„Zwischen Hoffen und Bangen“: Ruiniert das Wetter die Apfelernte im Alten Land?

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Zuerst war es so warm, dass Kirsch- und Apfelbäume im Alten Land mehr als zwei Wochen früher geblüht haben, als sonst üblich. Doch dann wurde es plötzlich lange kalt und Mitte der Woche kam auch noch Nachtfrost. Den die Blüten überhaupt nicht vertragen! Müssen wir uns nun auf eine knappe Kirsch- und Apfelernte und hohe Obstpreise einstellen?

Honeycrisp, Elstar, Wellant und Kanzi – auf dem Hof Meyer im Alten Land werden viele verschiedene Apfelsorten angebaut. Alle stehen bereits in voller Blüte in den Plantagen. „Als es am Dienstagabend dann Frost gab, haben wir die Plantagen beregnen müssen“, sagt Karen Meyer vom Obsthof in Hollern-Twielenfleth bei Stade.

Denn Apfelblüten können Temperaturen unter Null Grad nicht vertragen. Durch die Frost-Beregnung wird die Blüte aber durch eine Eishaut geschützt. „Die Beregnungsanlagen liefen bei uns ab Mitternacht und dann an die sechs Stunden“, erzählt die Hofchefin. Alle anderen Betriebe im Alten Land haben ebenfalls beregnet. Und das läuft sehr routiniert ab und schützt die Blüten sehr gut. „Daher gehen wir nicht davon aus, dass die Ernte darunter leidet.“

Äpfel im Alten Land: Frost ist nicht das Problem

Bei den Kirschen ist die Sorge noch geringer, denn die Blüte war schon früher durch, als die beim Apfel und da war es auch recht warm zeitweise.

Allerdings gibt es einen ganz anderen Faktor, der Karen Meyer beunruhigt. „Es war jetzt sehr lange sehr kühl und die Bienen fliegen bei so niedrigen Temperaturen nicht.“ Und das könnte bedeuten, dass viele Bäume nicht ausreichend angeflogen wurden. Und eine Blüte, die nicht bestäubt wurde, die bildet auch keinen Apfel aus. „Wir sind da zwischen Hoffen und Bangen“, sagt sie.

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Auf dem Hof stehen auch Kästen für Wildbienen. Die fliegen auch bei kälterem Wetter. Aber da es sich um Solitärbienen handelt, können sie längst nicht das Pensum eines Bienenvolkes vom Imker schaffen. Der zuständige Imker hat sich aber bisher optimistisch gezeigt. Tagsüber seien seine Völker schon zeitweise aktiv gewesen. Die nächsten ein, zwei Wochen müssen Meyers und die anderen Obstbauern im Alten Land jetzt noch abwarten. Dann zeigt sich, wie fleißig die Bienen waren, viel bestäubt wurde und wie groß die Ernte zu erwarten ist.

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