Ach, wäre das schön. Das Schönste überhaupt, einfach perfekt. Ein Aufstieg des FC St. Pauli im Volksparkstadion, braun-weiße Feierlichkeiten im Wohnzimmer des HSV. Für viele Fans, Menschen im Umfeld des Kiezklubs, aber auch Personen im Verein wäre es die Krönung, der ultimative Triumph. Sie träumen davon. Reden darüber. Und haben aus den letzten Wochen nichts gelernt, kommentiert MOPO-Redakteur Nils Weber.
Es gibt da nämlich zwei Probleme: 1.) das Wort „wäre“. Konjunktiv. Und 2.) das nächste Spiel am Millerntor gegen Hansa Rostock, dessen Ausgang ärgerlicherweise bei Anpfiff noch nicht feststeht. Ein Sieg sollte ja wohl drin sein? Ist gar wahrscheinlich? So sicher wie der Dreier gegen Elversberg?
Natürlich ist die Vorstellung einer braun-weißen Volksparkparty für Fans verführerisch und die Versuchung groß, sich das bildlich vorzustellen, hochzurechnen, herbeizureden. Aber das kommt zu früh. Profifußball ist kein Wunschkonzert und ein Aufstieg kein runder Geburtstag, für den man sich die Location aussucht und bucht. Die Zweite Liga ist unberechenbar.
St. Pauli darf jetzt nicht denselben Fehler machen wie zuvor
Hat nicht noch vor einem Monat eine KI-basierte Analyse auf Basis von Millionen von Daten ergeben, dass St. Pauli schon gegen Rostock den Aufstieg perfekt machen kann? Das war vor den beiden Niederlagen gegen Karlsruhe und Elversberg. Die haben viele nicht für möglich gehalten. Der folgende Sieg in Hannover, Erlösung und Wende, sollte nicht dazu führen, den gleichen Fehler noch einmal zu machen: von etwas auszugehen. Zumal das Spiel in Hannover auch ganz anders hätte ausgehen können angesichts der ersten Halbzeit.
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Demut und Bescheidenheit. Von Spiel zu Spiel denken. Das predigt Fabian Hürzeler schon die ganze Saison. Sein Team hat das verinnerlicht und es damit weit gebracht. Daran darf sich Fan ruhig ein Beispiel nehmen.
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Wann und wo St. Pauli aufsteigt, ist – um jemanden aus dem Verein zu zitieren – scheißegal. Entscheidend ist, dass St. Pauli aufsteigt. Je früher, desto besser. Aber wenn es sein muss, weil es nämlich sein kann, dann eben in der schmucklosen Brita-Arena von Wiesbaden. Lieber Aufstieg im Rheingau als Super-GAU.
Kommentar: Aufstieg? St. Pauli darf jetzt bloß nicht den HSV-Fehler machen wurde gefunden bei mopo.de
