Senegal: Präsident Faye als erster offiziell polyamor – zwei Ehefrauen

Senegal: Präsident Faye als erster offiziell polyamor – zwei Ehefrauen

Im Senegal hat der bisher jüngste Präsident des Landes seinen Amtseid abgelegt. Er ist das erste Staatsoberhaupt, das offiziell zwei First Ladys hat. Im Senegal hat der bisher jüngste Präsident des Landes seinen Amtseid abgelegt und in seiner Antrittsrede einen “systemischen Wandel” versprochen. Seit der Unabhängigkeit des Landes von Frankreich im Jahr 1960 ist Faye der erste Oppositionskandidat, der bereits im ersten Wahlgang bestätigt wurde. Und er ist das erste Staatsoberhaupt, das dem Volk offiziell zwei First Ladys präsentierte. Bei seiner letzten Wahlkampfveranstaltung trat der Muslim Faye, der oft im traditionellen weißen Gewand gekleidet ist, an der Seite seiner beiden Ehefrauen Marie und Absa vor Tausenden jubelnde Anhänger. Damit wird die in der senegalesischen Kultur tief verankerte Polygamie erstmals von einem Staatsoberhaupt offen gelebt. Polygamie “völlig neu” im Präsidentenpalast Mit der Christin Marie Khone Faye ist der Muslim seit 2009 verheiratet. Sie haben vier gemeinsame Kinder. Mit der Muslima Absa Faye ist er seit dem vergangenen Jahr verheiratet. Polygamie ist in dem muslimischen Land tief verwurzelt, dennoch war sein öffentliches Bekenntnis zu seinen beiden Frauen bislang unüblich. Bislang habe es nur eine First Lady gegeben, sagte der frühere Kulturminister Penda Mbow. Die Ehesituation sei “völlig neu” im Präsidentenpalast, es müsse “das gesamte Protokoll überarbeitet werden”. Faye hatte die Präsidentschaftswahl in dem westafrikanischen Land am 24. März klar gewonnen. Der Senegal steht vor einem massiven politischen Einschnitt. Im Wahlkampf hatte sich Faye als “Kandidat für den Systemwechsel” und als Vertreter eines “linken Panafrikanismus” bezeichnet. Zudem hatte der 44-Jährige in Aussicht gestellt, die Einkünfte aus den reichen Rohstoffvorkommen des Landes gerechter verteilen zu wollen. Fayes Wahl könnte nun eine tiefgreifende Umgestaltung der Institutionen des Landes einleiten. So plant der neue Präsident etwa, Verträge über Ölvorkommen und die Fischerei neu zu verhandeln. Faye gab auch an, er habe keine Angst davor, den in Westafrika verbreiteten CFA-Franc als Landeswährung aufzugeben, den er als französisches Kolonialerbe betrachtet. Der Senegal solle mehr in die Landwirtschaft investieren, um sich künftig selbst versorgen zu können. Faye war kurz vor der Wahl im Gefängnis Gleichzeitig versicherte er potenziellen Investoren, der Senegal werde “ein freundliches Land und ein sicherer und zuverlässiger Verbündeter für jeden Partner bleiben”, der sich in einer “für beide Seiten produktiven Zusammenarbeit” engagiere. Ein Ziel von Faye ist es, die vom Militär regierten Staaten Burkina Faso, Mali und Niger zu einem Wiedereintritt in die Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten (Ecowas) zu bewegen. Die Sahelstaaten hatten dem Bündnis im Januar vorgeworfen, “unter dem Einfluss ausländischer Mächte” zu stehen – womit sie sich auf die ehemalige Kolonialmacht Frankreich bezogen –, ihren Austritt erklärt und sich verstärkt Russland zugewandt. Faye stammt aus einfachen Verhältnissen und wuchs in einer Familie von Landwirten auf. Er soll zudem großer Bewunderer des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama und des Anti-Apartheid-Kämpfers Nelson Mandela sein. Faye war nur zehn Tage vor der Präsidentschaftswahl aus der Haft entlassen worden – er musste nach Kritik an der Justiz wegen verschiedener Vergehen wie Missachtung des Gerichts in Haft. Sein Wahlkampf begann noch während seiner Inhaftierung. Faye wird von seinem Mentor, dem von der Wahl ausgeschlossenen Ousmane Sonko, unterstützt. Der frühere Steuerinspektor Faye, der meist “Diomaye” gerufen wird, hat nie zuvor ein gewähltes Amt ausgeübt. Zu den Veranstaltungen auf der gemeinsamen Wahlkampftour mit Sonko kamen die Menschen trotzdem in Massen und riefen: “Sonko ist Diomaye, Diomaye ist Sonko.”

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