu machen – so warb der ungarische Außenminister zwar für „Frieden in der Ukraine“, ohne jedoch dabei einen Rückzug der russischen Invasoren zu fordern. 

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