Hermannstadt – Nachdem am 25. Januar 2024 im Rahmen der ersten Sitzung des neugewählten Senats Dr. Sever Gabriel Racz zum neuen Senatsvorsitzenden der „Lucian Blaga“-Universität Hermannstadt/Sibiu gewählt wurde, stehen nun die Wahlen für das Amt des Rektors an. Zur Wahl hat sich nur der amtierende Rektor, der Historiker Dr. Sorin Radu, gestellt. Dessen Kandidatur wurde in der gleichen Senatssitzung bestätigt.
Auch wenn nun seine Wiederwahl in trockenen Tücher liegen dürfte, plant Dr. Sorin Radu während der Wahlkampagne Treffen mit Vertretern aller Fakultäten und Departements der Universität. Der vorgelegte Managementplan des Kandidaten umfasst 64 Seiten, wobei eines der großen Ziele die Etablierung der Hermannstädter Bildungseinrichtung als Hauptspieler auf dem Feld der universitären Ausbildung in Rumänien ist.
Als Fazit seiner ersten Amtszeit erklärte Dr. Sorin Radu: „Hier endet eine Amtszeit, die ich nicht nur einmal als „untypisch“ bezeichnet habe, geprägt von Pandemien, Energiekrise, wirtschaftlicher und finanzieller Instabilität. Ich kandidierte 2020 für das Amt des Rektors der Universität „Lucian Blaga“ Hermannstadt mit einer klaren Vision. Aber der Wandel, den die Pandemie mit sich brachte, war beispiellos. Natürlich waren alle Bereiche betroffen, aber vielleicht keiner so sehr wie der Bildungssektor. Wir mussten nicht nur den Umgang mit den verschiedenen Plattformen, die wir für unsere pädagogische Arbeit benötigten, im Handumdrehen erlernen, sondern wurden auch mit Vorgehensweisen konfrontiert, für die wir nicht genügend Zeit zur Vorbereitung hatten: physische Distanz, Angst vor Krankheit, die Notwendigkeit, unter unsicheren Bedingungen spezifische Maßnahmen zu ergreifen, kollegiale Beziehungen, die sich durch das Fehlen oder die Minimierung von Treffen und sozialen Kontakten veränderten, unzureichende technische Ausrüstung und mangelnde Vertrautheit mit Online-Lehrplattformen, die die Lehrtätigkeit unter den neuen Bedingungen erleichtern würden; außerdem die Notwendigkeit, in kurzer Zeit gesetzliche Bestimmungen umzusetzen, die uns vor der Gefahr durch das SARS-CoV-2-Virus schützen würden. Wir sprechen heute viel über Resilienz und arbeiten hart daran, die Auswirkungen dieser Monate zu beseitigen, aber die Pandemie hat eindeutig die Art und Weise verändert, wie wir heute an verschiedene Arbeitsbereiche herangehen. Wenn der Gedanke des ständigen Wandels etwas ist, über das wir bei unseren Prognosen sprechen müssen, dann verstehen wir nach der Pandemie, die wir durchlebt haben, alle die neue Bedeutung des Wandels, der schnell, wahllos und ohne die Möglichkeit, sich vorzubereiten, die gesamte Gesellschaft betrifft. Aber ein solcher Moment ist auch eine Chance. Wir haben unsere Grenzen erfahren, aber wir haben wichtige Schritte auf dem Weg zur Digitalisierung gemacht. Wir haben Angst gehabt, aber wir haben Pläne ausgearbeitet, um uns zu schützen. Und vor allem haben wir verstanden, wie wichtig es ist, angesichts der Herausforderung zusammenzustehen.“
Nach seiner anstehenden Wiederwahl wird wahrscheinlich diese Amtszeit die letzte von Dr. Sorin Radu sein, wenn man davon ausgeht, dass unter seiner Leitung die Hermannstädter Universität sich für eine Begrenzung der Amtszeiten der Rektoren auf zwei stark gemacht hat, auch wenn das Bildungsgesetz diese Eingrenzung aufgehoben hat.
