Gedenken an Ottensens Stadtteil-Ikone rassistisch beschmiert

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Eine Mauer, knallbunt und kunstvoll bemalt mit dem Gesicht eines dunkelhäutigen Mannes: Yemi Akinsanya, so etwas wie die Ikone Ottensens. Zu Ehren des verstorbenen Sozialarbeiters und Rappers wurde am Kemal-Altun-Platz 2020 ein großes Graffito auf die Basketball-Mauer gesprayt. Nun wurde das Kunstwerk rassistisch beschmiert. Viele Bewohner des Stadtteils sind entsetzt.

„Schockierend: Erneut rassistischer Angriff in Ottensen“ steht auf einer Triggerwarnung im Instagramkanal „ottensen.hamburg“. Dann die Bilder der obszönen Schmierereien über dem Gesicht des Mannes, der an Pfingsten 2020 an einer Krebserkrankung verstorben ist. Yemi Akinsanya war hochgeachtet im Quartier, war als Jugendsozialarbeiter im „Haus Drei“ und als Streetworker für viele Jugendliche „Freund, Begleiter, Vorbild“, wie das „Haus Drei“ nach seinem frühen Tod schrieb. Auch als Rapper „Hanseknaller“ hatte Akinsanya sich einen Namen gemacht. Zu seinem Trauermarsch kamen Szene-Stars wie „Gzuz“, die Polizei sprach damals von 300 Teilnehmern.

Entsetzen über rassistische Schmiererei

Und nun die Schmiererei mit dem verpönten „N-Wort“. Auf Instagram zeigen viele Follower Unverständnis: „Traurig“, „Erschreckend“, „Unfassbar“, heißt es in vielen Posts, und: „Wir verurteilen diesen abscheulichen, feigen Angriff gegen unseren verstorbenen Bruder Yemi Akinsanya und zeigen allen Betroffenen unsere grenzenlose Solidarität!!“, dazu unzählige rote Wut-Emojis.

Auch Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) zeigt sich gegenüber der MOPO bestürzt: „Die rassistischen Beschmierungen des Graffiti von Yemi Akinsanya sind eine abscheuliche Tat. Wir bleiben bunt und vielfältig und werden durch Aktionen wie diese bestimmt nicht müde, unsere Überzeugungen immer wieder lautstark zu formulieren zu und in unserem Alltag zu leben.“ Der Staatsschutz hat Ermittlungen aufgenommen.

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Erst kürzlich hatte es in Ottensen eine rassistische Attacke gegen eine ghanaische Mutter und ihre zwei Kinder gegeben. Unbekannte hatten an die Wohnungstür in der Griegstraße Flyer der AfD und Zettel mit Drohungen geklebt. „Das Pack erschießen oder zurück nach Afrika prügeln“ oder „Mehr Wohnraum! Auch durch Abschiebung!“ war auf den Zetteln zu lesen. Am 9. Februar zogen 2500 Menschen durch den Stadtteil, um ihre Solidarität mit der Familie zu zeigen, zwei Tage später kam es zu einer weiteren Kundgebung mit ähnlich hoher Beteiligung.

Gedenken an Ottensens Stadtteil-Ikone rassistisch beschmiert wurde gefunden bei mopo.de

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