Märchensammler Arthur Schott

Märchensammler Arthur Schott

Am 27. Februar wäre Arthur Carl Victor Schott, einer der beiden Autoren des im Jahre 1845 beim „J.G. Cotta`schen“ Verlag erschienenen Bandes „Walachische Märchen. Mit einer Einleitung über das Volk der Walachen und einem Anhang zur Erklärung der Märchen“, 210 Jahre alt geworden. Am 27. Februar 1814 erblickte er das Licht der Welt. Sein Vater war Albert Christian Friedrich Schott (geboren: 1782; gestorben: 1861), von seiner Mutter fehlen uns die Angaben. Arthur Schott hatte noch zwei Brüder: Albert Lucian Constans (geboren 1809, gestorben 1847) und Siegmund Hermann Eberhard (geboren 1818, gestorben 1895). Der ersterwähnte Bruder war Mitautor der „Walachischen Märchen“, die erste Sammlung von Märchen, Schwänken und Sagen „walachischer“ Abstammung, die in Mittel- und Westeuropa veröffentlicht wurde.

Arthur Schott lebte einige Jahre im Banater Bergland, in Jam (heute eine Ortschaft knapp an der serbischen Grenze) und in Orawitza als damaliges Verwaltungs- und Kulturzentrum des Banater Berglands, wo er die ersten Märchen, Schwänke und Sagen der „Walachen“ sammelte, die dann mit der gekonnten Unterstützung seines Bruders, Albert, einige Jahre später in Stuttgart und Tübingen erschienen sind.

Beide Brüder Schott haben sich mit der Herausgabe der „Walachischen Märchen“ in der Volkskunde und Kulturgeschichte Rumäniens und speziell des Banats ein einmaliges Denkmal gesetzt. Das war der Grund, der das Demokratische Forum der Banater Berglanddeutschen (DFBB) und den Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ animierte, eine Veranstaltung am 12. März zu organisieren.

Um 12.00 Uhr fand innerhalb des Orawitzaer Kulturzentrums und musealen Komplexes „Altes Theater Mihai Eminescu“, beim Sitz des Ethnografischen Museums „Karascher Land“, eine Veranstaltung unter dem Motto „Wir erinnern uns an unsere gemeinsame Geschichte: Arthur  Carl Victor Schott (*27. Februar 1814, Stuttgart – † 26. Juli 1875, Washington): 210. Geburtstag“ statt. Zu den Themata sprachen der Orawitzaer Kulturhistoriker Dr. Ionel Bota und der DFBB-Vorsitzende. Dr. Bota erzählte über die Beziehung der Schott-Brüder zum Banater Bergland, nicht nur durch ihre Tätigkeit in Jam als Verwalter des Landgutes des Grafen Bissingen-Nippenburg, sondern auch mit Orawitza und den umliegenden Dörfern. Einen besonderen Beitrag dazu hatte auch der Apotheker Karl von Knoblauch, dessen einer seiner Söhne von den Brüdern Schott getauft wurde. Auch ist Dr. Botas These, dass der Ursprung von Eminescus Gedicht „Luceaf˛rul“ in einem von den Schotts gesammelten Banater Märchen zu finden sei. Allgemein war die Schlussfolgerung, dass solche Veranstaltungen wie diese zur Wiederentdeckung des Banater Berglands und seiner ortsansässigen oder hier zeitweise lebenden Persönlichkeiten notwendig und begrüßenswert sind. Das DFBB und der Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza” sind solide Beispiele für solche Initiativen, die weitergeführt werden sollten.

Zum Schluss wurde der Sonderbriefumschlag mit Sonderstempel, die den 27. Februar als den 210. Geburtstag von Arthur Schott ins Licht rücken, verteilt. Herausgeber dieser philatelistischen Produkte war der Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza”, mit Genehmigung des Philatelisten-Verbands Rumänien in Bukarest sowie der Rumänischen Post AG.

Als Ergänzung zum Tagesprogramm in Orawitza fand auch die Vernissage der Kunstausstellung Beto Nascimento (Brasilien) – Holzschnitt, statt. Über den Künstler sprach Gustav Hlinka, der Leiter des Malereizirkels „Deutsche Kunst Reschitza“. Dies ist die zweite Ausstellung des Brasilianers in Rumänien auf Vermittlung des Reschitzaer Künstlers. Die erste fand in Reschitza im Januar statt und wurde als erfolgreich bewertet. 
 

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