Wahlkalender: Die PNL bleibt hart und bringt Koalitionsaus ins Gespräch

Bukarest (ADZ) – Die Liberalen haben in einer Dringlichkeitssitzung ihres Politischen Büros beschlossen, aufs Ganze zu gehen und gegenüber dem Seniorpartner PSD und seiner Forderung nach einem sozialdemokratischen Spitzenkandidaten der Koalition im Präsidentenrennen vom Spätherbst nicht einzuknicken. Wie die Medien am Mittwoch aus PNL-Kreisen erfuhren, ist die Partei entschlossen, notfalls alle vier anstehenden Wahlen – Eu-ropa-, Kommunal-, Parlaments- und Präsidentenwahl – einzeln bzw. ohne  Zusammenlegung anzugehen. Man sei gewillt hinzunehmen, mangels einer Wahlzusammenlegung bei der Europawahl bloß etwa 17 – 18 Prozent der abgegebenen Stimmen einzufahren, und werde keineswegs davon abrücken, einen eigenen Spitzenkandidaten für die Präsidentenwahl aufzustellen, so der Tenor. Der einflussreiche Europaabgeordnete Vasile Blaga brachte sogar eine Aufkündigung des Koalitionsvertrags ins Gespräch – ein rumänisches Sprichwort besage, dass „das Pferd verendet, wenn wir das Zaumzeug nicht zerreißen“, warnte Blaga auf der nächtlichen Dringlichkeitssitzung.

PNL-Sprecher Ionuț Stroe erinnerte am Mittwoch an die jüngste Warnung seines Parteichefs Nicolae Ciucă, demzufolge die für Freitag angesetzte neue Verhandlungsrunde auf Koalitionsebene die letzte Chance darstellt, um sich doch noch auf eine Wahlzusammenlegung zu einigen.

Auch in den PNL-Verbänden im Land sorgte der Anspruch der PSD, den Spitzenkandidaten der Koalition im diesjährigen Präsidentenrennen zu stellen, für Aufruhr: So erklärte der Chef des PNL-Verbands Vâlcea, Cristian Buican, kurzentschlossen, er sei bereit, sich „mit jederman, einschließlich der AUR“ zu verbünden, um „die PSD-Mafia aus den Kommunalverwaltungen dieses Landeskreises zu verjagen“.
 

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