„Keine Floskeln und Parolen“: Was St. Pauli jetzt ganz viel Hoffnung macht

„Keine Floskeln und Parolen“: Was St. Pauli jetzt ganz viel Hoffnung macht

Nach zwei Niederlagen in Folge befindet sich der FC St. Pauli unstrittig in einer wegweisenden Situation. Das Gastspiel bei Hannover 96 am Sonntag soll dafür sorgen, dass der Negativtrend bereits im Keim erstickt wird, und Hoffnung darauf kann auch die Vergangenheit schüren. Denn es gibt erstaunliche Parallelen zur Endphase der vorherigen Saison. Und die darf dem Kiezklub ganz viel Aufstiegs-Hoffnung machen.

Rückblende: Am 28. Spieltag der vergangenen Serie empfing der bis dahin unter dem Trainer Fabian Hürzeler ungeschlagene Kiezklub Eintracht Braunschweig am Millerntor und verlor mit 1:2. Eine Woche später gastierte Braun-Weiß ein paar Kilometer weiter westlich im Volkspark und kassierte in einem schieren Spektakel mit 3:4 die nächste Niederlage. Und in dieser Serie? Am 28. Spieltag setzte es das 1:2 beim KSC, am 29. das 3:4 gegen Elversberg. Komplett identische Resultate also zum selben Saisonzeitpunkt. Aber wie ging es vor einem Jahr weiter?

St. Pauli holte im Endspurt 2023 noch elf von 15 Punkten

Gut! Der Derby-Pleite folgte ein 2:1 gegen Arminia Bielefeld, ein klares 3:0 beim designierten Aufsteiger Darmstadt 98, ein 0:0 gegen Düsseldorf, ein 4:3 in Kiel und zum Abschluss ein 1:1 gegen den KSC. Elf von 15 möglichen Punkten wurden eingefahren, bei identischem Ertrag in der aktuellen Saison wäre dies gleichbedeutend mit dem sicheren Aufstieg in die Bundesliga.


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So weit denkt man dieser Tage natürlich noch nicht rund ums Millerntor, von Panikattacken ist man aber ebenfalls weit entfernt. „Zwei Niederlagen nacheinander können immer passieren in einer langen Saison in dieser Liga“, wiegelt Sportchef Andreas Bornemann im Gespräch mit der MOPO ab. „Dass es uns jetzt passiert ist, ist natürlich nicht schön, aber damit müssen wir umgehen.“

Bornemann ist lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass es nichts gibt, was es nicht gibt, aber für nahezu alles eine Lösung. „Jetzt kommt es darauf an, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und diese dann auch umzusetzen“, empfahl er und mahnte zeitgleich davor, die Lage zu dramatisieren: „Wir müssen das richtige Maß und den richtigen Umgang damit finden. Es gilt einerseits, die Situation klar anzunehmen, auch selbstkritisch zu sein, aber auch nicht zu negativ zu werden und zu zweifeln.“

Bei St. Pauli gerät trotz zwei Niederlagen niemand in Panik

Dafür gibt es tatsächlich auch aus der Beobachterposition heraus keinen Anlass. Die Leistung gegen Elversberg fiel komplett aus dem Rahmen, den die Mannschaft seit Hürzelers Amtsantritt selbst gebastelt hat. Eine derartige Ansammlung von kollektiven Defiziten hatte St. Pauli unter dem jungen Coach noch nie feilgeboten, zumal nicht über die komplette Spielzeit, und die Mannschaft sollte gefestigt genug sein, um sich nach eineinhalb Jahren auf einem kon­stanten Weg nicht durch nur einen krassen Fehltritt vom selbigen abbringen zu lassen.

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Das sieht Bornemann genauso, weiß aber auch, dass das nicht im Vorbeigehen zu bewerkstelligen ist. „Floskeln und Parolen bringen uns jetzt nicht weiter, sondern harte Arbeit und der Fokus auf die Dinge, die uns dorthin gebracht haben, wo wir immer noch stehen“, sagt er mit Verweis darauf, dass der Kiezklub als Tabellenzweiter immer noch fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz hat. Will man dort auch am 34. Spieltag einlaufen, wäre es enorm hilfreich, am Sonntag in Hannover zu zeigen, dass Elversberg tatsächlich nur ein Ausrutscher war. „Wir müssen diese Phase durchbrechen“, sagt Bornemann zum Abschluss. „Das ist klar.“

„Keine Floskeln und Parolen“: Was St. Pauli jetzt ganz viel Hoffnung macht wurde gefunden bei mopo.de

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