Dominic Fritz bekommt Unterstützung von Ludovic Orban

Temeswar (ADZ) – Die sogenannte Allianz der vereinten Rechten („Dreapta Unită“), die die USR mit den Splitterparteien „Forța Dreptei“ und PMP gebildet hat, wird den amtierenden Temeswarer Bürgermeister bei den bevorstehenden Kommunalwahlen unterstützen. Dies teilte der „Forța Dreptei“-Chef und Ex-PNL-Premierminister Ludovic Orban am Freitag in Temeswar mit. Orban, dessen politischer Abstieg eigentlich besiegelt ist, sagte, dass Nicolae Robu, der Gegenkandidat von Dominic Fritz, lediglich eine Art „Șoșoacă mit Hosen“ sei, dessen einziger Wunsch jener sei, wieder Bürgermeister zu sein. Robu könne für die Stadt nichts Gutes tun, er sei nur von schwer zu begreifenden Rachegelüsten geplagt. Als 2020 Fritz die Kommunalwahlen gewann, hatte Orban, in seiner damaligen Eigenschaft als PNL-Chef und Premierminister dem liberalen Robu versichert, dass seine Bestätigung im Amt des Bürgermeisters eine reine Formsache sei und er sich wegen seinem Herausforderer von der USR überhaupt keine Gedanken machen müsse. Diesen Vorwurf hatte Robu kurz nach den verlorenen Wahlen erhoben, Orban antwortete nie darauf. Nun sagt dieser, dass man früher mit Robu sprechen und auch zusammenarbeiten konnte, zum Beispiel als er noch Rektor der Technischen Universität war. Nun könne Orban ihn nicht wiedererkennen.

Die Temeswarer hätten bereits 2020 Robu zu verstehen gegebenen, dass sie ihn nicht mehr wollen. Wie könne dieser dann glauben, dass nach der erfolgreichen ersten Amtszeit des jetzigen Stadtvaters die Wähler es nicht besser wüssten, als ihre Stimme für Robu abzugeben. Natürlich würde nicht jeder Bürger im Alltag die Erfolge von Fritz spüren, man könne ja nicht alle Probleme einer solchen Stadt wie Temeswar in einer einzigen Amtszeit lösen. Man könne keinen Wähler überzeugen, wenn man nichts als Rache an allen verspricht, von denen Robu glaube, sie seien für seine Niederlage verantwortlich. Man könne mit einem solch destruktiven Ansatz niemanden überzeugen. Robu habe keine Reue gezeigt und keinen seiner zahlreichen Fehler erkannt. Für seine Niederlage sei er der einzige Schuldige, so Orban. Was den Ex-Premierminister allerdings an Robu am meisten störe, sei dessen Hinterlistigkeit. Er behaupte, für die PNL zu kandidieren, während allen klar sei, dass Marcel Ciolacu und Alfred Simonis für ihn bürgen.

Was die gegenwärtige Lage bei der Temescher PNL angehe, so habe Orban von wichtigen Liberalen in Bukarest erfahren, dass Alin Nica nicht mehr für den Kreisrat aufgestellt werde und die PSD-PNL-Allianz mit dem Sozialdemokraten Alfred Simonis an der Spitze in den Wahlkampf für den Temescher Kreisrat ziehen werden. Ein solches Szenario verneinte Nica umgehend. Davon war und ist nicht die Rede, er werde für den Kreisratsvorsitz kandidieren, Ludovic Orban sei ein Zaungast, der seine Zeit mit wilden Spekulationen vertreibe.

Währenddessen kündigte Dominic Fritz an, dass sein gegenwärtiger Stellvertreter Ruben Lațcău auch weiterhin das Amt des Vizebürgermeisters bekleiden solle. Er habe exzellent gearbeitet und solle das auch weiterhin tun. Die Wahllisten für den Kreisrat und den Temeswarer Stadtrat seien noch nicht fertig, man müsse sich mit den neuen Partnern einigen. Im Anschluss an die gemeinsame Pressekonferenz taten die Vertreter dieser etwas skurrilen Allianz das, was am Freitag alle Politiker in Temeswar getan haben: Sie beschenkten Passantinnen mit Blumen zum Frauentag. Der Wahlkampf ist im vollen Gange.

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