Darum bekommt Hamburgs Rotlicht-Meile einen ganz besonderen Bordstein

Darum bekommt Hamburgs Rotlicht-Meile einen ganz besonderen Bordstein

Nur wenige kennen die dunkle Vergangenheit der Herbertstraße auf St. Pauli. Das will die Bezirksversammlung-Mitte jetzt ändern. Sie stellt Gelder für einen ganz besonderen Bordstein auf der Rotlicht-Meile zur Verfügung.

Die Herbertstraße ist Deutschlands wohl berühmteste Bordellgasse und bei Touristen sehr beliebt. Was die wenigsten wissen: Die berühmten Metallblenden, die neugierige Blicke in die Straße verhindern, wurden 1933 von den Nationalsozialisten errichtet.

Herbertstraße auf St. Pauli: Gedenken an NS-Opfer

Die Blenden sollten eine Grenze zwischen der bürgerlichen Welt und dem als „normfalsch“ stigmatisierten Milieu bilden. Unter der Herrschaft des Nazi-Regimes wurde die Herbertstraße zur „Sünde und Schande für die Volksgemeinschaft“ erklärt.

Sexarbeiterinnen wurden verfolgt und galten als „weibliche asoziale Elemente“. So auch die Frauen der Herbertstraße. Häufig wurden sie interniert, starben in Konzentrationslagern oder durch Zwangssterilisationen.


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Auf Initiative der St. Pauli Kirche und des Vereins Lebendiges Kulturerbe St. Pauli e.V. soll den Opfern der NS-Zeit nun ein würdiges Gedenken geschaffen und die dunkle Vergangenheit ans Licht gebracht werden.

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In Anlehnung an die Stolpersteine soll ein Messingbordstein errichtet werden, der die Geschichte der Herbertstraße würdigt. Außerdem werden QR-Codes angebracht, die Interessierte auf eine Webseite mit Hintergrundinformationen führen. Die Bezirksversammlung-Mitte unterstützt das Vorhaben und hat für das Anbringen des Bordsteins, der QR-Codes und eine Eröffnungsfeier insgesamt 5000 Euro freigegeben. (abu)

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