Architektur-Nominierung für Baumschule

Architektur-Nominierung für Baumschule

Temeswar – Die unter dem Namen „Baumschule. 1306 Pflanzen für Temeswar“ bekannte Installation, die monatelang im Zentrum von Temeswar/Timișoara während des europäischen Kulturhauptstadtjahr 2023 gestanden ist, befindet sich auf der Auswahlliste der für den Architekturpreis „Mies van der Rohe“ der Europäischen Union nominierten Projekte. Ursprünglich wurden 362 Architekturwerke aus ganz Europa nominiert, davon schafften es jedoch nur 40 auf die Auswahlliste. Das Gewinnerprojekt wird im April bekannt gegeben.
Die Installation – ein Metallgerüst, auf dem, in Töpfen, grüne Pflanzen standen – wurde im Februar 2023 auf der Surogat-Zeile, vor dem Löffler-Palais, aufgestellt. Die „Baumschule“ war das Ergebnis der Zusammenarbeit der Temescher-Filiale des Architektenordens Rumäniens (OAR) und der Architektin Cosmina Goagea mit dem spanischen Architekturbüro MAIO Architects als Ersteller des Konzepts, der lokale Architekturniederlassung Studio Nomadic und dem Landschaftsgestalter-Team Sudio Peisaj.

„Die Aufnahme der ´Baumschule´ in die Auswahlliste für den Europäischen Mies-van-der-Rohe-Preis bestätigt, dass wir als lokale Organisation zu den führenden Köpfen der zeitgenössischen europäischen Architektur gehören, die von den Mitgliedern der Jury dieses renommierten Wettbewerbs vertreten werden“, sagt Alexandra Trofin, stellvertretende Vorsitzende der Temescher OAR-Filiale. 

Die „Baumschule“ wurde nach ihrer Aufstellung heftig in den sozialen Netzwerken kritisiert. Sie hatte umgerechnet etwa 350.000 Euro gekostet, was einige als viel zu teuer bewerteten. Nichtsdestotrotz ließen sich fast 200.000 Menschen von ihr begeistern, denn so viele bestiegen den fünfstöckigen Metallgerüst-Bau in den rund zehn Monaten, in denen er am Opernplatz gestanden war. Die „Baumschule“ ermöglichte den Besuchern, sich die Temeswarer Innenstadt aus der Vogelperspektive anzusehen. Das abmontierte Gerüst soll bei Gelegenheit für andere Projekte genutzt werden, die Pflanzen wurden auch versetzt.

Der Mies van der Rohe Preis für Europäische Architektur wird seit 1988 im Zwei-Jahres-Rhythmus an herausragende zeitgenössische europäische Architekturprojekte vergeben und ist mit 60.000 Euro dotiert. Ein Sonderpreis in Höhe von 20.000 Euro wird ebenfalls verliehen. Die Preisverleihung findet im Barcelona-Pavillon von Mies van der Rohe statt.

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