Gmunden – eine vielseitige Stadt  

Gmunden – eine vielseitige Stadt  

Bei der Erschaffung der Welt muss dem Schöpfer das Salzkammergut als Idealbild vorgeschwebt sein. Eine Naturschönheit reiht sich an die andere, Wälder, Berge, Felsen, Seen, Flüsse, Wasserfälle … Und mit den genialen Fähigkeiten, die er den Menschen verliehen hat, haben sie diese Schönheit noch ausgebaut, mit Parks, Gärten, Architektur, mit Burgen und Schlössern, Stiften und Klöstern … Mit all dem ist das Salzkammergut reich bedacht. Und mit an vorderster Stelle: die Stadt Gmunden. 

Die Voraussetzung für Gmundens Wohlhabenheit war das Salz. Gmunden selbst hat zwar keinen Salzbergbau, aber für den Transport des im Hallstätter Salzberg gewonnenen Salzes bot sich als bequemster Transportweg der Wasserweg an: Vom Hallstätter See kam die Traun über Bad Ischl, um bei Ebensee in den zweitgrößten See des Salzkammergutes, den Traunsee, zu münden, und ihn nach seiner Längsdurchquerung bei Gmunden Richtung Donau wieder zu verlassen. Gmunden entwickelte sich damit schon im 11. Jahrhundert zu einem wichtigen Umschlagplatz des Salzhandels und war zu allen Zeiten Sitz des landesfürstlichen Salzamtes, verwaltet von einem Stadtrichter und dem Salzamtmann. Ab 1246 wurde Gmunden eine befestigte Stadt mit einer achttürmigen Stadtmauer, Stadtgraben, Zugbrücken und Wehrgängen. Der zum See hin offene Teil wurde mit den „Seeplanken“, in den Seegrund gerammten Pfeilern, abgeschlossen. Ein Durchgangstor für die Salzschiffe wurde, wie alle Stadttore, über Nacht geschlossen und bewacht. Als Rudolf I. von Habsburg 1278 in der Schlacht auf dem Marchfeld den Böhmenkönig Premysl Ottokar besiegte, fiel das Herzogtum Steier, zu dem Gmunden damals gehörte, an das Haus Habsburg. Eines der ältesten und wichtigsten Gebäude im ganzen Salzkammergut ist der Kammerhofkomplex. Seit 1453 war das frühgotische Gebäude der Sitz des landesfürstlichen Salzamtes, weshalb immer wieder die regierenden Mitglieder des Hauses Habsburg zu Gast waren, um den Fortgang ihres wichtigsten Wirtschaftszweiges zu inspizieren. Im Kammerhof wurde auch europäische Geschichte geschrieben: Es ist noch jene Stelle zu sehen, wo im Jahr 1514 Kaiser Maximilian I. in Fortsetzung der Russenfreundlichkeit seines Vaters, Friedrich III., mit dem russischen Großfürst Wassili III. ein Bündnis gegen das mächtige Polen einging. Friedrich III. und Maximilian I. hielten sich oft monatelang in Gmunden auf und erledigten von dort aus ihre Staatsgeschäfte. Gmunden war für den Landesfürsten von besonderer Wichtigkeit, was auch für die Stadt mit großen finanziellen Zuwendungen verbunden war. Wirtschaftlich war das Salz und politisch-gesellschaftlich der Kaiser mit seiner Hofhaltung ganz wesentlich für das Ansehen und die Wohlhabenheit der Stadt – sofern nicht durch Kriegswirren gestört – verantwortlich. Der Adel und die gute Gesellschaft, die nach Gmunden kamen, bildeten den Grundstein für den späteren Tourismus zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Dichter, Schauspieler, Musiker und Maler verbreiteten den Ruf Gmundens: Nikolaus Lenau, Friedrich Hebbel, Ferdinand Raimund, Josef Kriehuber, Jakob Gauermann, Jakob Alt, Franz Schubert, Johann Strauß, Johannes Brahms – der durch seinen Freund, Dr. Victor Ritter von Miller zu Aichholz sogar ein eigenes Museum erhielt. Die Heilkraft der Solebäder tat noch das ihre, um aus Gmunden eine Kurstadt mit großem Namen zu machen. 

Der Kammerhof – immer ein wichtiger Platz 

An dieser Stelle sei ein kleiner Abstecher in die Gegenwart gestattet. Im geschichtsträchtigen Kammerhof-Gebäude ist seit Jahrzehnten das Kammerhofmuseum situiert, in dem Natur und Kultur Gmundens bestens aufbereitet sind. Leiter ist seit 2019 Dr. Johannes Weidinger, geboren am 21. März 1962. Er ist namhafter Geologe, Forscher, Autor zahlreicher Bücher und Publikationen – und aparterweise auch langjähriger Rockmusiker. Sein besonderes Fach innerhalb der Geologie ist „Hangrutschung“, in das er Weltgeltung einbringt. Forschung vom Gschliefgraben in Gmunden bis zum eingestürzten, untergegangenen fünfzehnten Achttausender im Himalaya – und vieles dazwischen – gehört dazu. Ein Wissenschaftsgebiet, das – durch die mit steigender Erderwärmung zunehmend ausgelösten Bergstürze, Muren und Umweltschäden aller Art – auch rasch steigende Bedeutung erhält. Seine Vorgängerin, die immer noch ehrenamtliche Archivarin des Kammerhofmuseums und ebenso ehrenamtliche Museumsführerin ist, war Ingrid Spitzbart. Selbst Heimatforscherin und viele Jahre Leiterin des Kammerhofmuseums, hat sie das Erdkundliche und Kulturgeschichtliche Dokumentationszentrum aufbauen geholfen, persönlich Publikationen veröffentlicht, mit ihrem damaligen jungen Mitarbeiter, Dr. Johannes Weidinger vieles erarbeitet und seine Publikationen als Herausgeberin unterstützt. Beide sind auch gebürtig in Gmunden und Umgebung und haben die Gegend und ihre Kultur gleichsam mit der Muttermilch eingesogen – das Kammerhofmuseum ist also ein besonders authentisches Museum, ein Ort für Leute, die Gmunden nicht nur besuchen, sondern verstehen wollen.

Der Traunstein und…

Zu den frühen Liebhabern des Bergsports dürfen die Habsburger gezählt werden. So wurde auch der Traunstein als Erster von Kaiser Maximilian I. bestiegen, und zwar am 14. November 1506. Wie so oft war auch hier der Wildreichtum ausschlaggebend für die Jagd, die ja ursprünglich dem Adel vorbehalten war. Weitere Adelige und gekrönte Häupter kamen, wie beispielsweise das königliche Haus Württemberg oder König Georg V. von Hannover, der mit seiner Familie 1868 nach Gmunden ins Exil gegangen war und dort ein prächtiges Schloss baute. Sein Sohn, Herzog Ernst August von Cumberland, war später der Schirmherr des „Jagdclub Hubertus“. Kaiser Franz Joseph I. war oft in Gmunden. Im Oktober 1880 hielt er auf der Südseite des Traunsteins gemeinsam mit seinem Sohn, Kronprinz Rudolf, Hofjagd. Mit einem Gipfelkreuz gekrönt wurde der Traunstein aber erst im Jahr 1950. Das zehn Meter hohe Traunsteinkreuz wurde von drei Gmundner Heimkehrern aus dem Zweiten Weltkrieg initiiert. Nach vierjähriger Vorbereitungszeit schleppten 600 Männer und Frauen die Einzelteile des Kreuzes sowie das Material für ein stabiles Fundament – tonnenweise Sand, Zement und Wasser – Trinkwasser und Verpflegung auf den Gipfel. Kreuzweihe war am 20. August 1950. Die berührende Einweihung nahm Stadtpfarrer Dechant Dorner vor, der 3000 Pilger aus ganz Österreich beiwohnten. Dabei ist der Traunstein ein 1691 Meter hoher Kalkriese, der nur mit Seilen, Leitern und Trittstiften bewältigt werden kann, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit natürlich vorausgesetzt. Wer mit der Bergbesteigung überfordert wäre, nimmt den Anblick der Berge lieber vom See aus wahr. 

… der Traunsee

Die Schifffahrt auf dem Traunsee hat naturgemäß einen hohen Stellenwert. Das Salz wurde schon seit 7000 Jahren auf Zillen und zum Schutz gegen die Feuchtigkeit in sogenannten Küfeln von den „Traunreitern“ auf dem See transportiert. Bei der Rückfahrt von Gmunden nahmen die leeren Salzzillen Wein, Getreide und Lebensmittel mit. Speziell für kaiserlichen und sonst hohen Besuch gab es das Kaiserschiff, eine umgebaute, 30 Meter lange Zille, für Fahrten von Gmunden nach Ebensee. Eine nachgebaute, auf zehn Meter verkleinerte Zille mit Küfeln ist derzeit am Ufer des Traunsees zu bewundern. Sie hat eine Zukunft als Ausflugsschiff vor sich … 1837 erwarb der Engländer John Andrews ein Privileg zur Dampfschifffahrt auf dem Traunsee. Der erste hölzerne Traunseedampfer war die „Erzherzogin Sophie“. Von Andrews’ Erben übernahm Joseph John Ruston die Traunseeschifffahrt, sein Bruder John Joseph Ruston baute für seinen Bruder die Raddampfer „Elisabeth“, „Sophie“ und „Gisela“. 1909 trat der Ebenseer Schuhmachermeister Rudolf Ippisch auf den Plan, um mit eigenen Schiffen die schlecht befahrene Route des südlichen Traunsees auszubauen. Mit dem Elektroboot „Elektra“ nahm er in der Folge den Personenverkehr auf und gründete die „Traunsee-Motorboot-Gesellschaft m.b.H. Ebensee“. Als bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges die Rustons als englische Staatsbürger interniert wurden, trat Rudolf Ippisch erstmals mit John Ruston bezüglich des Ankaufs der Traunsee-Dampfschifffahrt in Verbindung. Nach sechs Jahren zähen Verhandelns gelang ihm der Kauf des ganzen Imperiums. Sein Sohn Rudolf II. brachte die „Traunseer Schifffahrtsgesellschaft“, wie sie nun hieß, zu ungeahnter Blüte. Er ließ auch den letzten Raddampfer, die 102 Jahre alte „Gisela“, um einen horrenden Betrag fahrtauglich machen. Seither fährt die „große alte Dame“, das einzige denkmalgeschützte Schiff Österreichs, wieder durch die Wellen des Traunsees. In Ufernähe ist im See ein kleiner Felsen mit einer darauf platzierten Reiherfigur zu sehen. Das ist der „Hunger-stein“: wenn der Stein zu sehen war, hatte das Wasser zu wenig Tiefe für die Schifffahrt, es konnte kein Salz transportiert werden und die Schiffer mussten Hunger leiden. Nach dem plötzlichen Herztod Rudolf Ippischs 1976 übernahm der Gmundner Schifffahrtsunternehmer Karl Eder die gesamte Ippisch-Flotte. 1989 kaufte Karlheinz Eder in Deutschland das Schiff „Krimhild“, welches von Anneliese Ratzenböck, der Gattin des oberösterreichischen Landeshauptmanns, auf „Oberösterreich“ getauft wurde. Nun kreuzt es standesgemäß durch den Traunsee. Ein weiteres Schiff, „Karl Eder“, erinnert an den großen Gmundner Schiffspionier. 

Wer sich jedoch lieber auf festem Boden weiterbewegen will, der besteigt die Gmundner Straßenbahn, die mit 2,3 Kilometern Länge die kleinste Straßenbahn Europas ist. Sie ist zwar klein, aber elektrisch! Sozusagen eine Nachfolgerin der Pferdeeisenbahn Budweis–Linz–Gmunden von 1835. Diese diente sowohl dem Salztransport als auch der Personenbeförderung. Für die 74 Kilometer von Linz nach Gmunden brauchte man mit ihr etwa sechs Stunden. Nach der Elektrifizierung fuhr man nun „ganz ohne alles Stoßen und Schaukeln“, wie das Linzer Volksblatt von 1894 stolz zu berichten wusste. Letztlich blieb die heute hoch geschätzte Gmundner Straßenbahn übrig. 

Gmunden und die Schlösser 

Was wäre Gmunden ohne seine Schlösser? Besonders fällt schon wegen seiner Lage das Seeschloss Ort auf. Es liegt auf einer kleinen Insel im See und ist durch einen 130 Meter langen Steg vom gegenüberliegenden Landschloss aus zu erreichen. Um 1080 war Hartnidus von Ort der Besitzer. Der große Schlossturm vom Seeschloss Ort weist die Jahreszahl 1092 auf. Der Sage nach soll aber viel früher der Riese Erla für die Nixe Blondchen das Schloss erbaut haben. Nach einem Jahr wollte Blondchen wieder in den heimischen Laudachsee zurück, und Erla stürzte sich verzweifelt in den Traunsee. Bei der Insel gab es sogar Funde aus dem Neolithikum, der Jüngeren Steinzeit, von ca. 10.000 bis 2000 v.Chr. Vielleicht sind auch welche vom Riesen Erla dabei …? Nach Hartnidus folgten bis 1244 in direkter Linie stets seine Nachkommen namens Hartneid, danach wechselten die Schlösser Ort und die dazugehörende Herrschaft häufig ihre Besitzer. Es folgten unter anderem für mehr oder weniger lange Zeit: Kaiser Rudolf II., Graf Herberstorff, der das von aufständischen Bauern eingeäschert Landschloss 1626 von diesen wieder aufbauen ließ. Gut sechzig Jahre später erwarb Kaiser Leopold I. die Herrschaft Ort, und von da an blieb sie kaiserlicher Besitz. Großherzog Leopold von Toscana übernahm die ganze Orter Halbinsel mit beiden Schlössern. Sein Sohn Erzherzog Johann Nepomuk Salvator folgte ihm nach. Leider wurde ihm eine damals unpassende Verbindung mit der Tänzerin Milli Stubel zum Problem. Er heiratete sie trotzdem und nannte sich von da an „Johann Orth“. Im Jahr 1890 brach er mit seinem Schiff „St. Margaret“ nach Südamerika auf, und von Valparaiso traf seine letzte Nachricht ein. Danach blieb er verschollen. Seine Erben konnten nach dem Ersten Weltkrieg den Besitz nicht mehr halten, und letztlich übernahm ihn der Bund, der eine forstliche Ausbildungsstätte daraus machte. Der prächtigen Renaissance-Arkaden-Innenhof und eine Schlosskapelle wurden etwa 500 Jahre nach der Gründung des Seeschlosses gestaltet. Sie locken viele Besucher an, aber ebenfalls viele fragen nach dem „Schlosshotel Ort“, das durch eine Filmserie bekannt wurde, aber nie existierte; das Seeschloss war nur der Drehort, kein Hotel. Gmunden weist zahlreiche weitere Schlösser, Herrensitze und herrschaftliche Villen auf: den Freisitz Mühlleiten, Schloss Mühlwang, den Freisitz Weinberg, Schloss Weyer, Schloss Cumberland. Dieses prunkvolle Schloss im neugotischen Tudorstil ließ Ernst August Kronprinz von Hannover und 3. Duke von Cumberland 1882 auf einer Anhöhe nordöstlich der Stadt bauen. Die Hannoveraner waren freigiebige Mäzene und in Gmunden sehr beliebt. Mitglieder des Königshauses von Hannover, Groß- und Erzherzöge aller Provenienz gingen hier ein und aus. 1979 ist die ganze Liegenschaft durch Kauf in den Besitz des Landes Oberösterreich übergegangen und dient nun als Landespflegezentrum. Von den markanten Bauwerken Gmundens ist auch die Pfarrkirche zu nennen, erstmals urkundlich erwähnt 1323, ein dreischiffiges, frühgotisches Gotteshaus mit dem barocken Dreikönigsaltar des berühmtem Bildhauers Thomas Schwanthaler von 1678. 

Gmunden, das auf eine jahrtausendealte Geschichte zurückblickt, hat sich als Keramikstadt einen Namen gemacht. Seit 530 Jahren erzeugt man in Gmunden Keramik auf höchstem, internationalem Niveau. Eine weltweit einzigartige Dekorationstechnik ist das sogenannte „Flammen“ der Keramik, das 2021 von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe ernannt wurde – nicht zuletzt dank der Verdienste um die Wiederbelebung der Keramikkunst durch das Ehepaar Franziska und Franz de Paula Schleiß um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Was weniger allgemein bekannt ist, sind die Keramikfunde aus der Jungsteinzeit vor 5000 Jahren, und aus der späteren Bronzezeit vor 3500 Jahren. Die Gegenüberstellung dieser Funde mit den Erzeugnissen der Gmundner Keramikmanufaktur, von denen im Museum viele Exponate zu sehen sind, ist sehr reizvoll: Bei allem Stolz auf die alten Fundstücke, aber essen möchte man doch lieber aus den heutigen Tellern…  

Wer alles gesamthaft von oben bewundern möchte, begibt sich auf den Baumwipfelweg. Mit der Seilbahn fährt man auf den Grünberg, dem Traunstein direkt vorgelagert. Dort beginnt der Weg, der sich rollstuhlgängig 1400 Meter lang in 20 Metern Höhe durch die Wipfel der Bäume windet und viele naturkundliche Informationen und für Kinder interessante Beschäftigungen bietet. Sein Endpunkt ist der Aussichtsturm, eine wahre Meisterleistung heutiger großer Ingenieurskunst! Er hat die Form eines riesigen Salzfasses, dessen oberste Plattform in weiten, offenen Spiralen erreicht wird. Die Aussicht ist phänomenal! Die 39 Meter Höhenunterschied bis zum Eingang hinunter können in einer 75 Meter langen Tunnelrutsche in wenigen Sekunden bewältigt werden. 

Spätestens da merkt jeder: Gmunden ist wirklich eine vielseitige Stadt! 

Kulturhauptstadt 2024: Bad Ischl & Salzkammergut

Erstmalig in der Verleihung des Europäischen Kulturhauptstadt-Titels ist dieses Jahr die österreichische ländliche Region des Salzkammerguts, mit Bad Ischl und weiteren 22 Ortschaften, darunter Gmunden (siehe Hauptartikel) aus der Region zum Kulturzentrum des gesamten Kontinents ernannt worden, nebst der Ortschaft Bodø aus Norwegen und der Stadt Tartu aus Estland. Bereits seit über 7000 Jahren als Kurort bekannt, will die Region dieses Jahr zeigen, wie sie sich durch Kultur, Kunst, Wirtschaft und Tourismus wieder neu erfinden kann, „mit einem Programm, gefüttert von internationalen Impulsen, die neue Stimmen und Sichtweisen ins Salzkammergut bringen“, wie die Organisatoren ankündigen. Über 200 Events werden während des Jahres über die gesamte Region des Salzkammergutes verteilt organisiert werden, und zwar „nachhaltig gedacht, die Tradition wertschätzend, mit Blick in die Zukunft“.  

Die 23 Ortschaften des Salzkammerguts werden dieses Jahr als Europäische Kulturhauptstadt dem Publikum wesentliche Themen zum Nachdenken bieten. Über das Programm „Macht der Traditionen“ soll das Verständnis der Traditionen zwecks Aufbau einer verantwortungsvollen Zukunft geweckt werden, denn um Traditionen zu verstehen, „bedarf es aber auch eines differenzierten Blickes, wie es zu dieser Entwicklung kam“. Die Wichtigkeit und Schönheit der kulturellen Diversität soll über das Motto „Kultur in Fluss“ dargestellt werden, wobei die unterschiedliche Nutzung der Bräuche, Traditionen oder der gemeinsamen Sprache angesprochen werden. Ein weiteres Thema der Kulturhauptstadt ist der Tourismus, gesehen als Brücke zwischen Kulturen. „Sharing Salzkammergut – Die Kunst des Reisens“ bezieht sich auf eine der wichtigsten Lebensadern des Salzkammerguts, der Tourismus – aber nicht als „Einbahnstraße“, sondern als „großartige Gelegenheit“ voneinander lernen zu können. Das letzte Hauptthema des Salzkammerguts ist die Sorge für die Gemeinde und für die Umelt.„Globalokal – Building the New“ spricht über die Vernetzung, über Globalisierung, über Abwanderung junger Menschen und über die Natur.

Die Hauptausstellung „Sudhaus – Kunst mit Salz und Wasser“ erinnert an die Haupttätigkeit und der Benennung der Region. Dabei werden Salz, Wasser und Holz über Fotoausstellungen, Anlagen und sonstigen Kunstwerken dargestellt und es wird auf die derzeitigen Klimaprobleme verwiesen.

Im Rahmen von „The Big Green Project“ schließen sich Theaterhäuser, Forschungseinrichtungen, Kunst-Kollektive und Kulturhauptstädte zu einer großen Grünen Initiative zusammen, die eine Klimawende künstlerisch und kulturell begleiten will. 

Das Projekt „SOLENAUT*INNEN“ bietet den Teilnehmern die Möglichkeit in einer Symbolaktion unter einer einmaligen 360-Grad-Kuppel eine Immersive Erfahrung zu genießen, erstmalig kombiniert mit einem schwebend-schwimmenden System in Salzwasser.

Technologiefans können im Programm „Regional Express“ mittels Virtueller Realität eine andere audio-visuelle Perspektive über die Natur und die Kultur der Region erhalten.

Auch das 200-jährige Jubiläum des Komponisten Anton Bruckner wird nicht vergessen und durch das Konzert des Linzer Bruckner-Orchester gewürdigt.

Somit revitalisiert die Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut 2024 die Vielfalt aus historisch verwurzelter und zeitgenössischer Kunst und Kultur und hebt diese auf eine internationale Ebene.

(Șerban Căpățână)
 

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